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Botanischer Garten: Das Tropenhaus wird saniert

Ziehen bei der Sanierung des Tropenhauses im Botanischen Garten an einem Strang: v.li. Stadtdirektor Hartmut Hoferichter, Norbert Motzfeld (Technische Betriebe), Valeria Luhn, Bärbel Mentzel und Matthias Nitsche von der Stiftung Botanischer Garten sowie Claudia Wackerl vom Stadtdienst Natur und Umwelt. (Foto: © Bastian Glumm)

Ziehen bei der Sanierung des Tropenhauses im Botanischen Garten an einem Strang: v.li. Stadtdirektor Hartmut Hoferichter, Norbert Motzfeld (Technische Betriebe), Valeria Luhn, Bärbel Mentzel und Matthias Nitsche von der Stiftung Botanischer Garten sowie Claudia Wackerl vom Stadtdienst Natur und Umwelt. (Foto: © Bastian Glumm)

SOLINGEN (bgl) – Das in die Jahre gekommene Tropenhaus im Botanischen Garten wird ab kommenden Monat saniert. „Für den Botanischen Garten selber ist das Tropenhaus ein wichtiger Anziehungspunkt, da die dort wachsenden Pflanzen bei vielen Besucherinnen und Besucher ein außerordentliches Interesse hervorrufen“, wusste Stadtdirektor Hartmut Hoferichter zu berichten. Gemeinsam mit der Stiftung Botanischer Garten informierte die Stadtverwaltung gestern über die geplanten Maßnahmen, die bereits im August beginnen sollen.

2015: Tropenhaus wurde 50 Jahre alt

„Die Idee für eine Sanierung entstand bereits 2015, als das Tropenhaus 50 Jahre alt wurde“, erinnerte sich Matthias Nitsche von der Stiftung. Diese kümmerte sich während der vergangenen fünf Jahre um die Akquirierung von Spenden- und Sponsorengeldern, so dass nicht ohne Stolz berichtet werden konnte, den stattlichen Betrag von 150.000 Euro für die Sanierung in Eigenleistung aufgebracht zu haben.

Die NRW-Stiftung Naturschutz, Heimat und Kulturpflege fördert die denkmalgerechte Sanierung des Tropenhauses mit 32.000 Euro. „Neben der Sanierung des Tropenhauses werden wir auch die Steuerungstechnik aller Gewächshäuser digitalisieren“, so Matthias Nitsche. Derzeit verfügen die Häuser noch über eine analoge Steuerung. Die Sanierung des 1965 gebauten Tropenhauses ist notwendig, da die Verglasung der Doppelstegplatten der Wände an zahlreichen Stellen nicht mehr intakt ist.

Komplette Digitalisierung der Steuerungstechnik

An einigen Stellen fehlen Verfugung und Abdichtung sogar vollständig. Wasser könne deshalb in die Stegen der Wandplatten eintreten und so für Frostschäden sorgen. Zudem sei es aufgrund der alten Verglasung schwierig, auch im Winter eine Temperatur von 16 Grad zu halten. Wärmeverluste würden hier für deutliche Mehrkosten sorgen.

Im Zuge der Digitalisierung der Steuerungstechnik ist die Automatisierung der Lüftungsfenster geplant, so dass die Betätigung per Handkurbel endgültig der Vergangenheit angehören soll. „Wir werden dann in der Lage sein, über den Computer die richtige Temperatur in den Häusern einzustellen. Wir können auf diese Weise bis zu 30 Prozent Heizkosten einsparen“, freute sich Nitsche. Im kommenden Monat soll die Sanierung mit der Einhausung und Einrüstung des Tropenhauses beginnen. Es folgen die Asbestsanierung des Kittmaterials sowie der Ausbau der Doppelsteg-Kunststoffplatten im Bereich der Seitenwände.

Die Sanierung des Tropenhauses kostet rund 150.000 Euro. Seit fünf Jahren sammelte die Stiftung zu diesem Zwecke Spenden und Sponsorengelder, so dass die Maßnahme in Eigenleistung erbracht werden kann. (Foto: © Bastian Glumm)

Fertigstellung der Maßnahmen für Ende Oktober geplant

Im nächsten Schritt soll dann die angegriffene Trägerkonstruktion auf Vordermann gebracht werden. Schließlich werden die Seitenwände mit moderner Wärmeschutzverglasung neu eingedeckt. In den dafür vorgesehenen Bereichen wird es sogar eine Sicherheitsverglasung geben. Dabei handelt es sich jeweils um Strukturglas. Baubeginn soll im September sein.

Eine Scheibe wurde zu Testzwecken bereits vor geraumer Zeit im Tropenhaus verbaut. „Wir gehen davon aus, dass wir vier bis fünf Wochen brauchen, bis wir die Glasfassaden ausgetauscht haben werden. Anfang Oktober sollte das erledigt sein, so dass die Steuerungstechnik eingebaut werden kann“, erläuterte Matthias Nittsche. Läuft alles nach Plan, soll die Maßnahme bereits Ende Oktober abgeschlossen sein. Übrigens: Die Pflanzen bleiben während der Sanierungszeit am Platz, hier und da werde eventuell ein Zurückschneiden nötig sein, so die Stiftung.

Pflanzen bleiben während der Sanierung im Tropenhaus

„Die Pflanzen können drinbleiben, weshalb wir zusehen müssen, Anfang Oktober fertig zu sein. Wir brauchen mindestens 15 Grad Temperatur für unsere tropischen Pflanzen, sonst wird es kritisch“, zeigte Matthias Nitsche auf. Das Tropenhaus verfügt über eine Grundfläche von 143 Quadratmetern sowie über ein acht Meter hohes Pultdach. Dort wachsen unter anderem Palmen, Zuckerrohr, Papaya, Elefantenfuß, Reis sowie viele weitere tropische Zier- und Nutzpflanzen.

Der Botanische Garten gehört der Stadt Solingen. Die Stiftung kümmert sich in ehrenamtlicher Arbeit um den Erhalt und die Pflege des Gartens, das in enger Kooperation mit den städtischen Stellen.

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