SOLINGEN (bgl) – Die Kooperation der Feuerwehren in Solingen und in Wuppertal beschränkt sich längst nicht mehr nur auf die gemeinsame Einsatzleitstelle. Im Brückenpark in Müngsten übergaben am Mittwochvormittag Vertreter aus den Verwaltungen der Klingen- und der Schwebebahnstadt insgesamt neun brandneue Hilfeleistungslöschfahrzeuge an die Berufsfeuerwehren der beiden bergischen Großstädte. Offiziell tun diese bereits seit Mitte Juni in beiden Städten ihren Dienst.
In Solingen wurden fünf HLF angeschafft, in Wuppertal vier. Und zwar in einer gemeinsamen Bestellung. Die Fahrzeuge sind nahezu baugleich und unterscheiden sich nur in Nuancen voneinander. „Die HLF werden auf die Wachen der Berufsfeuerwehr verteilt, aber wir wollen auch an diesen Fahrzeugen ausbilden“, erklärte Solingens Feuerwehrchef Dr. Ottmar Müller am Mittwoch.
HLF ersetzen altgediente „Arbeitspferde“
In der Klingenstadt ersetzen die HLF altgediente „Arbeitspferde“, die teilweise mehr als 15 Jahre Einsatz auf dem Buckel und eine entsprechend hohe Zahl auf dem Tacho stehen haben. Zwei der neuen HLF werden in der Solinger Feuerwehrschule zu Ausbildungszwecken eingesetzt und gleichzeitig als Reservefahrzeuge zurückgehalten.
„Früher haben wir alle Fahrzeuge einzeln angeschafft, jetzt haben wir sie alle auf einmal. Unser Ziel ist es jetzt natürlich, dass die neuen HLF möglichst lange laufen“, so Müller weiter. Die gemeinsame Anschaffung mache eine bessere Planung für die nächsten Jahre möglich. Kostenpunkt pro Fahrzeug: Rund 450.000 Euro. Dass zwei Berufsfeuerwehren im Rahmen einer Kooperation gemeinsam in einer Charge neue Fahrzeuge bestellen, ist in Deutschland bisher einmalig.
Für die Brandbekämpfung und die technische Hilfeleistung
Hilfeleistungslöschfahrzeuge sind die Allzweckwaffen der Feuerwehr. Sie eignen sich einerseits zur Brandbekämpfung und können andererseits auch bei technischen Hilfeleistungen zum Einsatz kommen. Die Regelbesatzung der Fahrzeuge beträgt sechs Feuerwehrleute. Versehen mit Allradantrieb und einem 290-PS-Diesel, bringen die neuen HLF genug Power für Einsätze aller Art in Solingen – und in Wuppertal – mit.
In den Wassertank passen 1.600 Liter. Zudem ist jedes Fahrzeug unter anderem mit einem Lichtmast und sechs LED-Leuchten, einem tragbaren Generator, vier Atemschutzgeräten im Mannschaftsraum und einem Schnellangriffsschlauch mit 50 Metern Länge ausgestattet.
Oberbürgermeister Tim Kurzbach war voll des Lobes ob der Früchte der Kooperation der beiden bergischen Berufsfeuerwehren. „Es würde mich nicht wundern, wenn wir diese wunderbare Zusammenarbeit nicht auch noch an anderen Stellen ausbauen können“, so der OB. Sein Amtskollege Andreas Mucke aus Wuppertal ließ sich entschuldigen. Für ihn kam Ordnungsdezernent Matthias Nocke nach Müngsten, um die vier HLF an die Berufsfeuerwehr Wuppertal zu übergeben.