SOLINGEN (mh) – An diesem Wochenende wird in den Ateliers AndersARTig und KünstlerPack eine bemerkenswerte Ausstellung eröffnet – die weltumspannende Hans-Ruedi Giger Tribut-Ausstellung. 30 Künstler aus Mexiko, USA, Spanien und Deutschland stellen sowohl eigene Werke als auch Originale von H. R. Giger aus. In Deutschland findet diese Präsentation nur in Leipzig und Solingen statt. Sie ist gedacht als Hommage an H. R. Giger, den früh verstorbenen Schweizer Künstler, der durch seine Werke als fester Bestandteil der Dunklen Szene gilt.
30 Künstler zeigen ihre Werke
Start der Vernissage ist exakt um 17 Uhr mit einer neuen, einzigartigen Performance des Künstlerkollektivs EyE:Project. Auch weitere Aktionen stehen auf dem Programm. Zudem wird Schorsch Wenke in kurzen klaren Worten den unglaublichen Bezug dieser Ausstellung zu Solingen herstellen.
Als Gast wird César Israel Ramírez Oropeza, mexikanischer Galerist und Kurator des Giger-Museums, erwartet. Für diese Ausstellung hat er den Kontakt zu dem Duisburger Sammler Jörg Czwikla hergestellt. Der Sammler stellt diverse Skulpturen, Zeichnungen und Lithografien für die Veranstaltung zur Verfügung. Sie stammen aus den Jahren 1963 – 2007. Darunter sind zwei Instrumente – eine Gitarre und ein Bass – die Giger selbst designed hatte.
Die Idee zu der Vernissage ist in der Schweiz entstanden. Dort hatte das Künstlertrio Janine Werner, Ingo Schleutermann und Marcel Lamour in diesem Frühjahr eigene Werke präsentiert. „Durch die Resonanz auf die Kunst von EyE:Project ist man in der Schweiz hellhörig geworden“, berichtet Ingo Schleutermann. „Zuerst war Düsseldorf als Ausstellungsort im Gespräch gewesen. Aber nach dem persönlichen Kennenlernen fiel der Entschluss zugunsten der Güterhallen. Wir freuen uns riesig und sind unglaublich stolz, dass solche namhaften Künstler mit ihrer fantastischen Sammlung zu uns nach Solingen kommen.“
Ausstellung in Leipzig und Solingen
Wenn auch der Name Giger über der Ausstellung steht, ist es doch in erster Linie die unglaubliche Leistung der Künstler, die dem Ganzen ihre wahre Bedeutung gibt. „Eine wirklich fantastische Kunst in dieser Qualität ist einmalig“, findet Schleutermann und Lamour ergänzt: „In den Werken steckt enormes Potential und Facettenreichtum.“ Janine Werner gefällt besonders die permanente Bewegung. „Künstler wechseln. Die einen gehen, neue kommen dazu. Es bleibt alles in Bewegung.“
Im Laufe dieser Ausstellung werden die ansässigen und angereisten Künstler als Gemeinschaftswerk eine typisch mexikanische Skulptur erschaffen. Die „Alebrijes“ sind Traumfiguren mit mexikanischem Ursprung. Sie werden vorwiegend aus Pappmaché auf einem Drahtgestellt gefertigt. In den 1930er Jahren hatte der Künstler Pedro Linares einen Traum, in dem ihm diese Figuren als Tiermischformen erschienen. Der Löwe hatte den Kopf eines Adlers. Der Esel trug Schmetterlingsflügel.
Alebrije als Gemeinschaftswerk
Daraufhin begann Linares, diese Wesen aus Pappmaché nachzustellen. In Mexiko-City finden regelmäßig große Umzüge mit den Traumfiguren statt. Mittlerweile gibt es auch Varianten aus Holz. „Hier spannt sich der Bogen zu der Giger-Ausstellung“, stellt Marcel Lamour den Zusammenhang her. „Giger hat ebenfalls vieles aus seinen Träumen in Bilder umgesetzt.“ Welche Figur es werden soll, verraten die Künstler noch nicht. „Sie wird sehr hoch, sehr breit und sehr bunt.“
Vom 15. Juli bis 5. August sind die Werke jeden Samstag und Sonntag von 14 – 18 Uhr in beiden Ateliers zu besichtigen. Führungen sind nach Vereinbarung möglich.