SOLINGEN (red) – Auf die ganz große Feier musste coronabedingt leider verzichtet werden, ein wenig feiern ließen sich die 43 Auszubildenden aber trotzdem: Kursleiterin Stefanie Porres Knoblauch und die Pflege-Azubis des Mittelkurses haben keine Mühe gescheut, einen individuell gestalteten Gottesdienst zu organisieren und sich ein pfiffiges Motto einfallen zu lassen. Die Freude war deutlich spürbar – und das nicht zuletzt, weil mit dem bestandenen Examen ein Meilenstein erreicht ist.
Drei Jahre voller neuer Eindrücke
2.100 Stunden Theorie und 2.500 Stunden Praxis haben die Gesundheits- und Krankenpfleger auf sich genommen – drei Jahre voller neuer Eindrücke, spannender Praxiseinsätze, gemeinsamer Zeit, voller Höhen und manchmal auch Tiefen. In der vergangenen Woche konnten die Azubis im Rahmen der praktischen, mündlichen und schriftlichen Prüfungen noch einmal unter Beweis stellen, dass sie für den verantwortungsvollen Pflegeberuf bereit sind.
Am Freitag hieß es dann endlich aufatmen. In der katholischen Kirche St. Mariä Empfängnis in Solingen überreichte Christoph van de Loo, stellvertretender Schulleiter, im Anschluss an den gemeinsamen Gottesdienst die vorläufigen Abschlusszeugnisse. Außerdem gab es eine gesegnete KBZ-Brosche, wie es früher in den Pflegeberufen üblich war. „Die Brosche als Schmuck überreicht man den Menschen, die einem wichtig sind“, sagt Christoph van de Loo.
Zeichen der Wertschätzung weitergeben
Dieses Zeichen der Wertschätzung wolle man im KBZ weitergeben. Neben der Geschäftsführung, der Schulleitung sowie den Lehrerinnen und Lehrern waren auch die Pflegedirektorinnen und -direktoren aus den verschiedenen Ausbildungseinrichtungen anwesend. Die meisten von ihnen durften die frisch Examinierten in den letzten Jahren durch die Ausbildung begleiten. Stolze Eltern, Freundinnen und Freunde warteten teilweise draußen vor der Kirche.
Den praktischen Teil ihrer Ausbildung hatten die Auszubildenden unter anderem im St. Josef Krankenhaus Haan, im St. Josefs Krankenhaus Hilden, in der St. Lukas Klinik Solingen sowie im St. Martinus Krankenhaus in Langenfeld absolviert – und genau dort starten viele jetzt auch in ihre berufliche Zukunft.
Praxisorientierte Ausbildung in der Pflege
„Die Ausbildung in der Pflege ist sehr praxisorientiert und doch wird der Start spannend. Gestern war man noch Azubi, heute ist man plötzlich examinierte Pflegekraft und trägt viel mehr Verantwortung. Das ist ein riesen Schritt, den aber alle gut meistern werden – und allein gelassen wird ohnehin niemand, denn Pflege ist schließlich immer auch Teamwork“, erklärt Christoph van de Loo.
Aber nicht nur der Berufsstart wird aufregend, auch die vielen Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten sowie die Chance, sich in Bereichen wie der Endoskopie, Intensivstation oder Hygiene zu spezialisieren, machen die Pflege so attraktiv. Manche streben die Qualifizierung für eine Leitungsfunktion im Pflegebereich an, andere studieren später Pflegepädagogik und werden Lehrer, zum Beispiel am Katholischen Bildungszentrum Haan. Der Gesundheitsmarkt boomt und der Pflegeberuf befindet sich im Wandel.
Berufsfelder wurden zusammengefasst
Dieser ist der letzte Abschlussjahrgang der Gesundheits- und Krankenpflege. Die nächsten frisch Examinierten werden ihre nicht weniger anspruchsvolle Ausbildung zur Pflegefachfrau bzw. zum Pflegefachmann abschließen. Im Zuge der Generalistik wurden Ende 2020 die Berufsfelder Gesundheits- und Krankenpflege, Kinderkrankenpflege und Altenpflege zusammenfasst. Das bringt künftig viele Veränderungen mit sich, eröffnet aber ganz sicher auch neue Chancen und Wege. Es bleibt also spannend.
Wer sich für eine Ausbildung zur Pflegefachfrau bzw. zum Pflegefachmann interessiert, sollte sich zeitnah an das Katholische Bildungszentrum Haan wenden: www.kbz-haan.de. Die Ausbildung beginnt immer im April und Oktober.