SOLINGEN (bgl) – Das Diakonische Werk Bethanien in Aufderhöhe hat jetzt zwei neue Einrichtungen in Betrieb genommen. Das Unternehmen eröffnete an seinem Solinger Standort an der Aufderhöher Straße die zweite Tagespflege für Senioren sowie eine Betreuungsgruppe für Mitarbeiterkinder.
Tagespflege bietet Platz für 17 Senioren
Die Tagespflege bietet Platz für 17 Seniorinnen und Senioren und entstand durch umfassende Umbaumaßnahmen im Souterrain des Diakonissen-Mutterhauses. „In Solingen gibt es insgesamt neun Tagespflegen, zwei davon jetzt hier bei uns in Bethanien“, erklärt Hartmut Fehler, Vorstand für den Geschäftsbereich Ambulante Dienste in der Bethanien-Gruppe. Die neue Einrichtung wurde ganz passend „Tagespflege Bethanien-Aufderhöhe“ getauft.
„Es geht auch darum, die Selbstständigkeit der Gäste zu erhalten und zu fördern“, erklärte Hartmut Fehler heute beim Pressegespräch in Bethanien. Deshalb versucht man in der Tagespflegeeinrichtung die Seniorinnen und Senioren auch aktiv mit ins Geschehen einzubeziehen. Dazu gehört beispielsweise gemeinsames Kochen und das anschließende Saubermachen. „Viele ältere Menschen sind allein zu Hause und erfahren kaum Ansprache. Wenn man lange alleine ist, gehen viele Kompetenzen verloren. Deshalb halten wir hier verschiedene Angebote vor, damit die Seniorinnen und Senioren hier auch Gemeinschaft erleben können“, umriss Fehler das Konzept der Tagespflegeeinrichtung.
Bethanien will pflegende Angehörige spürbar entlasten
Die Erweiterung des Tagespflege-Angebots sei ein konsequenter und wichtiger Schritt, um pflegende Angehörige spürbar zu entlasten. „Viele Senioren mit Pflege- und Betreuungsbedarf können zuhause leben, weil Angehörige oder Bekannte ihnen dabei helfen“, sagt Fehler. Damit das über einen möglichst langen Zeitraum gelingt, bietet die neue Tagespflege Bethanien-Aufderhöhe an fünf Tagen in der Woche Entlastung an. „Solche Tage sorgen für Atempausen im Alltag – sowohl für Pflegende als auch für Pflegebedürftige“, so der Pflegeexperte weiter. Menschen, die ihre angehörigen daheim pflegen, seien oftmals sehr stark ausgelastet. Längere Urlaubsreisen beispielsweise seien daher oftmals kaum umsetzbar.
Betreuung für Kinder der Bethanien-Mitarbeitenden
In der Kinderbetreuungsgruppe „Magnolienblüten“ kümmert sich indes montags bis freitags von 7 bis 17 Uhr ein Team aus Erziehern, Therapeuten, Kinderpflegern und Ehrenamtlichen um bis zu neun Kinder von Mitarbeitenden der Bethanien-Gruppe. „Mit diesen neuen Angebot möchten wir unsere Mitarbeitenden am Standort Solingen aktiv dabei unterstützen, ihr Berufs- und Familienleben bestmöglich miteinander zu vereinbaren“, erklärt Matthias Ruf, Vorstandsvorsitzender der Bethanien-Gruppe. Neben dem gemeinsamen Spielen, Musikförderung und kreativem Gestalten für die Feinmotorik gibt es bei den „Magnolienblüten“ diverse Bewegungsangebote, Spaziergänge sowie gemeinsam selbst zubereitete Mahlzeiten.
Vier Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurden eigens für die Kinderbetreuung neu eingestellt. „Wir hatten noch Räumlichkeiten zur Verfügung im Zuge des Umbaus von Haus Magnolie, wo im April 2018 eine Senioren-WG eingezogen ist. Wir haben dann überlegt, dass es vom Konzept her schön wäre, Alt und Jung unter einem Dach zu haben“, erinnerte sich Petra Verbakel, Pflegedienstleiterin außerklinische Intensivpflege und Leiterin der neuen Kinderbetreuungsgruppe „Magnolienblüten“.
Neun Kinder dürfen zeitgleich betreut werden
Dass sich Bethanien die Kinderbetreuung demnach richtig etwas kosten lässt, hat einen einfachen Grund: „Vor allem für unsere pflegerischen Fachkräfte, die morgens ihren Dienst zwischen 6 und 7 Uhr beginnen, ist es nicht so einfach, entsprechende Betreuungsplätze für ihre Kinder draußen zu finden“, machte Petra Verbakel deutlich. Als Arbeitgeber werde man auf diese Weise ein gutes Stück attraktiver für Fachkräfte. Neun Kinder dürfen zeitgleich betreut werden. „Wir dürfen 20 Kinder haben aber nur neun zeitgleich in der Einrichtung betreuen“, zeigte Verbakel auf. Man werde jetzt beobachten, wie sich das Angebot entwickele. Ein Öffnung an den Wochenenden oder während der Ferien sei demnach ebenfalls denkbar.