SOLINGEN (mh) – Gleich beim Eingang im Atelier KünstlerPack hängt ein riesengroßes Bild vom Inneren des Kölner Doms – bei Besuchern sehr gefragt, eignet es sich doch hervorragend für Selfies. Sehr zur Freude von Frank Voß, denn genau das hatte er mit dem Bild bezweckt. „Die Kulisse bietet sich für Selfies geradezu an“, schmunzelt er. Von dieser Verwendung abgesehen ist das 350 x 220 cm große, auf LKW-Plane gedruckte Abbild ein großartiger Anblick.
Nofretete in Gold und Bronze
Für seine weiteren Arbeiten hat der Fotograf kleinere Formate gewählt. Der Kopf der ägyptischen Königin Nofretete strahlt, mal in Gold, mal bronzefarben, auf einer vier cm dicken schwarzen Leinwand. Gesehen hatte Voß die Büste im Neuen Deutschen Museum Berlin. „Wenn man bedenkt, aus welcher Zeit sie stammt, ist das schon beeindruckend“, begeistert sich Frank Voß. Faszinierend findet er vor allem die feinen Gesichtszeichnungen und das Filigrane der Skulptur.
Wann er die Idee hatte, Bewegungen auf dem Bild zu bannen, weiß er gar nicht genau. „Es hat mich einfach interessiert.“ Nach mehr als einem Jahr Arbeit ist das Ergebnis jedenfalls so wie gewünscht. Die sechs Abbildungen der Reihe „Modern Dance“ zeigen dem Betrachter komplette Bewegungsabläufe im starren Bild.
Bewegung in starren Bildern
Die Fotografien von Maryam Sabri veranlassen dazu, stehenzubleiben und genau zu schauen. Die Ruhe des Bildes überträgt sich auf den Betrachter. Er nimmt sich Zeit und erkennt das Besondere in unzähligen Details, die man sonst gar nicht wahrnehmen würde. Die Schönheit, die sich in dem rostigen Tor in Venedigs Lagune verbirgt, die beiden Säulen, die den Blick auf eine Ruine freigeben und den Besucher in die Welt der Vergangenheit zu einem Palast in Afghanistan führen.
Sabri zeigt eine Reihe von Türen, die auf Djerba entstanden sind. In ihren Farben und Formen alle verschieden, haben sie doch eins gemeinsam: Man überlegt, wer im Laufe der Zeiten hindurchgegangen ist. Auch hier eine friedliche Idylle. „Ich möchte mit meinen Bildern weg von Hektik und Betriebsamkeit“, betont Sabri. Sie hat für die Aufnahmen Momente der Stille gewählt. Die Ansichten sind unter anderem auf Acrylglas oder auch Alu Dibond gedruckt. Ein Stoffbanner von 150 x 100 cm zeigt eine grüne Tür, neben der Blumen ranken. Die Aufnahme ist beim Djerbahood in Tunesien entstanden. Bei diesem Streetart-Event kommen Künstler aus aller Welt zusammen.
In Bauwerken nach oben schauen
Einen Tipp hat die Fotografin noch: „In Bauwerken auch mal nach oben schauen.“ Sie hat es getan und in drei wunderbaren Aufnahmen die Kuppeln der Putra Moschee in Kuala Lumpur, der Grabeskirche Jerusalem und der Villa Hügel im Essener Stadtteil Bredeney festgehalten. Und wenn man dann noch zur richtigen Zeit am richtigen Ort ist, wirft die Sonne ihre Strahlen durch das Kuppeldach.
Auch am kommenden Wochenende ist die Ausstellung im Südpark am Samstag von 16 – 20 Uhr und Sonntag von 14 – 18 Uhr geöffnet. Weitere Termine auf Anfrage.