SOLINGEN (bgl) – Wurde es in Solingen bisher stets so gehandhabt, dass im gesamten Stadtgebiet eine ähnliche Begrünung an Solingen Straßen gepflanzt wurde, hat die Stadtverwaltung inzwischen ein gänzlich neues und vor allen Dingen vollkommen überarbeitetes Bepflanzungskonzept entwickelt. Jetzt orientiert man sich am Standort und schaut ganz genau, welches Gewächs wo am ehesten hinpassen und dort dann auch gedeihen würde.
Zu diesem Zwecke arbeitet die Stadt Solingen mit der Universität Kassel zusammen, die für die neue Bepflanzung der Verkehrsinseln auf der Kreuzung Schlagbaum erstmals eine bestimmte Saatmischung empfohlen hat. „Hier wächst nicht viel. Im Sommer sind die Flächen starker Hitze ausgesetzt und im Winter einer enormem Salzbelastung“, sagt Melanie Wachenfeld-Schöpp von den Technischen Betrieben Solingen (TBS).
Kooperation mit der Universität Kassel
Deshalb hat man sich am Schlagbaum zur Pflanzung von Stauden und Gehölzen entschieden, die unter anderem im mediterranen Raum zu finden sind. Darunter auch Pflanzen, die in Küstennähe wachsen und so einer höheren Salzbelastung problemlos standhalten. Bevor im September die Aussaat beginnen kann, müssen die Verkehrsinseln zunächst hergerichtet werden.
Am Mittwoch haben die TBS damit begonnen, die alte Bepflanzung zu entfernen und den Boden auszutauschen. „Damit wir an und auf der Kreuzung den Verkehr nicht so sehr behindern, wird immer nur eine Spur gesperrt sein“, verspricht Artur Pach, Leiter des Ingenieurbüros Grünflächen und Landschaftsplanung der Technischen Betriebe. Die vorbereitenden Arbeiten werden rund 14 Tage dauern.
Neue Pflanzengeneration wächst in magerem Substrat
Die neue Pflanzengeneration, die ab kommenden Monat in einem mageren Substrat eingesät werden wird, soll nicht nur widerstandsfähig sein. Sie soll natürlich auch optisch etwas hermachen. Wie gut das neue Konzept der Stadt aussehen kann, zeigt die blühende Pracht in den Beeten am Rathaus. Auch die Bepflanzung mit Wildblumen am Frankfurter Damm sei bei der Bevölkerung sehr gut angekommen, so die Verantwortlichen.
„Wir werden hier am Schlagbaum in den kommenden Jahren jedes Jahr ein etwas anderes Bild haben, bis es sich nach etwa fünf Jahren eingependelt hat“, erklärt Melanie Wachenfeld-Schöpp. Denn die Stauden werden in größeren Abständen zueinander gepflanzt. In den Zwischenräumen sollen Blumen wachsen.
Flockenblumen, Holunder, Türkischer Mohn und Salbei
Nicht nur die Solingerinnen und Solinger seien mit der neuen Art des „Straßenbegleitgrün“ sehr zufrieden und neugierig. Auch andere Kommunen schauen ganz genau hin, was man in der Klingenstadt neues ausgebrütet hat. „Das hat zugegebenermaßen alles noch etwas experimentellen Charakter“, gibt Melanie Wachenfeld-Schöpp zu. Nichtsdestotrotz darf man gespannt sein, in welcher Blütenpracht mit Flockenblumen, Holunder, Kartoffelrosen, Türkischen Mohn und Salbei der Schlagbaum demnächst erstrahlen wird.