Start Aktuelles 3D Startup Campus Solingen: Mund-Nasenschutz aus dem 3D-Drucker

3D Startup Campus Solingen: Mund-Nasenschutz aus dem 3D-Drucker

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Onur Dogan (li.) und Technologiemanager Evgeniy Khavkin vom 3D Startup Campus Solingen entwickelten eine effektive Schutzmaske aus dem 3D-Drucker. (Foto: © Bastian Glumm)
Onur Dogan (li.) und Technologiemanager Evgeniy Khavkin vom 3D Startup Campus Solingen entwickelten eine effektive Schutzmaske aus dem 3D-Drucker. (Foto: © Bastian Glumm)

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SOLINGEN (bgl) – Das Tragen von Schutzmasken ist inzwischen für die meisten Zeitgenossen mitten in der Corona-Zeit zur Normalität geworden. Weit verbreitet sind inzwischen die FFP2-Masken, die inzwischen selbst im Supermarkt für einen Stückpreis unter einem Euro zu haben sind. Das war zu Beginn der Pandemie noch anders. „Unsere Idee war quasi aus der Not heraus geboren, als die Masken noch knapp waren. Wir hatten uns damals überlegt, eine Maske zu erfinden, die in Deutschland produziert werden kann. Daraus ist schließlich etwas größeres entstanden“, sagt Onur Dogan von BeeSafe medical. Gemeinsam mit dem 3D Startup Campus im Gründer- und Technologiezentrum entwickelte der Genetiker einen Mund-Nasen-Schutz aus dem 3D-Drucker.

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Ganz neue Filtertechnologie entwickelt

Mehr noch: Im Zuge dessen entwickelten die Experten direkt eine ganz neue Filtertechnologie mit. „Die hochwertigeren Masken, die im Bereich Atemschutz beispielsweise bei der Feuerwehr zum Einsatz kommen, arbeiten mit Aktivkohle, um etwa Gase besser ausfiltern zu können. Wir haben die Aktivkohle weiterentwickelt und mit bestimmten Zusätzen verbessert, die die Eigenschaften der Aktivkohle um ein Vielfaches potenzieren“, erklärt Onur Dogan. Im Labor habe man auf diese Weise ein bis zu 20fach besseres Ergebnis erzielen können, so die Entwickler.

Mit einer „zunächst noch sehr rudimentären Idee“ wurde Onur Dogan beim 3D Startup Campus vorstellig. Gemeinsam mit Technologie-Manager Evgeniy Khavkin machte sich der 33-Jährige ans Werk. „Wir haben biometrische Daten des Gesichts genutzt, um den Tragekomfort der Maske zu erhöhen“, so Dogan. Gemeinsam wurde eine Verschlusstechnik entwickelt, mit der sich einfach und schnell die Filter auswechseln lassen.

Die Maske erscheint tropfenförmig und passt sich den Gesichtszügen des Nutzers an. Eine eigens entwickelte Dichtung sorge für Leckagewerte unter einem Prozent, so Dogan weiter. „Bedingt dadurch entsteht kein Beschlagen der Brille, zudem wird das Risiko minimiert, dass über undichte Stellen Pathogene in die Atemluft getragen werden“, zeigt Onur Dogan auf.

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Ökologische und ökonomische Vorteile

Bei der Entwicklung der Maske stand man in engem Austausch mit Medizinern. Während die derzeit primär genutzten FFP2-Masken nicht zur Wiederverwertung gedacht sind, ist das bei der Neuentwicklung aus dem 3D-Drucker anders. Diese eigne sich gerade zur Wiederverwendung. Lediglich den Filter muss man regelmäßig austauschen. Im Labor hätten Tests ergeben, dass die Filter bis zu 14 Tagen den gesetzlichen Vorgaben entsprächen. „Somit haben wir einen ökologischen und einen ökonomischen Vorteil. Im Gegensatz zu den FFP-Masken wäre das bei uns eine einmalige Investition“, macht Dogan deutlich.

Als nächstes steht eine Din-Zertifizierung auf dem Programm. Dazu muss allerdings als Voraussetzung eine kleine Serienproduktion umgesetzt werden. Und die kostet. Deshalb hoffen die Entwickler, dass sich Investoren finden, die sich für das Projekt begeistern. „Wir haben es geschafft, in der kürzesten Zeit die ersten Prototypen produzieren. Wir haben einen bionischen Ansatz gewählt und zunächst einen 3D-Scan von Herrn Dogans Gesichts durchgeführt. Nach und nach haben wir immer wieder Prototypen erstellt und uns immer weiter verbessert“, freut sich Technologie-Manager Evgeniy Khavkin vom 3D Startup Campus.

Entwickler hoffen jetzt auf einen Investor

Mit der Idee, einen Mund-Nasenschutz aus dem 3D-Drucker zu entwickeln, rannte Onur Dogan bei Evgeniy Khavkin offene Türen ein. „Es war ein großer Wunsch von mir, gegen die Pandemie vorzugehen. Wir haben bereits Face-Shields hier entwickelt sowie Maskenhalter für die normalen Schutzmasken. Verschiedene Gründer kamen mit weiteren Ideen, wie beispielsweise Luftfiltern, weshalb es mir ein Anliegen war, auch diese Sache hier mit Volldampf voraus voranzutreiben“, betont Evgeniy Khavkin, der jetzt ebenfalls hofft, dass ein Investor den Mehrwert des innovativen Projektes erkennt.

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Bastian Glumm arbeitet seit vielen Jahren als Textjournalist für diverse Tages- und Fachmedien sowie als Cutter in der Videoproduktion. Der gelernte Verlagskaufmann rief im September 2016 das SolingenMagazin ins Leben.

2 Kommentare

  1. Guten Abend ich habe Mal eine Frage was kostet eine Maske bei ihnen und ob man die Filter auch bei ihnen kaufen kann oder ob Filter dabei sind und ob es die Maske mit Motiven gibt

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