SOLINGEN (sg) – Die Solinger Autorin und Journalistin Martina Hörle stellte am Freitagabend ihr neues Werk „Hör(r)liches Allerlei“ in der gut besuchten Galerie Märzhase in den Güterhallen vor. Mit ihrer kurzweiligen Lesung wusste sie das Publikum zu begeistern.
Hör(r)liches Allerlei zwischen zwei Buchdeckeln
Martina Hörle hat im Laufe der Zeit zahlreiche themenbezogene Lesungen gemacht. Dafür entstanden immer wieder Geschichten, Märchen und Gedichte. „Die haben nirgends reingepasst“, meinte die Autorin bei der Buchvorstellung zu ihrem neuesten Werk Hör(r)liches Allerlei. Da ihr die Texte jedoch auch zu schade waren, um sie in der Schublade liegen zu lassen, fasste sie diese bunte Mischung in einem Buch zusammen. Mit „Hör(r)liches Allerlei“ ist ihr dazu auch direkt ein „hörrlicher“ Titel eingefallen.
Texte für jede Lebenslage
In ihrer bunten Sammlung hat Martina Hörle Erzählungen, Märchen und Lyrik vereint, die alle Emotionen ansprechen. Einen wunderbaren Reigen daraus stellte sie während ihrer Buchvorstellung vor. Mal brachte sie die Zuhörer herzhaft zum Lachen, als sie den Besuch einer alten Dame beim Reifenhändler erzählte, die die neuen Reifen lieber nicht auswuchten lassen wollte – „Ich wollte schon immer mal ein Auto mit eingebautem Vibrator“ – oder das Kaffee- oder vielmehr Kirschlikör-Kränzchen dreier „alten Mädchen“ und ihre Erinnerungen an ihre jugendliche Unvernunft. Auch die Nachbarn bekamen ihr Fett weg, entweder mit Hilfe einer Ladung Schnecken oder durch einen freundlichen Anruf samstags morgens um 6 Uhr.
Einen ernsten Hintergrund dagegen hatte ihr kurzer Text „Gefangen in der Rush Hour“. Die im Alltag so unbeliebten Bahnfahrten bekamen eine ganz andere Qualität, als die Züge plötzlich still und verlassen standen. „Covid 19 und die Welt steht still“, war der pointierte Schlusssatz. Mit der tieftraurigen Geschichte „Das Gesicht im Stein“, die von einem Bild inspiriert wurde, zeigte sich eine ganz andere Seite der Solinger Autorin.
Mystik darf nicht fehlen
Martina Hörle ist nicht nur eine Liebhaberin mystischer Texte, sie schreibt selbst sehr zauberhafte Geschichten und Märchen. Natürlich ist ein Buch wie Hör(r)liches Allerlei nicht ohne Mystik zu denken. So kam während der Buchvorstellung auch dieses Genre nicht zu kurz. Ob nun das Mädchen Elara vom Mond auf einen Berg gerufen wird und sich dort die Geschichten des Universums anhört oder der Mondberg der schwachen, kraftlosen Mondsichel einen Ruheplatz auf seinem Gipfel gewährt, mit ihren märchenhaften Erzählungen versetzte die Autorin ihr Publikum in eine wundersame Zauberwelt.
Das Publikum war begeistert und verweilte gerne noch ein wenig in den atmosphärischen Räumen der Galerie Märzhase. Martina Hörle signierte zahlreiche Bücher und beantwortete bei einem Gläschen Weißwein gerne alle Zuhörerfragen.
Cover von Remy Matelot
Insgesamt 306 Seiten hat Martina Hörles Buch „Hör(r)liches Allerlei“. Für das bunte Buchcover, das den bunten Inhalt großartig symbolisiert, konnte die Autorin ihre Künstlerkollegin Remy Matelot gewinnen. Beide treten seit langem gemeinsam in der Künstlergruppe DichterNebel (wir berichteten) auf. Das Buch ist bei BoD erschienen und im analogen wie im online Buchhandel erhältlich. Außerdem ist es als E-Book erschienen. ISBN 9783758366574, der Preis beträgt 14,50 Euro.