
Am kommenden Sonntag wird in der Galerie SK in den Güterhallen die Ausstellung „Kontakt“ von vier Leipziger Kunststudenten eröffnet.
Solinger Künstler fördern Nachwuchs
Um junge Künstler zu fördern, gibt der Verein der Solinger Künstler Kunststudenten immer wieder die Möglichkeit, in der hellen und ansprechenden Galerie SK (wir berichteten) auszustellen. Ab dem 6. Juli können hier nun die Werke von vier Studenten der Leipziger Grafik und Buchkunst-Hochschule bewundert werden. Die Hochschule ist nicht nur als Zentrum der zeitgenössischen Malerei bekannt, sondern, aufgrund der Geschichte Leipzigs als Verlags- und Druckstandort, auch für die klassischen Techniken der künstlerischen Druckgrafik.
Franziska Dathe ist 1992 in Leisnig geboren und begann ihr Studium 2019. Sie wird im nächsten Jahr voraussichtlich ihr Diplom machen. Felix Lorenz ist 2000 in Kulmbach geboren und hat ebenfalls 2019 mit dem Studium begonnen. Mathilda Köhler ist Solingerin, 2001 geboren und begann 2020 an der bergischen Universität Wuppertal ein Studium Kunst-doppelfach, bevor sie 2021 an die Hochschule in Leipzig wechselte. Leon Friederichs wurde 1993 in Borghorst geboren. Zunächst studierte er Mathematik in Münster, bevor er 2018 an die Hochschule für Grafik und Buchkunst wechselte. Seit 2023 leitet er zusammen mit Felix den originalgrafischen Verlag Staffel.

Kontakt ist den Künstlern wichtig
Ihre Ausstellung in der Galerie SK trägt den Titel „Kontakt“. So unterschiedlich die vier Künstlerinnen und Künstler sind, so unterschiedlich sind nicht nur ihre Werke, sondern sind auch die Wege, auf welchen sie sich diesem Thema nähern. Sie nehmen Kontakt auf durch Holzschnitte und Radierungen, durch Kohlezeichnungen, Aquarelle und Gemälde. Ob klein- oder großformatig – die Ausstellung zeigt eine interessante Vielfalt an Einsichten und Ansichten und gewährt gleichzeitig einen Einblick in die Welt der unterschiedlichen Druckverfahren.
Alltagsgeschehen festgehalten
Franziska Dathe geht mit wachen Augen durch Leipzig. Hier findet sie die Motive für ihre Bilder. Es sind Momente aus dem alltäglichen Leben, die sie festhält. „Ich bilde städtische Szenen ab“, sagte sie beim Pressetermin am Mittwoch, „die man in Leipzig beobachten kann.“ Mal malt sie diese Szenen farbenfroh, mal bringt sie sie einfarbig schwarz als Holzschnitte aufs Papier. Oft begegnen sich Menschen, feiern, unterhalten sich, haben Kontakt miteinander. Und zu dem einen oder anderen Bild ließ sie sich auch von Freunden inspirieren.
Alltägliches grafisch verdichtet
Felix Lorenz widmet sich in seinen Druckgrafiken ebenfalls dem Alltäglichen. Doch greift er keine menschlichen Begegnungen auf, sondern Gegenstände, die jeder kennt. Waschmaschine, Herd und Co. setzt er inmitten der grafischen Zeichnung von unterschiedlichen Häusern in Szene, ja, er scheint das Innere dieser Häuser stellenweise nach außen zu kehren. So werden Alltagsgegenstände in den Fokus genommen und in einen völlig anderen Kontext gestellt.

Kontakt mit der Umwelt
Mathilda Köhler lässt die Übergänge verschwimmen. In einem farbigen Holzschnitt scheint ein Mann, dessen Oberkörper auf einer hölzernen Tischplatte ruht, selbst allmählich zu Holz zu werden. Ein Gemälde zeigt die Metamorphose einer Frau, die sich in einen Baum verwandelt. „Es geht um das Verschwimmen der Bildsubjekte mit dem Hintergrund“, erklärte Mathilda. Es ist wie ein Einswerden. Diese Verbindung mit seiner Umwelt, mit der Natur, ist dem Menschen verloren gegangen. Mathilda stellt diesen Kontakt wieder her.

Zwischen realer und abstrakter Erinnerung
Leon Friederichs zeigt mit seinen Druckgrafiken Szenen, Landschaften, Dinge, die teilweise reale Vorbilder haben, die er jedoch durch gezielt gewählte Ausschnitte abstrahiert. So hat er eine Auswahl aus seinen Reisezeichnungen mitgebracht. „Es ist eine Mischung verschiedener Bildelemente“, sagte Leon. Sie finden an der Wand wieder zusammen und „erzählen vielleicht eine Geschichte“. Auch eine 1,20 mal 2 Meter große Radierung ist in der Ausstellung zu sehen, die er mit der Hand abgezogen hat. „Beim Handabzug kann man besser ausgleichen“, erklärte er.
Infos zur Ausstellung
Die vier Kunststudenten wurden unterstützt vom Freundeskreis der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig. Ihre Ausstellung „Kontakt“ ist vom 6. bis zum 29. Juli in der Galerie SK in den Güterhallen/Südpark zu sehen. Die Öffnungszeiten sind mittwochs und donnerstags 17–19 Uhr, sonntags 11–12 und 14–17 Uhr. Die Vernissage findet am 6. Juli um 15 Uhr statt.