SOLINGEN (mh) – Den Auftakt in der Galerie ART-ECK macht in diesem Jahr Ioan Iacob mit seiner Ausstellung „Schattenseiten“. Vom kommenden Samstag an bis zum 11. Februar stellt der Künstler wieder einmal bei Galerist Dirk Balke aus. Im Fenster hängt eines seiner außergewöhnlichen Werke, ein Lycaon Pictus. Bei dem hyänenähnlichen Tier handelt es sich um den größten wild lebenden Hund der afrikanischen Savanne.
Gemälde zeigt afrikanischen Wildhund
Ioan Iacob, 1954 in Rumänien geboren, studierte von 1977 bis 1984 an der Kunstakademie in Düsseldorf und war Meisterschüler bei Prof. Gotthard Graubner. Dieser vermittelte ihm auch die Affinität zu Farbe. Die Farbe ist das wichtigste Ausdrucksmittel Iacobs. Er hält seine Art, Licht und Schatten mit Farbe auf Farbe darzustellen, eher für abstrakt. „Ansonsten ist das abstrakte Denken in der Malerei nicht meine Sachen“, sagt er und schafft lieber gegenständliche Werke.
Über seine Bilder äußert der Maler: „Es sind keine fotografischen Beobachtungen. Ich habe zwar ein Foto als Gedächtnisstütze, male aber frei. Manche Motive behalte ich lange im Gedächtnis, bevor ich damit beginne, sie umzusetzen.“ Andere reizen ihn dagegen nicht im Geringsten. „Flugzeuge und Autos beispielsweise sprechen mich überhaupt nicht an.“ Und dann malt er sie auch nicht. Hochtrabende Titel mag der zeitgenössische Künstler gar nicht. „Der Betrachter soll nur wissen, was gemeint ist“, sagt er und nennt seine Werke „Haus, mein Koffer oder Vorhang“.
Werke tragen kurze klare Titel
Immer wieder verwendet er seine Bildmotive, Blumen zum Beispiel, oder Häuser. „An denen arbeite ich so lange und immer wieder anders, bis ich meine, jetzt wäre alles ausgeschöpft.“ Gerade das ist es, was Balke so an den Arbeiten von Iacob fasziniert. „Die Motive wiederholen sich zwar, sind aber immer wieder neu interpretiert.“
26 Gemälde in Öl auf Leinwand zeigen vorwiegend dunkle Hintergründe. Die Objekte leuchten vage aus dem Dunkel heraus. „Ich hatte vor etwa einem Jahr die Idee, alle meine Bilder mit Schwarz als dominanter Farbe neu zu malen“, erklärt der Künstler. Die Größe der Werke reicht von Kleinbildern (20 x 20 cm) bis hin zu Großformaten (280 x 200 cm). Hier in der Galerie beschränkt er sich auf ein Format von 160 x 120 cm. „Sonst hätten wir es gar nicht in die Räume bekommen“, merkt der Galerist an.
Von ihm stammt auch der Titel „Schattenseiten“ für die Ausstellung. „Schatten und das Dahinterliegende sind eine Welt für sich.“ „Diesen Titel fand ich sofort stimmig“, betont Iacob und zitiert seinen Lehrer. „Du sollst nicht Licht und Schatten sehen, sondern Farbe auf Farbe.“ Eben durch dieses Auftragen der Farbe lässt der Maler Licht und Schatten entstehen. „Die Farbe trägt ja beide Komponenten in sich“, erläutert er. „In letzter Zeit bewege ich mich viel im Dunkel.“ Den Schatten assoziiert er mit Dunkelheit. „Je weniger Licht, desto mehr Schatten.“ Dirk Balke ergänzt: „Vielen ist es gar nicht bewusst, dass auch im Schatten Farbe ist.“ Und Iacob schildert die Eigentümlichkeit des Schattens. „Er nimmt manchmal ganz spezielle Formen an und wird dem Objekt, von dem er abstammt, vollkommen unähnlich.“
Farbe trägt Licht und Schatten in sich
Alle ausgestellten Gemälde sind erst in den letzten Monaten entstanden. Bei manchen ist die Farbe noch nicht einmal vollkommen getrocknet. „Ich arbeite immer wieder an meinen Bildern.“ Hier hält der Künstler es mit Picasso: „Ein Bild ist erst fertig, wenn es verkauft ist.“ Bis dahin findet Ioan Iacob immer wieder etwas zu verändern.
Die Monografie „Prima Lux – Prima Nox“ zeigt einen Querschnitt durch alle seine Schaffensphasen. Sie ist in der Galerie ART-ECK erhältlich.