SOLINGEN (red) – „Die bergische Wirtschaft läuft noch auf vollen Touren!“ So fassten Thomas Meyer, Präsident der Bergischen Industrie- und Handelskammer (IHK), und IHK-Hauptgeschäftsführer Michael Wenge jetzt die Ergebnisse der jüngsten IHK-Konjunkturumfrage zusammen. Daran hatten sich über 440 Unternehmen mit fast 25.000 Beschäftigten beteiligt. „Aktuell sprechen 90 Prozent von einer guten oder befriedigenden Situation“, so Meyer und Wenge weiter. Der Geschäftslageindex als Differenz der Antworten „gut“ und „schlecht“ halte sich auf einem sehr guten Wert von plus 34.
Lokal unterschiedliche Schwerpunkte
Vergleiche man die Konjunkturlage in den drei Bergischen Großstädten miteinander, bleibe es bei Unterschieden: Der Lageindex liege in Remscheid bei plus 40, in Wuppertal bei plus 34 und in Solingen bei plus 31. Grund hierfür seien die lokal unterschiedlichen wirtschaftlichen Schwerpunkte. „Die Solinger Industrie ist stark auf die schwächelnden Autohersteller ausgerichtet, während Wuppertal viele erfolgreiche Dienstleistungs- und Großhandelsunternehmen hat. Remscheid profitiert von einer äußerst erfolgreichen Exportindustrie – insbesondere im Bereich Maschinenbau“, erläuterten die IHK-Chefs.
Insgesamt aber läuft die bergische Industrie hervorragend, das zeige der Branchenvergleich. Mit einem Index von plus 45 liegt die Branche wieder vor den Sonstigen Dienstleistungen mit plus 41. An dritter Stelle liegen jetzt die Kreditinstitute mit plus 29. Das Verkehrsgewerbe fällt miteinem deutlich abgesackten Wert von plus 20 auf den vierten Platz zurück, gefolgt vom Handel mit einem Indexwert von 18.
Inlandsgeschäft gewinnt tendenziell an Bedeutung
Tendenziell gewinne das Inlandsgeschäft zunehmend an Bedeutung. Das hängt mit der guten deutschen Konjunktur und der steigenden Kaufkraft der Konsumenten zusammen. „Neben den Umsätzen haben sich auch die Erträge vieler Betriebe aufwärts entwickelt. Dank der guten Ertragslage können die Unternehmen ihre Investitionen in höherem Maße mit eigenen Mitteln finanzieren“ so Meyer und Wenge.
Nachwuchsmangel bleibt große Herausforderung
Trotz der Unsicherheit bezüglich möglicher kommender Handelsrestriktionen (Strafzölle, harter Brexit) bleibe die bergische Wirtschaft insgesamt gelassen und optimistisch. Die Mehrheit der Unternehmen wolle mehr investieren und zusätzliches Personal einstellen. Allerdings fehlten mittlerweile oftmals die geeigneten Bewerber, und zwar über alle Qualifikationsniveaus hinweg. „Die bergischen Betriebe werden auch aus diesem Grund ihre eigenen Ausbildungsanstrengungen deutlich erhöhen“, betonten Meyer und Wenge abschließend.