SOLINGEN (sg) – Am dritten Adventswochenende organisierten das Palliative Hospiz Solingen (PHoS) und die Stiftung Botanischer Garten Solingen erstmals gemeinsam einen Weihnachtsmarkt, der viele Besucher anlockt.
Kunsthandwerk, Weihnachtsdeko und Lagerfeuer
In der Jurte der Pfadfinder lodert ein munteres Feuer in einer Feuerschale. Drumherum haben sich die Kinder versammelt und backen Stockbrot. Nebenan hat Künstlerin Patricia Langenbach ihren Stand aufgebaut. Wundersam leuchtende Kunstwerke kreierte sie aus Acrylscheiben, die sie mit farbenfrohen Motiven bemalt und durch Lämpchen von unten zum Strahlen gebracht hat.
„Ich habe lange herumexperimentiert, bis ich eine Farbe gefunden habe, die auf Acryl hält“, verrät sie. Aber auch eine Auswahl ihrer Bäume, die sie in Öl gemalt und mit Coldwax bearbeitet hat, hat sie zum ersten Weihnachtsmarkt von Hospiz und Botanischem Garten mitgebracht. Die Faszination von Baumkronen und Wurzeln ergreift eben nicht nur die Besucher des Botanischen Gartens, sondern auch Künstler.
In den Gewächshäusern hat das Nähteam der Landfrauen ihre Taschen ausgebreitet, bei Kempners gibt es Delikatessen und köstliche Spezialitäten, ein Imker hat Honig und Bienenwachskerzen im Angebot. Am Stand von Sabine Schulze-Wolf können die Besucher nicht nur wunderschön gefärbte Wolle kaufen, sie können ihr auch beim Spinnen zuschauen. „Ich verspinne auch Wolle von heimischen Schafen“, erzählt sie. Die Seidentücher hat sie mit Naturfarben selbst gefärbt, wobei die Blattmotive und die leuchtende Farbe mittels Dampf entstanden sind.
Hospiz hatte die Idee zum ersten Weihnachtsmarkt
Auch auf dem Außengelände des stationären Hospizes reihen sich die Stände aneinander. Selbstgemachtes und Außergewöhnliches zieht hier die Blicke an, wie der Schmuck und die Weihnachtsdekorationen aus Aludraht. Die Idee für einen gemeinsamen Weihnachtsmarkt kam von PHoS. „Die Idee gab es schon letztes Jahr“, erzählt Harro Hieronimus, Vorsitzender der Stiftung Botanischer Garten Solingen, „wir konnten es aber noch nicht realisieren.“
Die Vorbereitungen sind aufwändig und es wird viel Men-Power gebraucht. „Wir haben 30 bis 40 Leute, die am Auf- und Abbau beteiligt sind.“ Die komplette Orchideenhalle musste ausgeräumt werden. Doch der Aufwand hat sich gelohnt. Die Besucher genießen ganz offensichtlich diesen unkonventionellen Weihnachtsbasar. „Wir verlangen keine Standgebühr“, so Hieronimus, „sondern bitten um eine Spende.“ Und auch die Besucher werden mit der Spendenbüchse um eine Spende für Hospiz und Botanischen Garten gebeten. „Wir teilen am Schluss“, verspricht Harro Hieronimus.
Musik und Lesungen beim ersten Weihnachtsmarkt
Während Petra Berghaus an beiden Tagen ab 13 Uhr für musikalische Höhepunkte sorgt, traten am Samstag auch die Horngruppe der Kreisjägerschaft und Robert Schreiber auf. Olaf Link liest ebenfalls an beiden Tagen ab 12.30 Uhr. Außerdem begeisterte die Autorin Martina Hörle am Samstag das Publikum im Tropenhaus mit kurzen Geschichten. So erzählte sie unter anderem von ihrer Zwiesprache mit der Kaffeemaschine und brachte damit alle zum Schmunzeln.
Walking Acts verzaubern ebenfalls die Besucher des ersten Weihnachtsmarktes. Remy Matelot erschafft immer wieder magisch schimmernde Seifenblasen, die vom Wind über die Zuschauer hinweggetragen werden. Außerdem darf natürlich auch der Weihnachtsmann nicht fehlen, der nicht nur die Kinder zum Staunen bringt und für die weihnachtliche Stimmung sorgt.
Wer am Samstag noch keine Gelegenheit hatte, den ersten Weihnachtsmarkt von Hospiz und Botanischem Garten zu besuchen, kann das am Adventssonntag von 11 bis 20 Uhr nachholen. Es gibt Kaffee und Kuchen im geheizten Gewächshaus, Kinderschminken, Lesungen und Musik zu erleben.