SOLINGEN (mh) – Am letzten Tag der HR Giger-Privatsammlung von Jörg Czwikla in den Ateliers AndersARTig und KünstlerPack gab es noch ein besonderes Highlight. Künstlerin Christa Huberty hatte aus zahlreichen Fotografien der Werke eine sechsminütige Videoprojektion zusammengeschnitten. Musikalisch unterlegt wurde das Ganze von Thorsten Richartz.
Videoclip als Highlight
„Ich schätze die Arbeiten von HR Giger sehr“, betont Huberty. Schon seit ihrer Kindheit hatte Giger sie inspiriert. Angeregt durch ihren älteren Bruder verfolgte sie intensiv die zahlreichen Werke des Multitalents. Natürlich spielte der Film „Alien“ dabei eine nicht unwesentliche Rolle. „Ich habe viele Jahre Filmanimationen und –schnitte als Auftaktveranstaltungen für Messen gestaltet. Etwas Ähnliches sollte es auch jetzt werden. Ich wollte in die Giger-Bilder eintauchen, eine Detailfahrt für die Betrachter schaffen.“
Detailfahrt für die Betrachter
In vielen Stunden intensiver Arbeit sichtete sie zahlreiches Material, wählte die passende Qualität und prüfte die Möglichkeiten der harmonischen Abstimmung der unterschiedlichen Bilder. „Es war mir eine Herzensangelegenheit“, beteuert die Grafik-Designerin. „Ich habe für den Film einen Querschnitt durch Airbrush-Arbeiten, Grafiken, Skulpturen gezogen, bin in sämtliche Bereiche von Giger gegangen. Der Film ist eine Hommage an den großartigen Ausnahmekünstler.“
Unterstützt wurde Huberty dabei von Thorsten Richartz, der mit ausgewählten, überwiegend synthetischen Sounds und elektronischer Musik die passende Atmosphäre schuf. „Ich bin den Bildern gefolgt und habe sie mit klanglichen Events betont“, erklärt der Autodidakt, der viel mit Ableton Live, einer Musiksoftware aus Berlin, die verschiedensten Klangerlebnisse produziert. Seit 2015 hat er seinen Wirkungskreis in den Güterhallen.
„Die Zusammenarbeit zwischen Thorsten und mir war großartig“, freut sich Christa Huberty. Das erfolgreiche Team plant bereits neue Projekte, um derartige Projektionen auch anderen Künstlern anzubieten.
Neue Projekte in Planung
„Es ist wirklich ein großartiger Film, sehr bildgewaltig“, bekräftigt Dr. Kerstin Borchhardt. Die Leipziger Kunstwissenschaftlerin, die bereits bei der Vernissage die Laudatio hielt, ist auch zur Abschlussveranstaltung erschienen. „Die Aura von Gigers Werken, das Unheimliche und zugleich Faszinierende, eben das biomechanoid Wuchernde kommt hier sehr gut zur Geltung. Dazu ist alles fantastisch durch die Musik untermalt. In schnellen Wechseln wird das Unterschiedliche perfekt kombiniert.“
„Ich freue mich sehr, dass ich die Möglichkeit zu diesem Film hatte“, wendet sich Christa Huberty an die Besucher. „Es war mir wichtig, in die Arbeiten einzutauchen, die Giger-Atmosphäre wirklich erlebbar zu machen.“
Gelungenes Rundum-Paket
Sammler Jörg Czwikla ist voll des Lobes. „Es war eine wunderbare Ausstellung, viele interessierte Besucher, mit denen ich anregende Gespräche führen konnte, und als Abschluss so ein toller Film. Ein hervorragend gelungenes Rundum-Paket.“ Es wird auch in Zukunft weitere Zusammenarbeiten zwischen dem Sammler und den Künstlern Janine Werner und Ingo Schleutermann, die diese Ausstellung ermöglicht hatten, geben. Das steht heute schon fest.