SOLINGEN (mh) – „Wir machen jetzt ein bisschen Blues, Rock und Soul. Habt einfach Spaß!“ So die Einleitung von Holger Brinkmann zum Konzert von 30 Blue Fingers. Die Zuschauer folgten auf’s Wort.
Blues, Rock und Soul im Alten Stellwerk
Am Samstagabend brach das Alte Stellwerk bald aus allen Nähten. Holger Brinkmann, Ralf Schusdziarra und Jan Christoph Heinsch – gemeinsam sind sie 30 Blue Fingers – rissen die Zuschauer einfach mit. Sie lieferten Musik vom Feinsten. Dabei war ihnen die pure Spielfreude deutlich anzumerken. Das Publikum ging begeistert mit. Zu hören gab es Klassiker, Evergreens – mal rockig, mal poppig, mal Soul. Bekanntes in neuen Arrangements, ganz individuell interpretiert. Alles aufgepeppt mit lockeren Sprüchen: „Lass uns doch mal das spielen, was wir noch nicht geübt haben.“
Die drei Musiker kennen sich schon lange, haben auch in dieser oder anderer Zusammensetzung miteinander gespielt. Seit 2015 begeistern sie mit ihrer einzigartigen Interpretation und Facettenvielfalt des Blues. Holger Brinkmann (Gitarre und Gesang) kennt man als Bandmitglied und Solo-Künstler. Besonders seine markante Stimme begeistert die Zuhörer. Er hat schon früh die Liebe zur Musik entdeckt. „Ich habe in unserer Schulband mitgespielt“, schmunzelte er. „Mein Englischlehrer spielte Saxofon, der Biolehrer saß am Schlagzeug.“
Liebe gehört dem Blues
Ralf Schusdziarra (Bass und Gesang) war von der Gitarre schnell zum Bass gekommen. „Angefangen habe ich mit Heavy Metal.“ Im Laufe der Zeit hat er sich durch viele Musikrichtungen gespielt. Doch seine Liebe gehört dem Blues. Wenn er gerade nicht bei Konzerten oder Studioaufnahmen spielt, gibt er in seiner Schule Musikunterricht am Bass.
Drummer Jan Christoph Heinsch („ich komme aus dem Norddeutschen“) improvisiert gerne beim Spiel. „Ich entscheide zum Beispiel spontan, ob ich Drumsticks oder Besen einsetze. Rein gefühlsmäßig ist der eine oder andere Klang in dem Moment passender.“ Es gibt wohl keinen, der dem Schlagzeug von Heinsch keinen zweiten Blick schenkt. Denn da prangt deutlich sichtbar ein Kollege: Das Tier, der weltbekannte Drummer aus der Muppet-Show.
„Kennengelernt haben wir uns auf einer Session“, so Brinkmann. „Da haben wir dann spontan miteinander gespielt. Ich finde es spannend, einfach zu sehen, was passiert. Blues ist natürlich einerseits eine Musikform, für mich aber auch das Leben. Und das ist nicht immer bunt und schön.“ Schusdziarra ergänzte: „Nur nach einem Schema zu spielen – so funktioniert der Blues nicht. Es geht um die Intensität, die darin steckt.“
Bei Heinsch hat es etwas gedauert, gab er zu. Doch mittlerweile ist auch er dem Blues verfallen. „Ich habe die Technik abgekoppelt. Nur dann versteht man die Musik.“ In einem sind sich die drei einig: „Der Blues bietet viel Spielraum. Jeder geht individuell mit den Songs um. Dadurch entstehen auch Dissonanzen, mit denen man arbeiten kann.“ Schon B. B. King (Riley B. King), einer der bedeutendsten Interpreten des Blues, nannte ihn ein Gefühl, das die Seelen und Herzen der Menschen berührt. Auch Eric Clapton ließ sich sein Leben lang vom Blues inspirieren.
Riesenbegeisterung bei den Zuhörern
Dieses Gefühl transportieren die drei Vollblut-Musiker zum Publikum. Zu den Klängen von „I Feel Good“, „Days Like This“ und „Five Long Years“ uvm zeigen sie einen Querschnitt durch ihr Repertoire. Begeisterungsrufe, Pfiffe und frenetischer Beifall waren ihnen sicher.
Die nächsten Termine im Alten Stellwerk:
24.11.17 – Singer/Songwriter Franzi Rockzz
25.11. 17 – Phil Young & Band
24.11. – 26.11.17 – NOVEMBERkunst
Der Eintritt ist frei. Um Spenden wird gebeten. Ein Teil davon geht zur Unterstützung an den Förderverein Tischlein Deck Dich e. V.