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Atelier Pest-Projekt: Ausstellung Katy Gluch Malerei Querbeet

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In ihrer neuesten Ausstellung zeigt Katy Gluch die vielen Facetten ihrer Kreativität. Über 50 Werke hängen im Atelier Pest-Projekt. Für die Malerin ist es die achte Ausstellung in sieben Jahren. (Foto: © Martina Hörle)
In ihrer neuesten Ausstellung zeigt Katy Gluch die vielen Facetten ihrer Kreativität. Über 50 Werke hängen im Atelier Pest-Projekt. Für die Malerin ist es die achte Ausstellung in sieben Jahren. (Foto: © Martina Hörle)
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SOLINGEN (mh) – Querbeet nennt Katy Gluch ihre aktuelle Ausstellung. Und das ist sie tatsächlich. Querbeet nicht nur in den zahlreichen Motiven, den unterschiedlichen Techniken und den Formaten. Querbeet vor allem in den unzähligen Facetten der Künstlerin. Mehr als 50 Bilder hängen derzeit im Atelier Pest-Projekt in den Güterhallen. Manche sind gerade mal das Doppelte einer Visitenkarte, andere wiederum weisen mit einer Größe von 75 x 240 cm ein beachtliches Format auf. Der überwiegende Teil der Werke ist im Laufe der letzten zwei Jahre entstanden.

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Querbeet in vielen Facetten

Am liebsten malt Katy Gluch Abstraktes, mit Erkennbarem gemischt. Die hier ausgestellte Reihe zeigt ausschließlich das Abstrakte, vorwiegend in lebendigen, leuchtenden Farben. Dazwischen findet auch ein fast monochromes Werk mit einer Spur Rot seinen Platz.

„Wenn man monatelang nur bunt malt, kommt schon mal die Phase „weniger ist mehr“. Auch bei Farben arbeite ich querbeet“, erklärt die Künstlerin. Wenn sie mit einem Bild beginnt, hat sie dabei kein fertiges Werk im Kopf. „Ich habe eine Idee, fange an und schau, was sich daraus ergibt“, beschreibt sie ihre Vorgehensweise. Die Lust am Experimentieren treibt sie voran. Learning by Doing findet sie viel effektiver als Techniken aus Büchern zu erlernen. Einige ihrer Werke sind mit Acrylfarbe gemalt. Dann wurde die Farbe absichtlich gebrochen. „Danach habe ich eine Versiegelung darüber aufgetragen, um die Bruchstellen aufzufüllen“, beschreibt sie eine ihrer Techniken.

Zwischen den vielen, in lebendigen Farben sprühenden Bildern, hängt auch mal ein fast monochromes Werk. Manchmal ist weniger mehr, hat sich Katy Gluch dabei gedacht. (Foto: © Martina Hörle)
Zwischen den vielen, in lebendigen Farben sprühenden Bildern, hängt auch mal ein fast monochromes Werk. Manchmal ist weniger mehr, hat sich Katy Gluch dabei gedacht. (Foto: © Martina Hörle)

Ihre zahlreichen Tuschezeichnungen nehmen einen Großteil der Wände ein. Dazu passt ihr Lieblingssatz: „Jede Geschichte trägt Farbe, erscheint sie auch in Schwarz-Weiß.“ Was bedeutet dieser Satz für Katy Gluch? „Zeitungen sind in Schwarz-Weiß gedruckt, Bücher auch“, sagt sie. „Beim Lesen füllen sie sich mit Farbe.“ Das Gleiche überträgt sie auf Bilder. Sie malt bewusst in Schwarz-Weiß und überlässt dem Betrachter, was er darin sehen möchte.

Schwarz-Weiß-Geschichten in Bunt

„Kinder sind dabei wirklich einzigartig“, findet die Malerin. „Sie haben einen ganz anderen Blick auf das Werk, sehen sofort Sachen darin, die einem Erwachsenen gar nicht auffallen.“ Gerade die Tuschezeichnungen bedürfen einer mehrmaligen Betrachtung. Was beim ersten Ansehen eher anmutet wie geschwungene Linien, entpuppt sich beim zweiten oder auch dritten Blick als Gesicht, als tanzendes Wesen im langen Kleid. Die Schwarz-Weiß-Geschichten in Bunt entstehen Strich für Strich in ihrem Kopf. „Diese Zeichnungen mache ich mit einer Feder oder mit Tuschestiften. Pinsel behalte ich mir für Farben vor.“

Ihre zahlreichen Tuschezeichnungen sind Schwarz-Weiß-Geschichten in Bunt. Jedes Bild ist mit einem Stück Tapete hinterlegt und allein dadurch zum Unikat geworden. Bei einem zweiten oder dritten Blick erkennt der Betrachter in den Linien immer etwas Neues. (Foto: © Martina Hörle)
Ihre zahlreichen Tuschezeichnungen sind Schwarz-Weiß-Geschichten in Bunt. Jedes Bild ist mit einem Stück Tapete hinterlegt und allein dadurch zum Unikat geworden. Bei einem zweiten oder dritten Blick erkennt der Betrachter in den Linien immer etwas Neues. (Foto: © Martina Hörle)

Katy Gluch verwendet für ihre Arbeiten gerne bereits vorhandenes Material. „Deshalb schaue ich auch so gerne in Baumärkten nach Restposten“, verrät sie. Für die Hintergründe ihrer Zeichnungen hat sie Tapetenstücke verwendet. Nicht zuletzt dadurch wird jedes Stück zum Unikat. Doch sie hat noch eine andere Art von Tuschezeichnungen entworfen. Schlichte geometrische Formen leben durch farbige Tuschestifte. Gerade der Kreis, der mit seiner Form für das Unendliche steht, bietet viele Möglichkeiten.

Erstmals befasst sich die Künstlerin auch mit Collagen. „Diese Idee hatte ich beim Durchblättern von Zeitschriften“, erklärt Gluch. „Hinter all diesen Einzelteilen stecken Geschichten, die mich nicht losgelassen haben.“ Die Teile hat sie ausgeschnitten oder –gerissen und dann durch entsprechendes Anordnen und Aufkleben auf Pappe zu einem neuen Gesamtbild geformt. Eine weitere Facette ihrer Kreativität.

Acht Ausstellungen in sieben Jahren

Die Ausstellung „Querbeet“ ist mittlerweile die achte in sieben Jahren. Ursprünglich hatte die in Chemnitz geborene Künstlerin das Handwerk des Malers und Lackierers erlernt. Den Bezug zu ihrer künstlerischen Seite fand sie erst durch ihren Umzug vor 20 Jahren nach Solingen. Gerne erinnert sie sich an ihre erste Ausstellung 2011 zurück. Auch die hatte im Atelier Pest-Projekt bei Peter Amann stattgefunden. „Und bis heute steht er mir mit Rat und Tat zur Seite“, freut sich Katy Gluch.

Bis zum 8. Juli sind ihre Arbeiten sonntags von 14 – 18 Uhr zu besichtigen.

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Martina Hörle, geprüfte Betriebswirtin, ist freiberuflich als Text-/Fotojournalistin und Autorin tätig. Sie organisiert kulturelle Veranstaltungen und hat im Herbst 2014 die Solinger Autorenrunde ins Leben gerufen.

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