SOLINGEN (mh) – Im Rahmen einer Fortbildung für Grundschullehrer wurden der Jugendverkehrsschule an der Kotter Straße am Mittwoch 30 neue Fahrräder plus Helm sowie ein tolles neues Reaktionsgerät der Firma Bectec übergeben. 20 Räder hatte die Stadt Solingen angeschafft. Dank einer großzügigen Spende von Rainer und Hannelore Thannhäuser konnten weitere zehn Räder finanziert werden. Außerdem beteiligte sich das Solinger Ehepaar an der Finanzierung eines neuen Reaktionsgerätes.
Neue Räder für die Jugendverkehrsschule
„Als alteingesessene Solinger sind wir unserer Klingenstadt sehr verbunden“, betont Rainer Thannhäuser. Das Ehepaar hat immer den Focus auf der Finanzierung und Unterstützung nachhaltiger Projekte. Der Jugendverkehrsschule sind sie seit den 80er Jahren sehr verbunden. Sie selbst sind allerdings keine Radfahrer, wie sie lächelnd zugeben. Von ihnen stammen auch die so genannte Streetbuddys, Sicherheitsfiguren aus Kunststoff, die am Fahrbahnrand aufgestellt werden und Autofahrer auf Kinder aufmerksam machen sollen.
„Die Radfahrausbildung beginnt bei uns schon im Kindergarten. Dort über wir mit allen Kindern, die sicher ohne Stützräder Fahrradfahren können, die ersten motorischen Elemente auf Schulhöfen, Parkplätzen oder auch der Jugendverkehrsschule“, erklärt Polizeihauptkommissarin Katrin Grastat und freut sich, dass es endlich wieder losgeht. „Im 2. Halbjahr gehen die Zweitklässler dann gemeinsam mit ihren Lehrern und einigen Eltern zur Unterstützung zweimal in die JVS und erneut zweimal im 1. Halbjahr der dritten Klasse. So sind alle Schulkinder letztendlich viermal in der JVS gefahren, bevor es mit Unterstützung der Polizei im 2. Halbjahr der dritten Klasse auf die Straße geht.“
Radfahrausbildung beginnt im Kindergarten
Grastat bedauert es außerordentlich, dass die jetzigen Drittklässler aufgrund der Pandemie nicht ein einziges Mal in der Jugendverkehrsschule sein konnten. „Um diesen Missstand auszugleichen, bieten wir im Moment für alle dritten Klassen ein Fahrradtraining auf dem Schulhof an, um zumindest die wichtigsten Dinge – wie das richtige Bremsen – im Schonraum zu vermitteln, bevor es nach den Osterferien in die Verkehrsrealität auf der Straße geht.“ Barbara Quilitzsch, Leiterin der Grundschule Erholungstraße und Fachberaterin für Verkehrserziehung, betont, dass die Grundschullehrer extra für die Übungsstunden der Kinder auf dem Rad geschult werden. So können sie die Verkehrssicherheitsbeamten wirkungsvoll unterstützen.
Hans-Werner Hög, der zuständige Abteilungsleiter bei der Schulverwaltung, berichtet, wie man die Zwangspause sinnvoll genutzt und alte Geräte aussortiert hatte. Die Bestände können jetzt durch die Neuanschaffung wieder aufgestockt werden. Knut Anders, der neue Hausmeister, ist ebenfalls froh über die zusätzlichen Räder. „Jetzt haben mehr Kindern die Möglichkeit zum Fahren und Üben. Dadurch können wir den Platz viel besser auslasten.“ Auch er ist mit viel Herzblut bei seiner Aufgabe und hat für die Radfahranfänger aus einem alten Fahrrad ein Laufrad konstruiert.
Ehepaar Thannhäuser erneut Sponsor
Ulli Schmidt als Vertreter der Verkehrswacht freut sich, das Ehepaar Thannhäuser wieder als Sponsoren begrüßen zu können. „Durch ihre Unterstützung werden auch in diesem Jahr viele Kinder Freude am Radfahren haben.“ Begeistert ist der Verkehrsexperte, der früher als Polizist selbst bei der Verkehrserziehung tätig war, auch von dem neuen Reaktionsgerät, was mit neun wechselnd aufleuchtenden Würfeln zum schnellen Reagieren auffordert. Das Gerät hat ein junger Mann aus Bayern, Mitglied der Kreisverkehrswacht Aichach-Friedberg, entwickelt. Es bietet eine Vielzahl an Möglichkeiten und ist durch seinen grenzenlosen Gestaltungspielraum für jedermann geeignet. Durch die flexible Anordnung lässt sich der Schwierigkeitsgrad jederzeit variieren. Da kommt so schnell keine Langeweile auf. „Wir haben dieses tolle Gerät bei einer Fortbildung kennengelernt. Das Ehepaar Thannhäuser hat dazu beigetragen, dass wir es jetzt auch hier nutzen können“, freut sich Schmidt.