SOLINGEN (mh) – Nach zweijähriger Pause fand am vergangenen Wochenende wieder der allseits beliebte Mittelaltermarkt in stilechter Umgebung an der Wasserburg Haus Graven in Langenfeld statt. Zum neunten Mal hatte der Förderverein Haus Graven zum Burgfest eingeladen. Die Besucher kamen in Scharen und wurden am Tor in stilechtem Gewand von der Torwache begrüßt.
Scharen kamen zum Burgfest
Mit großen goldgelben Augen schaute Hubert dem Treiben zu. Die zahme Schnee-Eule von Falkner Marco Wahl ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. Kleine und große Leute durften ihr gerne übers schneeweiße Gefieder streichen. Derweil wartete Mäusebussard Hannelore darauf, ihr Können bei einer Flugvorführung zu zeigen.
Handwerker, Musiker, Händler und Ritter nebst Gefolge hatten ihr Lager bei der Burg aufgeschlagen. Während die Händler ihre Waren anpriesen, zeigten Gaukler allerlei Kunststücke, so zum Beispiel Gauklerin Melania. Virtuos jonglierte sie nacheinander mit Bällen, Keulen oder Diabolos und hatte mit lockeren Sprüchen die Besucher in ihrer Hand. Auch ihre Bemerkung „Keule und Beule reimt sich“ veranlasste die Zuschauer eher zum Lachen als zur Vorsicht. Sie waren jedenfalls von den Flugobjekten fasziniert.
Besucher waren von Hubert fasziniert
Die Rittersleute von „Leones Pugnae“ hatten es wesentlich schwerer. Die „Löwen der Schlacht“ wurden von den jungen Rittern mit den zuvor erstandenen Holzschwertern und Schilden in wilde Schwertkämpfe verwickelt und mussten am Ende den Siegern unter deren großem Jubel ihre Schatzkiste überlassen. Im Eingangsbereich hatte ein Kinderschmied seinen Stand aufgebaut. Hier konnten die Kleinen unter Aufsicht heißes Eisen selbst formen.
Das Kinderschminken der „Pinseley“ war wie immer sehr beliebt. Auch das historische Kinder-Kettenkarussell wurde gerne und schnell in Beschlag genommen. Bei Vitus, dem Vitalen, mussten die kleinen Besucher mit „schwedischen Kampfmäusen“ auf Mausefallen werfen.
Die Barden von Belicha unterhielten mit ihren mittelalterlichen Instrumenten die Besucher, die interessiert stehenblieben und sich fragten, was das für Instrumente seien. Am Stand des Giftmischers zogen wundervolle Düfte von Parfüms, Räucherwerk und Seifen durch die Luft.
Eintauchen in die Welt des Mittelalters
Düfte ganz anderer Art gab es ein paar Stände weiter. Es roch nach Braten, Champignons und allerlei anderen deftigen Spezialitäten. Um den Durst zu löschen, stand in den Tavernen neben Met, Wein und Säften auch „maurischer Bohnentrunk“ bereit.
Das Eintauchen in die Welt des Mittelalters ist anscheinend immer noch ein besonderes Erlebnis. Lothar Marienhagen, Vorsitzender des Fördervereins Haus Graven, freute sich sehr über das gesellige Treiben. „Es ist fast so, wie vor der langen Corona-Pause. In diesem Jahr haben wir 37 Teilnehmer (27 Stände und 10 Walking Acts).“ Auch Organisator Gerd Auweiler und Marktleiter Knut Schulz waren hocherfreut über den großen Erfolg des Festes.