SOLINGEN (red) – Die Klingenstadt Solingen, die Jüdische Kultusgemeinde Wuppertal, die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen und das Bürgerbündnis Bunt statt Braun rufen aus Anlass des antisemitischen Mordanschlags in Halle für morgen, 14 Uhr, zu einer Kundgebung auf dem Vorplatz des Solinger Rathauses auf.
Der Aufruf im Wortlaut:
„Der Anschlag am wichtigsten jüdischen Feiertag hat uns tief getroffen. Wir sprechen den Opfern, den Familien und der jüdischen Gemeinde unser Mitgefühl aus. Unsere Gedanken und Gebete sind bei ihnen. Aber das genügt nicht. Wir können nicht einfach zur Tagesordnung übergehen. Noch kennen wir die Hintergründe nicht völlig, doch dass
in Deutschland Antisemiten wieder Massenmorde an der jüdischen Bevölkerung vorbereiten, fordert uns zum Aufstand der Anständigen heraus!
Der menschenverachtende Anschlag von Halle galt nicht nur der jüdischen Gemeinde, die sich dort zum Jom Kippur versammelt hatte. Er ist vielmehr ein Angriff auf uns alle, die für eine friedliche, offene Gesellschaft eintreten. Rechtsextremisten wollen Hass säen, um zu spalten. Dagegen müssen wir eng zusammenstehen und uns mit den jüdischen Gemeinden in unserem Land solidarisieren.
In vielen deutschen Städten hat es seit Mittwoch Solidaritätsbekundungen mit den Opfern gegeben. Auch in Solingen wollen wir Gesicht zeigen gegen Antisemitismus, Rechtsextremismus und Terror. Wir rufen daher alle Solingerinnen und Solinger auf, sich mit uns am Freitag, um 14 Uhr, vor dem Solinger Rathaus zu versammeln und ein Zeichen zu setzen.“
Tim Kurzbach
Oberbürgermeister
Leonid Goldberg
Jüdische Kultusgemeinde Wuppertal
Hans-Werner Bertl
Bunt statt Braun
Dr. Ilka Werner
Evangelischer Kirchenkreis Solingen und Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen (ACK)
Kundgebung auf dem Walter-Scheel-Platz, Solingen-Mitte, am Freitag, 11. Oktober, 14 Uhr.