SOLINGEN (bgl) – Die Bergischen Symphoniker haben aber der Spielzeit 2019/2020 einen neuen Generalmusikdirektor (GMD). Darüber informierten die beiden bergischen Oberbürgermeister Tim Kurzbach (Solingen) und Burkhard Mast-Weisz (Remscheid) als Gesellschafter der Orchester GmbH die Öffentlichkeit jetzt im Rahmen eines Pressegesprächs. Daniel Huppert, der die Symphoniker ab dem kommenden Jahr leiten und die Nachfolge von Peter Kuhn antreten wird, fehlte allerdings aus terminlichen Gründen.
50 Bewerbungen erreichten Orchester GmbH
Der 37-Jährige, der derzeit noch zwischen Zug in der Schweiz und Schwerin pendelt, meldete sich aber in Form einer Videobotschaft. Seit der Spielzeit 2012/2013 ist Huppert Generalmusikdirektor und Chefdirigent der Mecklenburgischen Staatskapelle Schwerin und darüber hinaus seit der Saison 2016/2017 Chefdirigent der Zuger Sinfonietta in Zug/Schweiz.
„Nach der Absage von Mihhail Gerts haben wir die Stelle sofort neu ausgeschrieben, hatten im Juli etwa 50 Bewerbungen und im August haben wir neun Gespräche geführt mit Persönlichkeiten, von denen die Findungskommission gesagt hat, dass sie infrage kämen“, berichtete Burkhard Mast-Weisz, Aufsichtsratvorsitzender der Orchester GmbH. Herauskristallisiert haben sich schließlich vier Bewerber, die in der vergangenen Woche Probedirigate im Orchester durchgeführt haben.
„Wir haben eine rennomierte Persönlichkeit gefunden“
Das Orchester hat im Anschluss daran für jeden Dirigenten ein Votum abgegeben, so dass ein Ranking ablesbar wurde. „Und da war Daniel Huppert schließlich ganz weit vorne“, erklärte Mast-Weisz. Findungskommission und Aufsichtsrat teilten letztlich die Einschätzung des orchesters, so dass dem 37-Jährigen der Zuschlag für die Stelle des Generalmusikdirektors erteilt wurde.
„Wir haben eine renommierte Persönlichkeit gefunden und auch gewinnen können, die gleichzeitig noch sehr jung ist“, freute sich Tim Kurzbach. Mit Peter Kuhn habe man in den vergangenen Jahren eine qualitative Aufwertung der Bergischen Symphoniker erfahren. „Wir brauchen jetzt aber einen Schritt in eine Zukunft hinein, die auch andere Gruppen, andere Milieus für die Bergischen Symphoniker eröffnet. Wir brauchen jemanden, der in seiner Offenheit und Dynamik ein klassisches symphonisches Programm auf hohem qualitativen Niveau sicherstellen kann, der gleichzeitig aber auch Inspiration und Kreativität mitbringt, um neue Besucherinnen und Besucher zu begeistern“, so Kurzbach weiter. Mit Huppert, der einen Fünfjahresvertrag unterschreiben wird, habe man einen idealen Kandidaten gefunden.
Huppert ist Preisträger mehrerer renommierter Wettbewerbe
Daniel Huppert studierte Violoncello, Dirigieren sowie Musikwissenschaft und Germanistik an der Hochschule für Musik Saar in Saarbrücken und Dirigieren an der Hochschule für Musik „Franz Liszt“ in Weimar. Huppert ist Preisträger mehrerer renommierter Wettbewerbe, so gewann er 2010 den 2. Deutschen Operettenpreis für junge Dirigenten der Oper Leipzig, den Dirigentenwettbewerb des MDR Sinfonieorchesters Leipzig und 2011 den 5. Witold Lutosławski Wettbewerb für junge Dirigenten in Warschau und war Stipendiat des Dirigentenforums des Deutschen Musikrates. Bis Ende 2010 war er „Assistant du chef d’orchestre“ an der Opéra National de Paris (Bastille).