SOLINGEN (mh) – Getreu dem Motto „Auch der Nikolaus mag Burger Brezeln“ übergab der Freundeskreis Burger Brezel am Mittwochmittag eine Spende für die Bahnhofsmission am Hauptbahnhof. Im Rahmen einer kleinen Feierstunde würdigten die Mitglieder des Freundeskreises die sozial extrem wertvolle Arbeit der Bahnhofsmission.
Bahnhofsmission leistet wertvolle Arbeit
„Es ist eine tolle Sache, dass sich der Freundeskreis Burger Brezel so für soziale Zwecke einsetzt, und zwar nicht nur zu Weihnachten“, freute sich Bürgermeister Ernst Lauterjung. Auch Dr. Christoph Humburg, Vorstandsvorsitzender der Caritas Wuppertal-Solingen, war von dieser Aktion begeistert. „Es geht nicht darum, den Staat aus seiner Verantwortung zu entlassen“, betonte er ausdrücklich. „Doch diese Spenden helfen sehr weiter. Allein schon, weil man bei einer Tasse Kaffee eine persönliche behagliche Gesprächsatmosphäre schafft und auf dieser Basis anders miteinander sprechen und beraten kann.“
Die ökumenische Bahnhofsmission steht unter gemeinsamer Trägerschaft der Caritas Wuppertal-Solingen und dem Diakonischen Werk des Evangelischen Kirchenkreis Solingen. „Seit der Gründung der Mission im Jahr 2012 kommen rund 1.000 Menschen pro Jahr. Manche brauchen klassische Umsteigehilfen oder einfach mal ein Pflaster, andere suchen einen Anlaufpunkt für soziale Hilfe, einen Ansprechpartner, der zuhört“, so Dr. Humburg.
Die Arbeit der Mission wird mit zahlreichen Ehrenamtlichen, Hauptamtlichen und AGH gestemmt. Für manche bildet sich wieder eine Struktur im Tagesablauf, sie haben eine Aufgabe, übernehmen Verantwortung. Oft gelingt auch die Vermittlung auf den ersten Arbeitsmarkt. Bernd Nerlich, Fachanleiter für Solingen und Wuppertal, ist seit drei Jahren dabei. „Hier habe ich wieder eine feste Anstellung bekommen. Auf dem regulären Arbeitsmarkt wäre das mit 63 Jahren kaum möglich.“ Die Arbeit gefällt ihm sehr. „Es gibt in Deutschland 105 Bahnhofsmissionen. Die sind alle miteinander vernetzt.“
Hans-Joachim Henze ist ehrenamtlich seit vier Jahren dabei. Meist ist er direkt auf dem Bahnsteig zu finden. Henze ist der Fachmann für Fragen nach Anschlussmöglichkeiten, Abfahrtzeiten und mehr. Die Zeiten hat er größtenteils im Kopf.
Jährlich rund 1.000 Hilfesuchende
„Viele Besucher kommen hierher, weil sie allein sind“, berichtete Bogumila Sporin, seit kurzem die Standortverantwortliche hier in Ohligs. „Sie freuen sich über ein nettes Wort bei einer Tasse Kaffee. Wir sind aber auch Anlaufstelle für Reisende, bei denen Schwierigkeiten aufgetreten sind. Entweder können wir selbst helfen oder vermitteln an die entsprechenden Stellen.“
Auf dem Tisch stehen Kartons, gefüllt mit Burger Brezeln und Zwieback von Zwieback 24 an Schloss Burg, einem der Betriebe, die sich diesem Traditionsgebäck verpflichtet fühlen. Zu dem Thema Burger Brezel kann Autor Olaf Link, ebenfalls Mitglied des Freundeskreises, viel Interessantes berichten. Es gibt hierzu eine Broschüre, die der Arbeitskreis herausgegeben hat. Interessierte können sie über die Internetseite bestellen.
Stephanie Rigano schiebt auf einem Einkaufs-Trolley große Packungen Kaffee herbei. Sie betreibt gemeinsam mit ihrem Mann die kleine Kaffeerösterei Rigano caffe in Remscheid. Hier wird Kaffee noch traditionell handwerklich geröstet. Wie die anderen ist sie Mitglied bei Slow Food Deutschland e. V. Der Philosophie von Slow Food entsprechend sollen Lebensmittel gut, sauber und fair sein. Das bedeutet: Geschmacklich und gesundheitlich einwandfrei, ohne Schaden an Mensch, Tier und Natur hergestellt, bei fairer Entlohnung.
Freundeskreis Mitglied bei Slow Food
Auch Katharina Schwirschke von Kathi’s Feinkostmanufaktur möchte gerne helfen. „Ich finde es wichtig, auf diese Situationen aufmerksam zu machen. Gerade in der kalten Jahreszeit ist die Hilfe wichtiger denn je. Da sollte man seine Augen nicht verschließen.“ Sie hat leckeren Fruchtaufstrich mitgebracht. „Jetzt kann man hier mit Kaffee, Brezeln und Marmelade wenigstens eine kleine Bergische Kaffeetafel anrichten.“