SOLINGEN (mh) – Am kommenden Samstag gibt es in den Clemens-Galerien im Rahmen des city-art-projects in der Galerie E1 (Erdgeschoss) gleich drei Premieren in einer Vernissage. Gloria und Frank Göllmann eröffnen mit dieser Veranstaltung ihre neue Reihe Göllmann & Göllmann introduce friends. „Wir haben überall auf der Welt Künstlerfreunde“, sagt Gloria Göllmann. „Sie sollen ihre Kunst auch bei uns präsentieren.“
Thema Natur in Bildern und Metallkunst
Bei dieser Premiere zeigen Anand Dwarka aus Suriname und Daniel Spellan, der in Duisburg lebende Amerikaner aus Chicago ihre Werke zum Thema „Natur“. Der weitgereiste Dwarka hat seine farbenfrohen Gemälde bereits in Französisch-Guayana, den Niederlanden, Chile und Curaçao gezeigt. In Deutschland ist er zum ersten Mal. Seine Arbeiten sind mal abstrakt, mal impressionistisch. Mit der Messertechnik trägt er mit einem Palettenmesser in einer unglaublichen Geschwindigkeit Acryl auf Leinwand auf. Der Maler hat die Bilder fertig im Kopf und überträgt sie nur noch auf den Keilrahmen. Allen Abbildungen gemein sind die leuchtenden Farben und die der Natur entspringenden Motive. Die Produkte sind frei von jeglicher Politik. Sie dienen der Entschleunigung, sollen den Betrachter Ruhe finden lassen und den Blick auf das Wesentliche richten – die Natur. Seine Inspiration holt sich Anand Dwarka aus der Musik, Natur und Kultur, wie er sie auf seinen Reisen erlebt.
Daniel Spellan setzt das Thema „Natur“ mit der Bearbeitung von Metallen um. Früher hat er mehr mit Holz gearbeitet. Mittlerweile ist der Stahl das bevorzugte Material. Daraus lässt Spellan auf teils realistische, teils skurrile Weise Bäume entstehen. Ein Adler mit messerscharfen Federn hinter Glas, ein Tornado, dem man seine Urkraft deutlich ansieht – so sind die Arbeiten des Kunstschaffenden, der mit dieser Ausstellung zum ersten Mal seine Metallobjekte in Solingen zeigt. „Der Tornado war eine besondere Herausforderung“, gibt Spellan zu.
Tornado als Herausforderung
Für diese Kreation hat er zunächst kleinere Modelle gebaut, um zu testen, wie schräg sie gebaut werden können, bevor sie umfallen. “Ich wollte nichts schaffen, was einfach gerade nach oben steigt.“ Vor dieser Urgewalt sitzt ein kleiner Mensch mit Kopfhörern. Eine Arbeit aus Pinienholz, von Hand geschnitzt. Hier wird der Künstler philosophisch. „Jeder weiß, dass es Gefahren gibt. Doch manchmal lenkt man sich ab, hört zum Beispiel Musik, kehrt der Gefahr den Rücken. Man weiß nicht, was morgen kommt. Daher soll man die Zeit genießen, die man hat.“
Beide erarbeiten derzeit ihre Ausstellung in der Kunstfabrik KP21 bei Gloria und Frank Göllmann. Kennengelernt hatte man sich bei dem Brokopondo-Projekt, benannt nach dem Stausee, der vor etwa 60 Jahren einen Urwald in Suriname geflutet hatte. Das Holz der untergegangenen Bäume gilt als hochwertig und ist sehr begehrt, sowohl in der Kunst als auch im Handwerk. Bei dem Projekt hatte sich eine Gruppe von Künstlern auf den Weg nach Suriname gemacht, um dort eigene Kunsterzeugnisse zu schaffen, den Fokus auf die kreative Begegnung zwischen den Regionen Suriname und Niederrhein.
Vernissage mit Live Malerei und Aktionen
Die Eröffnung findet am Samstag, 29. September von 11 bis 14 Uhr statt. Alle vier Künstler sind anwesend. Anand Dwarka zeigt Live-Malerei. Aus Sicherheitsgründen wird Daniel Spellan nicht vor Ort mit Metallen arbeiten. Er präsentiert in Kurzfilmen seine Arbeit. Göllmann & Göllmann übernehmen die musikalische Untermalung. Bis zum 27. Oktober sind die künstlerischen Werke jeden Samstag zu besichtigen. Neben der Besichtigung wird es weitere Aktionen geben.