SOLINGEN (mh) – Auch im 41. Jahr bleibt das Gräfrather Marktfest ein Familienfest. Dragan Denic ist immer ganz begeistert, wenn er sieht, dass drei Generationen gemeinsam kommen. Denic, der seit 12 Jahren den Vorsitz der Arbeitsgemeinschaft Gräfrather Vereine hat, ist mit ganzem Herzen dabei. 13 Vereine mit 300 ehrenamtlichen Helfern organisieren das überaus beliebte Fest, das weit über Gräfraths Grenzen hinaus bekannt ist.
Hunderte auf dem Marktfest
Der Brunnen in der Mitte des Marktplatzes ist über und über mit Blumen geschmückt. Weitere Blumen gibt es bei der Tombola. „Bei einem Lospreis von 50 Cent kann man das Risiko wagen“, meint der ARGE-Vorsitzende. „Jeder soll mit einem Gewinn nach Hause gehen können.“ Die Blumen sind, genau wie der Brunnenschmuck, von Blumen Krisam gestiftet worden. Krisam übernimmt ebenfalls kostenfrei die Dekoration des Brunnens.
Wie immer liegt die Moderation in den bewährten Händen von Gräfraths Urgestein Willy Weber. Lebhaft und humorvoll schildert er so manche Anekdote und bringt damit die Besucher herzlich zum Lachen. „Ich moderiere immer mit Humor und Freude“, erzählt er. Dieses Jahr teilt er sich die Aufgabe mit Tobias Kollig. Im nächsten Jahr wird Kollig die Moderation allein übernehmen. Willy Weber gibt diese Tätigkeit mit einem lachenden und einem weinenden Auge ab.
„Ich bin trotzdem noch immer dabei“, sagt er. Auch seine beliebten Geschichten, natürlich in Mundart, wird er weiter für den Gräfrather Heimatspiegel schreiben. „Ich will das Heimatgefühl unterstützen.“ Wer Webers Geschichten lesen möchte, findet sie im Heimatspiegel unter der Mundart-Kolumne. „Ich fang immer an mit „Ougenbleck ens!“, so Weber, „und höre mit „Üren Wilm“ auf.“
Letzte Moderation von Urgestein Willy Weber
Freitag und Samstag waren gut besucht. Zur Musik von „The Kick Band“ wurde sogar eifrig getanzt. Die Musiker von „Em Brass“ blieben nicht auf der Bühne, sondern mischten sich unter die Besucher. Da war richtig Stimmung. Beim gemeinsamen Gottesdienst am Sonntag hatten sich ebenfalls schon 400 Personen eingefunden. „Der Gottesdienst findet im Freien statt“, erklärt Denic.
In der evangelischen Kirche findet gleichzeitig ein Trödelmarkt statt. Das ganze Jahr über liefern die Gräfrather Sachen für den Trödel ab. Beim Marktfest werden sie auf den Kirchenbänken ausgestellt. Die Erlöse fließen der Kirchengemeinde zu. Pfarrer Thomas Schorsch freut sich, wenn er das Interesse der Trödelfreunde beobachtet. Er hat vor zwei Jahren die evangelische Gemeinde übernommen und findet die Aktion super.
Gleich gegenüber der Kirche steht wieder das heißgeliebte nostalgische Kinderkarussell, das einzige in seiner Art. Kinderschminken ist angesagt, und Clown Willy dreht und formt für die kleinen Besucher die schönsten Sachen aus Ballons. Für die Musik sorgen die „Mankhauser Musikanten“, „Mearbhall“ und „be prepared“. Zum Ausklang legt DJ Dietmar Jansen Partymusik auf.
Trödel auf den Kirchenbänken
Wenn das Fest am Sonntagabend dem Ende zugeht, dürfen die Besucher den Blumenschmuck vom Brunnen pflücken und mitnehmen. Für die Abbauten und Reinigungsarbeiten hat sich der Vorstand am Montag Urlaub genommen. Danach wird vom Marktfest nichts mehr übrig bleiben, bis auf den Wunsch, dass es im kommenden Jahr wieder so schön werden soll.