SOLINGEN (sg) – Die Solinger Autorin Saga Grünwald hat anlässlich der 650 Jahre Solingen einen Bergischen Krimi verfasst: Spurlos im Bergischen Land. Nun stellt sie ihn am 12. Oktober um 15 Uhr an einem Schauplatz des Romans vor: dem Grillplatz Altenhammer im Eschbachtal, Remscheid. Im Interview spricht die Autorin über ihren Bergischen Krimi.
Wie alles begann
Nach der Fantasy-Reihe rund um den Traviandantus und der mystischen Jocasta-Loomis-Mysteries bekommen die Leser eine ganz regionale Geschichte serviert. Wie kam es zu diesem Bergischen Krimi?
Saga: Eigentlich wollte ich nie einen regionalen Krimi schreiben, weil es davon wirklich schon genug gibt. Aber wie das bei mir sehr oft der Fall ist: Unverhofft kommt oft. Nach der Jocasta-Loomis-Reihe habe ich nach Stoff für eine neue Geschichte gesucht. Ich hatte auch verschiedene Ideen, aber der Funke sprang einfach nicht über. Und dann haben Freunde und ich am 1. Mai ein Fest auf dem Grillplatz Altenhammer in Remscheid gefeiert. Ich kannte den Grillplatz vorher nicht und habe ihn im Vorfeld des Festes einige Male besucht. Irgendwie hat mich dieser Ort gepackt. Er ist wunderschön idyllisch gelegen, im Wald, direkt am Eschbach. Und nach dem Fest kam mir ziemlich schnell die Idee, dass dieser Grillplatz genau der richtige Ort für einen Tatort wäre, den Tatort für einen ungewöhnlichen Mordfall.
Damit war der Anfang gemacht. Und der Funke sprang über?
Saga: Nachdem ich wusste, wo und wie der erste Mord passierte, entwickelte ich die Handlung des Krimis in meinem Kopf weiter und hatte bald alles bis zum Ende parat. Genauso die Hauptprotagonisten der Geschichte. Danach habe ich angefangen, den Protagonisten Leben einzuhauchen. Das heißt, ich habe sie mir vorgestellt und habe mir zahlreiche Notizen zu jedem einzelnen gemacht. Wie genau sieht er aus, wie alt ist er, was für ein Typ ist er, was für eine Rolle spielt er und, ganz wichtig auch, wie ist sein Name? Das ist ein ganz intensiver und wunderbarer Prozess, den ich nicht wirklich erklären kann. Ich lerne auf diese Weise meine Protagonisten kennen und sie entwickeln auch schnell ein Eigenleben. Sie geben mir deutlich zu verstehen, wenn ich etwas von ihnen will, das nicht zu ihnen passt.
Bergischer Krimi: Wer spielt mit?
Wer sind denn die Hauptprotagonisten dieses Bergischen Krimis?
Saga: Zuerst ist da der Kriminaloberkommissar Fabian Schneider, der ein ziemlich sturer Hund sein kann, ein wenig eigenwillig und bärbeißig, der gerne mal vorschnelle Schlüsse zieht, der aber ein sehr gewissenhafter Polizist ist. Er gehört zum Kriminalkommissariat 11 in Wuppertal, das für Tötungsdelikte zuständig ist. Er bekommt in diesem Fall Unterstützung vom LKA in Form der Fallanalytikerin Artemis Rademacher. Sie ist Hauptkommissarin und hat zusätzlich Psychologie studiert. Natürlich geht sie viel aufgeschlossener an die Sache ran, als Fabian, was die beiden immer wieder aneinander geraten lässt. Ja, und der dritte Hauptprotagonist ist Damian Winter, der Hauptverdächtige. Er ist Engländer und lebt seit 13 Jahren in Deutschland, seit 10 Jahren in Solingen, wo er als Übersetzer arbeitet. Damian Winter leitet eine Gruppe von Naturspirituellen, die zusammen den Wandel des Jahres feiern, er hat lange Haare und ist ein Kräuterkundiger. Von Anfang an weisen alle Indizien auf ihn hin. Er bestreitet zwar die Tat, aber die Beweislast ist erdrückend. Und dann gibt es noch zahlreiche weitere interessante Protagonisten.
Und es gibt einen zweiten Mord. Wo ist der verortet?
Saga: Ja, es gibt einen zweiten Mord mit dem gleichen Modus Operandi wie beim ersten Mord. Die zweite tote Frau wird im Diederichstempel bei Solingen-Burg gefunden. Und danach gibt es kaum noch Zweifel, dass Damian Winter der Täter ist.
Die Buchvorstellung in Solingen fand in der Galerie ART-ECK (wir berichteten) statt. Die Buchvorstellung in Remscheid wird etwas Besonderes. Warum?
Saga: Nun, zum ersten natürlich, weil sie an einem Original-Schauplatz des Krimis stattfindet, nämlich auf dem Grillplatz Altenhammer. So können die Besucher der Lesung nicht nur die Atmosphäre dieses Ortes hautnah erleben, sie können auch sehen, wo genau der Tatort ist und sich das Szenario noch viel besser vorstellen. Zum zweiten wird die Lesung am Lagerfeuer stattfinden. Das bietet sich auf diesem wunderschönen Grillplatz einfach an. Sollte es regnen, machen wir es uns in dem großen Pilz gemütlich, bei Kerzenlicht und Wunderkerzen. Es wird in jedem Fall sehr stimmungsvoll werden.
Infos zur Lesung und zum Buch
Was gibt es zur Organisation noch zu sagen?
Saga: Zum einen gibt es dort kaum Parkplätze. Deshalb sollten Besucher auf dem Wanderparkplatz Hüttenhammer, Tyrol 6, Remscheid parken. Von dort über die Landstraße gehen und auf dem Weg direkt am Eschbach entlang bis zum Grillplatz laufen. Das ist ein sehr schöner Weg und man braucht etwa eine Viertelstunde dafür. Natürlich gibt es einen Umtrunk zur Lesung, wie heißen Met und heißen Tee. Nach der Lesung beantworte ich gerne die Fragen aus dem Publikum und ich signiere auch gerne meine Bücher.
Wer nicht zur Buchvorstellung kommen kann, wie kommt er an „Spurlos im Bergischen Land“?
Saga: Der Bergische Krimi ist im Buchhandel erhältlich, kann aber auch direkt beim custos verlag in Solingen bestellt werden. Wer gerne ein signiertes Exemplar haben möchte, kann mir gerne eine E-Mail schreiben. Das Buch hat 304 Seiten und kostet 14,50 Euro.