SOLINGEN (mh) – Zwei Tage lang hatten die Mitarbeiter vom MDR den Garten am Bertramsmühler Weg aus allen Blickwinkeln begutachtet, Szenen gedreht und nicht zuletzt auch diese außergewöhnliche Atmosphäre genossen. Jens Haentzschel, MDR-Garten Moderator, Regisseur und Autor, erinnert sich: „Vor vier Jahren bin ich zum ersten Mal in dieser Idylle gewesen. Es war Liebe auf den ersten Blick. Der Ort ist einfach magisch. Thorsten Ulbrich und Marcus Vogel haben hier einen Traumgarten geschaffen. Für mich gehört dieser Flecken zu einem der schönsten privaten Gärten Deutschlands.“
Eine Gartensendung wird 20
MDR-Garten ist eine erfolgreiche und zugleich die älteste Gartensendung des MDR. Im August wird sie 20 Jahre. Wöchentlich wird über die verschiedensten Gartenthemen berichtet. „Zwei Mal im Jahr machen wir eine Gartenreise, die auch ins Ausland führt“, erzählt Mitarbeiterin Jana Eschrich. Eigentlich hatte Wales auf dem Programm gestanden, was aber durch die Corona-Pandemie verschoben werden musste. So ergriff man kurzerhand die Gelegenheit und kam nach Solingen. Die Sendung sei an sich nicht monothematisch, so Eschrich. Kleine Abschweife in andere Themenbereiche kämen immer wieder vor. „Aber hier findet man ja alles an einem Fleck.“
Das MDR-Team, bestehend aus Jens Haentzschel, Moderatorin Diana Fritzsche-Grimmig, Aufnahmeleiter Christian Voigt, zwei Kamerateams und einer Maskenbildnerin, hat jedenfalls keine Mühe, geeignete Drehplätze zu finden. Die Drohne wartet schon auf ihren Einsatz.
Was ursprünglich als Teil einer Reportage gedacht war, wird jetzt eine ganze Sendung. Die beiden Gartenfreunde Thorsten und Marcus haben mit ihrer Liebe zu Pflanzen etwas Großartiges geschaffen. Der Garten bietet zu jeder Jahreszeit seine Besonderheiten. Aus der Gärtnerei der Großeltern wurde eine Traumlandschaft mit 12 thematischen Gartenzimmern. Ein 16 Meter langer Teich führt geradewegs auf eine kleine Kapelle mit Walmdach. Im vorigen Jahr wurde sie eingeweiht und gesegnet. Die ersten Trauungen sind schon erfolgt. Im Schattengarten schaffen dunkel blühende Pflanzen und dunkellaubige Gewächse eine fast mystische Atmosphäre. Am Teich erklingt leise ein Windspiel.
Traumlandschaft mit Gartenzimmern
Neben den gemütlichen Sitzgelegenheiten bilden zahlreiche Skulpturen einen besonderen Blickfang. Klassische englische Büsten wechseln mit Gargoyles, den mythischen Wächtern und Beschützern von Haus und Hof. Ganesha, der Hindugott mit dem Elefantenkopf steht am Wegrand. Am Eingang des Gartens schaut ein großer Engel auf die Szene.
Wie eine Villa aus vielen Zimmern besteht, besteht die Grünanlage am Bertramsmühler Weg aus zwölf Gartenzimmern auf insgesamt 8.000 Quadratmetern. „Wir haben rund 2.500 unterschiedliche Pflanzensorten unter verschiedenen Themen angelegt“, beschreibt Thorsten Ulbrich die Gartenanlage. „In den kommenden Jahren wird der Klimawandel eine entscheidende Rolle spielen. Deshalb haben wir jetzt auf einer alten Halde zwei kleine mediterrane Gärten angelegt, in denen bislang 25 verschiedene Distelarten sowie ein Reispapierbaum zu finden sind. Daneben blühen Fingerhut, Arnika und Zahnwehkraut.“
„Die frühere klassische Gärtnerei ist heute ein exquisites Blumengeschäft mit üppigem Privatgarten“, so schreibt Jens Haentzschel im Fachmagazin „florieren!“. Auch Moderatorenkollegin Diana Fritzsche-Grimmig ist einfach überwältigt. „Ich hatte ja im Vorfeld bereits Fotos gesehen. Aber damit habe ich nicht gerechnet. Alles ist so mystisch, heimelig und romantisch. Man steht mitten in dieser Pracht und kann gar nicht glauben, dass so etwas möglich ist.“ Ihr ganz persönliches Highlight ist der hinter einem schmiedeeisernen Tor liegende Klostergarten mit seinen Kräutern, Bäumen und dem Wasserlauf.“
Bäume, Pflanzen und Skulpturen
Aufnahmeleiter Christian Voigt sagt dazu: „Ich bin auch zum ersten Mal hier und total überwältigt. Man weiß gar nicht, wo man zuerst hingucken soll. Gebäude, Pflanzen, Skulpturen – überall gibt es etwas zu entdecken. Wir sind überaus herzlich aufgenommen worden. Es ist eine tolle Atmosphäre.“ Natürlich ist es in der relativ kurzen Zeit nicht machbar, die Vielfalt des Gartens komplett zu erfassen. Da muss eine Auswahl getroffen werden. Und so geht Moderatorin Diana Fritzsche-Grimmig mit Thorsten Ulbrich durch den Kiesgarten und plaudert mit Marcus Vogel gemütlich im Liegestuhl am Teich.
Am kommenden Sonntag (05.07.) wird der Garten in der Sendung „MDR Garten“ um 8:30 Uhr zu sehen sein.