Start Aktuelles Corona: Inzidenzwert steigt weiter – Stadt erwägt Ausgangsbeschränkung

Corona: Inzidenzwert steigt weiter – Stadt erwägt Ausgangsbeschränkung

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Auch in der Fußgängerzone in der Solinger Innenstadt gilt wegen der Corona-Pandemie derzeit Maskenpflicht. (Foto: © Bastian Glumm)
Auch in der Fußgängerzone in der Solinger Innenstadt gilt wegen der Corona-Pandemie derzeit Maskenpflicht. (Foto: © Bastian Glumm)
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SOLINGEN (bgl) – Auch zum Wochenbeginn zeichnet sich keine Verbesserung der Corona-Situation in Solingen ab, der Inzidenzwert ist sogar noch einmal angestiegen und liegt aktuell bei 285,3. Vier weitere Todesfälle in Zusammenhang mit dem Coronavirus werden am Montag beklagt. Es handelt sich bei den Verstorbenen laut Stadtverwaltung um „zwei Frauen und zwei Männer aus Seniorenheimen, die zu der Risikogruppe der Über-70-Jährigen gehörten“.

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Präsenzunterricht seit Montag aufgehoben

Wie bereits angekündigt, reagiert die Stadt auf die akute Krise mit einem Maßnahmenbündel. „Die Aufhebung des Präsenzunterrichtes führt zu unterschiedlichen Ergebnissen, es gibt Schulklassen, da führt das zu einer deutlichen Reduktion, es gibt aber auch Klassen, da ist das nicht so deutlich zurückgegangen“, so Oberbürgermeister Tim Kurzbach am Montag bei einem Medientermin im neuen Impfzentrum (unser Artikel hier). Laut Schuldezernentin Dagmar Becker sind am Montag etwa 50 Prozent der Grundschüler in die Schule gegangen, bei den Jungs und Mädchen der Jahrgangsstufen fünf bis sieben waren es sogar zwischen 60 und 70 Prozent.

„Wir müssen und werden bei den Schulen jetzt noch konsequenter durchgreifen und alle Turn- sowie Sporthallen schließen und die Schulen verpflichten, überall einen grundsätzlichen Abstand von anderthalb Metern einzurichten“, kündigte OB Kurzbach an, der alle Eltern eindringlich darum bat, die „die Möglichkeit dazu haben, ihre Kinder nicht in die Kita oder in die Schule zu schicken und zu Hause zu belassen“. Kontakte sollen so vermieden werden, denn Kinder würden zwar selten bei einer Infektion schwer erkranken, könnten aber das Virus weitertragen, so der OB.

Neuen Kampagne „Nächstenliebe heisst beschützen“

Mit der neuen Kampagne „Nächstenliebe heisst beschützen“ möchte die Stadtverwaltung die Bevölkerung noch mehr für die Ernsthaftigkeit der Situation sensibilisieren. „Das heisst aber auch, jetzt Kontakte reduzieren, jetzt häusliche Quarantäne für sich selbst und freiwillig einzugehen. Ich halte mich zurück in den kommenden Tagen und nehme mir diese Schutzwoche“, mahnte Tim Kurzbach.

Oberbürgermeister Tim Kurzbach präsentierte am Montag die Kampagne „Nächstenliebe heisst beschützen“. (Foto: © Bastian Glumm)
Oberbürgermeister Tim Kurzbach präsentierte am Montag die Kampagne „Nächstenliebe heisst beschützen“. (Foto: © Bastian Glumm)

Darüber hinaus will man in den Senioreneinrichtung aktiver werden und die Testfrequenz verdichten. Nicht nur bei den Bewohnerinnen und Bewohnern sowie den Mitarbeitenden der jeweiligen Einrichtung, sondern auch bei den Besuchern. „Ich weiss, dass das ein riesiger logistischer Aufwand ist, aber ich mag mir nicht vorstellen, dass Weihnachten ein ganz normales Besuchsaufkommen in den Heimen stattfindet“, betonte Kurzbach.

Stadt zieht nächtliche Ausgangssperre in Erwägung

Zudem könnten Ausgangsbeschränken nicht ausgeschlossen werden, so der OB. Zuletzt wurde eine nächtliche Ausgangssperre zwischen 22 und 6 Uhr ins Gespräch gebracht. „Sollte es uns nicht gelingen, den Inzidenzwert kurzfristig unter die 200 zu bekommen, werden wir gezwungen sein, auch diese schwerwiegendsten Maßnahmen zu ergreifen“, machte Kurzbach deutlich.

Ausnahmen sollen dann wieder möglich sein, wer von der Arbeit kommt oder auf dem Weg dorthin ist, soll das ebenso dürfen, wie Personen, die zum Arzt müssen oder sonstige wichtige Gründe vorweisen können. „Ich appelliere an meine Mitbürgerinnen und Mitbürger: Du bist mit dafür verantwortlich, dass wir diesen Virus besiegen, indem du Abstand hältst und Kontakte vermeidest“, so der OB weiter.

Aktuell 544 Personen nachgewiesen infiziert

Die aktuelle Corona-Situation am Montag: Insgesamt wurden seit Ausbruch der Pandemie in Solingen bisher 4.050 bestätigte Fälle gemeldet. Aktuell sind 544 Personen nachgewiesen infiziert, 76 Patienten werden derzeit stationär behandelt, die übrigen ambulant betreut. 3.433 Menschen sind wieder genesen. 73 mit dem Virus infizierte Menschen sind bisher verstorben.

In den letzten sieben Tagen sind insgesamt 465 Corona-Neuinfektionen festgestellt worden. Damit entfallen 285,3 neue Fälle auf je 100.000 Menschen, die in der Klingenstadt leben. In Quarantäne befinden sich derzeit insgesamt 2.498 Personen. Die Quarantäne beenden konnten 16.193 Personen.

Die Situation rund um Solingens Schulen

Derzeit befinden sich 71 (Freitag: 61) Lehrkräfte und 1.198 (Freitag: 1.043) Schülerinnen und Schüler in Quarantäne. Es gibt vier (Freitag: vier) positiv getestete Lehrkräfte und 113 (Freitag: 109) Schülerinnen und Schüler. Es sind 92 (Freitag: 84) Klassen/bzw. Kurse betroffen. Insgesamt sind acht (Freitag: fünf) OGS oder Betreuungsgruppen betroffen. Insgesamt sind 88 (Freitag: 28) weitere an den Schulen beschäftigte Personen betroffen.

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Hotline der Stadt Solingen zum Coronavirus

Die Stadt hat eine Info-Hotline eingerichtet, die Fragen von Bürgerinnen und Bürgern beantwortet oder entgegennimmt:

Hotline der Stadt: 290 – 20 20

Bei Verdacht bitte zunächst telefonisch an den Hausarzt wenden.

Für alleinstehende Menschen, die sich in der Krise nicht alleine helfen können, hat die AWO Solingen ein Notfalltelefon eingerichtet: 8807 3299

Hotline der Wirtschaftsförderung für Unternehmer: 249 – 48 88

Corona-Homepage der Wirtschaftsförderung

Aktion „Umdenken“ der Wirtschaftsförderung

Alle Infos, Verhaltensregeln, Kontaktstellen usw. rund um das Coronavirus auf der Homepage der Stadt Solingen: www.solingen.de/de/inhalt/coronavirus

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Bastian Glumm arbeitet seit vielen Jahren als Textjournalist für diverse Tages- und Fachmedien sowie als Cutter in der Videoproduktion. Der gelernte Verlagskaufmann rief im September 2016 das SolingenMagazin ins Leben.

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