SOLINGEN (bgl) – Mit satten 15 Millionen Euro fördert der Bund ein Projekt in der Klingenstadt, das am Freitag im Rahmen eines großen (Bus-) Bahnhofes auf dem Rathausvorplatz präsentiert wurde. Gemeinsam mit den Stadtwerken und zahlreichen Kooperationspartnern möchte die Stadt in absehbarer Zeit neue Oberleitungsbusse mit Batterien anschaffen. Die aktuellen Obusse sind alle noch mit einem Dieselaggregat ausgestattet.
Pilotprojekt startet mit vier Batterie-Obussen
Damit überbrücken die Obusse den Teil der jeweiligen Linie, der über keine Oberleitung verfügt. Ab kommendem Jahr sollen diese sukzessive gegen entsprechende Oberleitungsbusse ausgetauscht werden, die zu 100 Prozent auf Elektromobilität setzen. „Das ist ein großer Tag für die Stadt Solingen! Diese Leistung wird Modellwirkung im Bereich der Erneuerbaren Energien im öffentlichen Personennahverkehr haben“, freute sich Oberbürgermeister Tim Kurzbach.
Im Rahmen eines Pilotprojektes werden im Sommer kommenden Jahres die ersten vier Batterie-Oberleitungs-Busse (BOB) die Linie 695 zwischen Meigen und Gräfrath bedienen. „Wir sind die ersten, die eine Obus-Linie von Diesel auf Batterie umstellen“, betonte Conrad Troullier, Geschäftsführer der Verkehrssparte bei den Stadtwerken Solingen. Die ersten vier der neuen BOB werden zum Stückpreis von gut und gerne 850.000 Euro gekauft.
Batterie-Bus rund 150.000 Euro teurer
„Der Batterie-Oberleitungs-Bus wird rund 150.000 Euro teurer sein, als ein normaler“, so Troullier weiter. Allein die rund 1.000 Kilogramm schwere und flüssigkeitsgekühlte Batterie kostet gut und gerne 100.000 Euro. Insgesamt steuern die Stadtwerke rund drei Millionen Euro dem innovativen Projekt bei. Der Clou: Die Batterie-Busse laden sich über das Oberleitungsnetz immer wieder auf und sind somit komplett emissionsfrei unterwegs. Bis 2021 sollen bereits 20 BOB auf Solingens Straßen zu sehen sein.
Zahlreiche Kooperationspartner am Projekt beteiligt
Der Kreis der Kooperationspartner besteht aus den Stadtwerken Solingen, den SWS Netze Solingen, der Stadt Solingen, der Bergischen Universität Wuppertal, der Wuppertaler NetSystem GmbH und der Voltabox Deutschland GmbH aus Delbrück. Sie alle werden koordiniert von der Bergischen Gesellschaft „Neue Effizienz“. Zwar noch ferne Zukunftsmusik, aber doch schon im Hinterkopf der Verantwortlichen fest verankert ist die Grundidee, den gesamten Busverkehr in Solingen einmal zu 100 Prozent auf Elektromobilität umstellen zu können.
„Wir haben in Solingen nunmal die besten Voraussetzungen dafür, wir haben halt die Oberleitungen“, sagte Conrad Troullier. Erneuerbare Energien sind bei den Stadtwerken ein großes Thema. Deshalb möchte man demnächst auf dem Betriebsgelände an der Weidenstraße eine Photovoltaikanlage bauen und dort selbst Strom erzeugen. Weitere Ladestationen sind außerdem im gesamten Stadtgebiet angedacht.