SOLINGEN (bgl) – Es war das sprichwörtliche Scharren mit den Hufen, das sich kurz vor Samstagmittag im Foyer des neuen Familienbads Vogelsang abspielte. Denn dichtgedrängt warteten dort zahlreiche Solingerinnen und Solinger auf Einlass, wollten sie doch das neueste Schmuckstück der Klingenstadt endlich einmal von innen betrachten. Sie mussten sich zunächst ein wenig in Geduld üben, denn am Samstagvormittag kamen zur Eröffnung des neuen Hallenbads zunächst geladene Gäste zusammen. „Dass so ein Bad im Kosten- und im Zeitrahmen geblieben ist, das ist schon eine besondere und eine großartige Leistung“, sagte Oberbürgermeister Tim Kurzbach, der sich ausdrücklich bei allen an der Umsetzung des Familienbades beteiligten Personen, Institutionen, städtischen Abteilungen und Unternehmen bedankte.
Gesamtkosten von rund neun Millionen Euro
Das neue Hallenbad Vogelsang wurde fast schon in Rekordzeit errichtet. Im Oktober 2017 wurde im Altbau die Stöpsel-Raus-Party gefeiert, der Abriss begann einen Monat später. Im Mai 2018 wurde an gleicher Stelle der Grundstein des neuen Gebäudes gelegt, das Richtfest folgte bereits im September. Die Gesamtkosten des Neubaus betragen rund neun Millionen Euro, darin enthalten sind bereits die Kosten für den Abriss des Vorgänger-Gebäudes.
„Es ist das 250. Bad von Krieger und das in unmittelbarere Nähe zu unserem Stammsitz, das freut uns sehr, dass wir auf kurzen Wegen vorbeischauen können“, betonte Architekt Jochen Batz vom Velberter Architekturbüro Krieger, das gemeinsam mit dem niederländischen Unternehmen Pellikaan die Umsetzung vor Ort zu verantworten hatte.
Corten-Stahl sorgt für einen rostigen Look
Die Fassade des Hallenbads soll an die Industriegeschichte Solingens – mit Bezug zu Stahl und Klingen – erinnern und kommt im Rost-Look daher. Dafür wurde Corten-Stahl verbaut. „Dieser Stahl war zu Beginn noch schwarz und verrostet mit der Zeit mehr und mehr“, erklärte Batz. Aber nicht nur Metall und Industrie spielten bei der Planung eine Rolle, auch die Natur und vor allen Dingen Bäume flossen mit in die Gestaltung vor allem der Schwimmhalle ein.
„Das ist dieser wunderbaren Positionierung hier am Vogelsang geschuldet. Wenn man rausschaut, bewegt man sich quasi in den Baumkronen“, machte Jochen Batz deutlich. Bereits in wenigen Wochen soll das Grün von draußen in die Halle reflektieren. Diesen Gedanken habe man aufgenommen, beispielsweise finden sich in den Deckenfeldern grüne Flächen, die Blätter symbolisieren sollen. Ebenso der Kinderplanschbereich, der als eine Art Blumenwiese gestaltet wurde. An den Außenanlagen muss freilich noch etwas gewerkelt werden, bis im kommenden Sommer bei entsprechendem Wetter dort ein Sonnenbad gewagt werden kann.
Am Montag startet der öffentliche Badebetrieb
Als sich die Pforten pünktlich um 12 Uhr zum Foyer öffneten, strömten schließlich zahlreiche Neugierige in die gut beheizte Schwimmhalle am Vogelsang. Das Bürgerfest begann. Zur Eröffnung gab es ein Kinderprogramm, das Spielmobil war vor Ort. Auch musikalisch wurde den Besuchern eingeheizt, dafür sorgte die Marching-Band „Brassel“. In einer Fotobox konnten Erinnerungsfotos geschossen werden. Geschwommen werden konnte am Samstag allerdings noch nicht. Nur die Synchronschwimmerinnen und -schwimmer des TSV zeigten ihr Können im Wasser. Der reguläre Badebetrieb startet erst am kommenden Montag.