Start Aktuelles Van Gogh auf vier Pfoten – Wenn Kaninchen Herzen öffnen

Van Gogh auf vier Pfoten – Wenn Kaninchen Herzen öffnen

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Im Alexianer St. Lukas Pflegeheim sorgen Therapiekaninchen wie Van Gogh für Ruhe, Nähe und Freude – ein Besuch mit tierischer Wirkung. (Foto: © Alexianer)
Im Alexianer St. Lukas Pflegeheim sorgen Therapiekaninchen wie Van Gogh für Ruhe, Nähe und Freude – ein Besuch mit tierischer Wirkung. (Foto: © Alexianer)

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SOLINGEN (red) – Van Gogh ist freundlich und selbstbewusst. Das hat er mit seinen Kollegen Nick, Oreo, Zoe und Shadow gemein. Und damit sind die fünf bestens als Therapiekaninchen geeignet. Im Alexianer St. Lukas Pflegeheim mümmeln sie am Möhrengrün und hoppeln sie über den mit Decken geschützten Tisch, um den sich die Bewohnerinnen und Bewohner versammelt haben.

Tiere erfreuen die Bewohner

Jana Hartkopf von Teamwork – tiergestützte Therapie hat die fünf Kaninchen mitgebracht. „Sie entscheiden selbst, ob sie mitkommen wollen“, erklärt die Solingerin. In ihrem Stall leben auch eher scheue Langohren, die nicht freiwillig in die Transportbox gehen. Und die müssen auch nicht mit. Wichtig ist der Teamwork-Gründerin, dass es allen gut geht – Menschen und Tieren.

Der große Tisch ist der Rückzugsort für die Tiere, wenn ihnen die Streicheleinheiten der Bewohnerinnen und Bewohner zu viel werden. Mit einer Ruhe und Geduld, die Claudia Sauer-Hengesbach von der Sozialen Betreuung der Pflegeeinrichtung bei vielen der meist demenziell veränderten Bewohnerinnen und Bewohner nur selten beobachten kann, halten die Seniorinnen und Senioren die friedlichen Tiere auf dem Schoß. „Es ist schön, diese Ruhe zu beobachten“, sagt sie.

„Kuschelhormon“ Oxytocin wird freigesetzt

Diese Wirkung von Tieren auf Menschen ist wissenschaftlich belegt: Der Kontakt mit Tieren setzt im Gehirn das „Kuschelhormon“ Oxytocin frei. Das stärkt das Gefühl der Verbundenheit, reduziert Stress und Aggressionen. Das Streicheln des Fells sorgt für Entspannung, die gerade oft unruhigen Demenzerkrankten guttut.

Jana Hartkopf arbeitet nicht nur mit Kaninchen. Mit Karlson, ihrem ausgebildeten Begleit- und Therapiehund, ist sie regelmäßig im Alexianer St. Lukas Pflegeheim zu Gast. Aber auch Hippotherapie bietet sie an. Zu den Kaninchen kam sie mehr durch Zufall: „Eines Morgens habe ich ein ausgesetztes Kaninchen vor der Tür gefunden“, erinnert sie sich. Inzwischen lebt eine kleine Gruppe Schlappohren bei ihr am Balkhauser Weg.

„Auch Therapietiere müssen nicht alles mitmachen“

Am Tisch im Alexianer St. Lukas Pflegeheim tut sich was. Van Gogh hat genug und zeigt das deutlich. „Auch Therapietiere müssen nicht alles mitmachen. Das Tier entscheidet durch motorische Bewegungen“, sagt Jana Hartkopf. Van Gogh zieht sich in die Mitte des Tisches zurück – bis er auf die nächste Bewohnerin zusteuert, die sich sehr darüber freut, dass sie ausgewählt wurde. „Hasen sind mein Leben“, lächelt sie.

Nach einer guten Stunde endet der tierische Besuch. Mensch und Tier haben genug. Aber beide hatten eine gute Zeit. Das ist was für Claudia Sauer-Hengesbach zählt: „Wichtig ist der Moment.“

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Dieser Beitrag stammt von unserer Redaktion.

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