SOLINGEN (red) – Die Bergischen Symphoniker laden zu ihrem 3. Philharmonischen Konzert am Dienstag, 26. Oktober im Großen Konzertsaal des Theater und Konzerthauses Solingen ein. Drei hochbegabte Jungen unternahmen Mitte des 19. Jahrhunderts ihre ersten kompositorischen Schritte auf dem Parkett der großen Bühnen der Musikwelt Europas. Die Petite suite d’orchestre »Jeux d’enfants« op. 22 von Georges Bizet mit der das Konzert beginnt, entstand im Jahr als Orchestrierung von fünf der insgesamt zwölf vierhändigen Klavierstücke.
Georges Bizet: Ein Virtuose an den Tasten
Anhand der Quellenlage lässt sich allerdings nicht mehr eindeutig klären, in welcher Reihenfolge die Stücke komponiert wurden und ob die Fassung für Orchester tatsächlich nachträglich erfolgte oder nicht. Zum Zeitpunkt der Entstehung war Georges Bizet jedenfalls gerade 33 Jahre alt und war nicht nur ein angesehener Komponist, sondern auch ein hervorragender Virtuose an den Tasten, der von keinem geringeren als Franz Liszt höchstpersönlich als einer der ausgezeichnetsten Pianisten in ganz Europa bezeichnet wurde.
Auch das große musikalische Talent von Camille Saint-Saëns wurde schon früh von seiner Mutter und seiner Großtante gefördert. Bereits mit drei Jahren lernte er als hochbegabtes Kleinkind lesen, im Alter von sechs Jahren schrieb er erste Kompositionen und 1846 gab Camille Saint-Saëns mit nur elf Jahren sein erstes öffentliches Konzert in der Salle Pleyel in Paris, woraufhin er von einigen Zeitgenossen als neuer Mozart betrachtet wurde. Am Pariser Konservatorium studierte Camille Saint-Saëns zeitgleich mit George Bizet Klavier und Komposition.
Zehnminütiges Konzert für Violine und Orchester
Die Solistin Liya Petrova spielt gleich zwei Werke von ihm. Zuerst das zehnminütige Konzert für Violine und Orchester Nr. 1 A-Dur op. 20. Mit dem im Anschluss folgenden Introduction et Rondo capriccioso op. 28 schrieb Saint-Saëns ein kapriziöses Virtuosenstück, das sich schnell als Paradestück aller großen Violinsolisten etablierte und darüber hinaus mit jeder Note den leichtlebigen Charme und die pikanten Tanzrhythmen der Opéra-bouffe verströmt, die das Pariser Publikum Mitte des 19. Jahrhunderts so verzückt haben.
Schon bevor Robert Schumann im Alter von sieben Jahren Klavierunterricht bekam, komponierte er kleine Klavierstücke. Darüber hinaus verfasste er schon bald Gedichte, Romanfragmente und Aufsätze sowie selbstkritische Texte und führte ein Tagebuch. Eine umfassende Schulausbildung und sein liebevolles Elternhaus förderten die vielseitigen Talente des begabten Jungen. Der lebendige und positive Charakter der Symphonie Nr. 4 d-Moll op. 120 mit ihrem jubelndoptimistischen Ausklang stellt diese Symphonie in die Beethoven-Tradition und machen sie, garniert mit den von Schumanns kunstvoll eingeflochtenen lyrischen und poetischen Momenten, zu einem unverwechselbaren Meisterwerk der Romantik.
Erster Preis beim Carl-Nielsen-Wettbewerb in Dänemark
Liya Petrova wurde 2016 in der internationalen Szene bekannt, als sie den ersten Preis beim Carl-Nielsen-Wettbewerb in Dänemark gewann. Zwei Jahre später nahm sie die ersten Konzerte von Nielsen und Prokofjew mit den Odense Philharmonikern und der estnischen Dirigentin Kristiina Poska für Orchid Classics auf.
Als Solistin ist Liya unter der Leitung führender Dirigenten zu Gast bei Orchestern wie dem Orchestre Philharmonique de Radio-France, Orchestre Philharmonique de Luxembourg, Antwerp Symphony Orchestra, Orchestre Philharmonique de Monte-Carlo, Brussels Philharmonic, Orchestre National de Bordeaux, Sinfonia Varsovia, Odense Symphony Orchestra, Netherlands Radio Philharmonic Orchestra. Sie spielt regelmäßig Kammermusik und hat mit vielen wunderbaren Musikern gespielt.
Carlo Bergonzi Helios aus dem Jahr 1735
Sie ist regelmäßiger Gast bei Kammermusikfestivals wie den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern, Rheingau Festival, Aix-en-Provence Easter Festival, La Roque d’Anthéron International Festival und den Rencontres Musicales d’Evian. Liya spielt den großartigen Carlo Bergonzi Helios aus dem Jahr 1735, der von Xavier und Joséphine Moreno großzügig zur Verfügung gestellt.
Karten für das Solinger Konzert sind erhältlich ab 24 Euro unter der Telefonnummer 0212 / 20 48 20 oder im Internet unter www.theater-solingen.de