SOLINGEN (red) – Zu 47 Gottesdiensten laden die zehn Evangelischen Kirchengemeinden in Solingen in diesem Jahr am Heiligen Abend ein. Mal wird es laut und fröhlich, ein anderes Mal leise und nachdenklich. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auch in diesem Jahr wieder auf Angeboten für Familien mit kleineren oder größeren Kindern. 22 Gottesdienste am Nachmittag laden zu Krippenspielen oder Weihnachtsmusicals ein.
Christvespern am frühen Abend
Neun Christmetten finden mitten in der Nacht statt (Beginn jeweils: um 22.30 bzw. 23.00 Uhr). Dazu kommen 16 Gottesdienste am früheren Abend: so genannte Christvespern. Drei von diesen Angeboten – in Wald, Rupelrath und Gräfrath – richten sich gezielt an Jugendliche und werden von jungen Gemeindemitgliedern mitgestaltet. Vielerorts sind Orchester, Chöre und kleine Musikensembles mit im Einsatz. Wer am Heiligen Abend Fröhlichkeit und Trubel sucht, dürfte ebenso fündig werden, wie Menschen auf der Suche nach Ruhe und Besinnlichkeit.
Eine Besonderheit gibt es auch in diesem Jahr wieder in der Kapelle der St. Lukas Klinik. Dort laden Pfarrerin Astrid Klumb und ihr katholischer Kollege Michael Hennes zum einzigen ökumenischen Gottesdienst am Heiligen Abend in Solingen ein. Bei jedem Patienten, der über die Weihnachtstage im Krankenhaus bleiben muss, werden die Pfarrer vorstellig, um sie zum Mitfeiern der Christvesper um 16 Uhr einzuladen. Und viele nehmen diese Einladung an.
Auch in der Klinik nicht auf Weihnachten verzichten
„Wir sind für manche ein kleines, aber wichtiges Trostpflaster“, sagt Astrid Klumb, „auch hier in der Klinik muss niemand auf Weihnachten verzichten.“ Längst hat sich die Ökumenische Christvesper auch in der Gemeinde viele Freunde gemacht. Ökumenische Ehepaare freuen sich über die Möglichkeit des Angebotes. „Außerdem gibt es bei uns immer noch einen Sitzplatz“, sagt die Pfarrerin. Und während sich viele Gottesdienste am Nachmittag vor allem an Familien richten, sprechen Astrid Klumb und Michael Hennes Erwachsene an – in ruhiger, besinnlicher Atmosphäre. Kirchenmusikerin Uta Heidemann und ein kleines Holzbläserquartett musizieren. Und wie wird Ökumene spürbar?
„Wir brauchen nichts zu zersplittern“, sagt Astrid Klumb, „wir feiern gemeinsam und freuen uns, wenn sich Menschen dem christlichen Glauben verbunden fühlen.“ Gelesen wird aus der katholischen Einheitsübersetzung genauso wie aus der evangelischen Lutherbibel – damit sich alle Besucher heimatlich fühlen können. Denn egal, ob evangelisch oder katholisch: Im Fokus steht immer das Kind in der Krippe – mit dem Gott als Mensch zu den Menschen kommt. Weitere Gottesdienste zu Weihnachten finden am 1. und 2. Christtag statt.