SOLINGEN (mh) – „Zum Ersten, zum Zweiten und zum Dritten!“ So klang es am heutigen Sonntag zwei Stunden lang auf dem Bahnhofsvorplatz in Ohligs. Zum 150. Geburtstag des Hauptbahnhofs hatten die Ohligser Jongens ein buntes Festprogramm auf die Beine gestellt. Die Ohligser Jongens sind eine Vereinigung engagierter Bürgerinnen und Bürger, die sich für „ihren“ Stadtteil Ohligs einsetzen.
Große Feier zum 150. Geburtstag
Eines der Highlights der Geburtstagsfeier war die öffentliche Versteigerung von Fundsachen. Wuppertaler Mitarbeiter des zentralen Fundbüros der Bundesbahn hatten fast 100 Fundstücke mitgebracht. Neben Schals und Mützen fanden sich auch Digitalkameras, Teddybären, Power Banks sowie zehn Überraschungskoffer. Eine riesige Menschenmenge hatte sich vor der Bühne versammelt und steigerte eifrig mit. Souverän leitete Auktionator Walter Schreiner die Versteigerung und machte eine spannende Aktion daraus. Vermutlich schoss so mancher Beteiligte vor lauter Begeisterung bei seinem Gebot übers Ziel hinaus. Doch der Spaß und die Aufregung dabei machten das wieder wett.
Der Bahnhof selbst war herausgeputzt worden und zeigte großflächig eine einzigartige Ohligs-Collage von Künstler Markus Gollor. Dargestellt ist hier das Logo des 125-jährigen Bestehens der Stadt Ohligs aus dem letzten Jahr.
Aufsehen erregte ebenfalls das über 30 Quadratmeter große 3D-Bild des Straßenkünstlers Gregor Wosik. Er beteiligt sich gerne an Straßenmalwettbewerben und -veranstaltungen. Seit fünf Jahren spezialisiert er sich in der „Street-Art“ Bewegung besonders auf die 3D-Straßen- und Illusionsmalerei. Hier hatte der Künstler auf dem Bahnhofsvorplatz ein imposantes Illusionsbild der Müngstener Brücke aus der Vogelperspektive geschaffen.
3D-Illusionsbild der Müngstener Brücke
Spannend und unterhaltsam war es am Stand von Horst Rosenstock. Der Stadtführer erzählte unter Anschauung von alten Bildern von der Historie und der Entwicklung des Ohligser Bahnhofs. Interessierte Zuhörer konnten Bilder von den ersten Fahrkarten betrachten. Auch eine Abbildung des ersten Fahrplans konnte Horst Rosenstock zeigen. Er erzählte von der Zeit, als der Bahnhof den Namen „Blumenbahnhof“ trug, und berichtete von dem Überweg über den Bahnhof, den man nur „Jammerbrücke“ nannte. Endlich, am 10. Dezember 2006, erhielt der Bahnhof den Namen Solingen Hauptbahnhof.
Das Wuppertaler Bundesbahn-Orchester war mit rund 30 Musikern gekommen und sorgte für musikalische Unterhaltung. Musiker Armin Küpper brauchte keine Bühne. Er mischte sich einfach unter die Besucher und begeisterte mit seinem Saxophon die Freunde der leisen Töne. Reichlich Information gab es am Stand der Ohligser Jongens, der über ihre Arbeit und ihr Engagement berichteten. Die Löscheinheit 1 (Ohligs) der Freiwilligen Feuerwehr stand mit einem Einsatzfahrzeug vor dem Bahnhof und erläuterte gerne ihre Aufgaben.
Historische Erzählungen vom Stadtführer
Wer sich mit einem heißen Getränk stärken wollte, konnte das bei MikaNero tun. Kaffeerösterin Michaela Groß war mit ihrem hellblauen Citroën HY-Oldie Bruno vor Ort und schenkte aromatischen Kaffee aus.