Die Bonsai-Ausstellung im Botanischen Garten steht dieses Jahr ganz im Zeichen des Ahorns. Bereits zum vierten Mal präsentiert der Bonsai-Arbeitskreis Solingen wunderschöne Exemplare in erstaunlicher Vielfalt. 40 kleine Bäume zieren an diesem Wochenende die Orchideenhalle.
40 Bonsais in der Ausstellung
„Wir haben 20 verschiedene Ahornarten in der Ausstellung“, sagt Erich Theis, Vorsitzender des Arbeitskreises. „Bei uns sind leider nur vier beheimatet. Die meisten kommen aus Japan.“ Da gibt es den Löwenkopfahorn. Sein Markenzeichen sind leicht krause Blätter. Der Schlangenhautahorn erinnert mit seinem Stamm, wie der Name es schon sagt, an die Haut einer Schlange. Der Blauregen entwickelt beeindruckende große blaue Blüten. Gerade der Ahorn ist aufgrund seiner Blattfärbung und Form in der Bonsaigestaltung sehr beliebt.
Doch auch aus vielen anderen Arten kann man einen Bonsai gestalten. „Bonsai heißt ja nichts anderes als Baum in Schale“, erklärt Ernst Theis. „Es ist ein gestalteter Baum.“ Da sich die Wurzeln in der Schale nicht ausdehnen können, bleiben die Blätter klein. Früchte und Blüten entwickeln sich dagegen in der Originalgröße. Neben den vielen Ahornarten finden Besucher Schlehen, chinesische Ulmen und europäische Lärchen. Voller Stolz zeigt Theis auf ein blühendes Exemplar. „Die habe ich mir letztes Jahr selbst geschenkt“, strahlt er. Die Satsuki-Azalee leuchtet in üppiger Blütenpracht.
Satsuki-Azalee steht in Blüte
Michael Luther, seit zehn Jahren Mitglied im Arbeitskreis, hat ein gefülltes Shohin-Display mitgebracht. Ein Regal mit unterschiedlich angeordneten Fächern. Es ist für Bonsais mit einer Maximalgröße bis 20 cm gedacht. Im krassen Gegensatz dazu steht ein anderes Exemplar des Bonsaizüchters. Der Dreispitzahorn hat eine beachtliche Größe und ist 40 – 50 Jahre alt. Das genaue Alter kennt Luther nicht. „Ich habe den Bonsai erst vor ein paar Jahren bekommen. Es gab mehrere Vorbesitzer.“
Die beiden Fachmänner beantworten unermüdlich Fragen der interessierten Besucher. „Bisher ist eine wirklich gute Resonanz“, findet Ernst Theis. „Auch unsere Kollegen aus Wuppertal sind vorbeigekommen.“ Der Bonsai-Experte ist seit vielen Jahren Mitglied im Arbeitskreis. Vor einigen Jahren hat er den Vorsitz übernommen. „Wir freuen uns, wenn wir Verstärkung bekommen“, so Theis. „Wenn sich jemand erst seit kurzer Zeit mit Bonsais beschäftigt, ist das kein Hinderungsgrund. So haben wir schließlich alle angefangen.“ Die Gestaltung der Bäume ist eine Kunst, die viel Geduld erfordert. „Schnell geht nicht. Der Baum braucht seine Zeit zum Wachsen. Fertig wird man sowieso nie. Die Natur wächst immer weiter.“
Wahl des schönsten Bonsais
Auch in diesem Jahr können die Besucher wieder über den schönsten Bonsai abstimmen. Alle Exemplare sind mit Nummern, Baumart und Namen der Eigentümer gekennzeichnet. Stimmzettel liegen in großer Zahl bereit. Morgen kann ebenfalls noch abgestimmt werden. Um 16 Uhr findet die Auszählung statt. Für die Gewinner gibt es Preise rund um den Bonsai. Der Züchter bekommt eine Urkunde. Im vergangenen Jahr wurden 200 Stimmzettel abgegeben.
Großen Anklang findet der Bonsai-Basar. Hier kann man kleine Bonsai-Exemplare oder auch Setzlinge bekommen. Eine gute Gelegenheit für die Freunde der gestalteten Bäume. Für Kunstfreunde malt die Künstlerin Johanna Setiadi feine Tuschmalereien. Am Pfingstmontag ist die Ausstellung von 11 -18 Uhr geöffnet.
Riss im Aquarium
Den Besuch kann man mit einem Spaziergang durch den Botanischen Garten verbinden. Hier gibt es immer etwas zu sehen. Auf das 2000-Liter-Aquarium wird man in Kürze, zumindest vorübergehend, verzichten müssen. Eine der inneren Glasscheiben hat einen Riss bekommen. „Das stellt uns derzeit vor ein finanzielles Problem“, betont Matthias Nitsche, stv. Leiter der Stiftung Bot. Garten. „Die Kosten liegen in einer Größenordnung von 2000 Euro. Deshalb suchen wir dringend Sponsoren, die uns unterstützen.“