SOLINGEN (mh) – Der Samstagabend im Alten Stellwerk stand wieder einmal ganz im Zeichen des Kanadischen Folk. Dem Solinger Musikfreund Guido Ocker, der schon zum wiederholten Mal ausnehmend gute Musiker in die Klingenstadt geholt hatte, war auch dieses Mal ein Treffer gelungen. Mit Dana Sipos, Benjamin Hermann und Nick Zubeck standen gleich drei Multi-Instrumentalisten auf der Bühne. Die Singer/Songwriter geben gemeinsam Konzerte, aber jeder hat auch seine Solo-Projekte.
Kanadisches Trio begeistert
Ocker hatte die Sängerin Dana Sipos vor drei Jahren in Seattle bei einem Hauskonzert der Künstlerin Anna Tivel kennengelernt und daraufhin nach Solingen eingeladen.
Sipos stammt aus Yellowknife, einem kleinen Ort der kanadischen Subarktis. Eine Region voll unvorstellbarer Weite, Natur und Einsamkeit. All das lässt die Sängerin in ihre Lieder einfließen. Ihre Reisen haben sie quer durch Kanada, Nordamerika, aber auch Europa geführt. Im Rahmen ihrer diesjährigen Europa-Tournee, in der Sipos ihr neues Album „Trick of the Light“ vorstellt, machte sie auch in Solingen Station.
Dabei wurde sie von Benjamin Hermann begleitet. Der kanadische Folkmusiker, dessen Großmutter aus Brunsbüttel stammt, erzeugt auf unverwechselbare Art mit starkem Finger-Style-Gitarrenspiel ganz besondere Klangwelten. Seine Kompositionen bestehen hauptsächlich aus Gitarre, Stimme und Klavier. Im Herbst 2015 ist sein Album „Windows Wide Open“ erschienen.
Innovative Form der Folkmusik
Die beiden Musiker treten seit vielen Jahren gemeinsam auf. In ihren Songs zeichnen sie Bilder der Weite und Freiheit auf. Leicht verfremdet klingt eine innovative Form der Folkmusik aus ihren Darbietungen.
Manchmal ist auch Nick Zubeck mit von der Partie, wie an diesem Abend. Der Songwriter, Gitarrist und Sänger hat ein Studio für Musikaufnahmen und Unterricht – das Guelph Studio Arther North. Er eröffnete das Konzert mit einem Querschnitt aus seinem umfangreichen Repertoire. Der Song „Morning Star“ war seinem Bruder gewidmet. Auch Ben Hermann bestritt im Folgenden einen Teil des Abends mit einer Reihe von Soli, auf ganz persönliche Weise interpretiert, wie das Stück „Red Sky in the Morning“.
Zu den Mysterien der kanadischen Weiten
Nach der Pause standen die drei Musiker als Trio auf der Bühne. Mit einem Sound, der alles andere als konventionell war, begeisterten sie die Besucher. Mal melancholisch, dann wieder surreal nahmen sie ihre Zuhörer mit auf eine Reise zu den Mysterien der kanadischen Weiten.