
SOLINGEN (bgl) – Schon kurz vor Mittag wurde in der Anlaufstelle der „Helfenden Schirme“ am vergangenen Samstag deutlich, dass dieser Nikolaustag ein besonderer werden würde. Kaum hatte der Nikolaus gegen 12.30 Uhr seinen Auftritt, füllten sich die Räume bis auf den letzten Platz. Kinder tanzten, spielten und warteten mit gespannter Vorfreude darauf, persönlich begrüßt zu werden. Die Stimmung war ausgelassen, einladend und herzlich. Ein genaues Abbild dessen, was der Verein mit Inbetriebnahme seiner Anlaufstelle im vergangenen März an der Linkgasse 12 in der Solinger Innenstadt zu schaffen versucht: einen Ort, an dem Menschen jeder Herkunft zusammenkommen können.
Bescherung mit dem Nikolaus an der Linkgasse
Agnieszka Moranska-Röder, Vorsitzende des Vereins, zeigte sich sichtlich bewegt vom großen Andrang. „Wir wollten einen Tag schaffen, der den Kindern einfach Freude macht, ohne Hürden, ohne Sorgen. Als ich die vielen lachenden Gesichter gesehen habe, wusste ich, dass wir genau das erreicht haben“, sagte sie im Rückblick. Viele Eltern brachten bereits tags zuvor ein Geschenk für ihre Kinder in die Anlaufstelle, damit der Nikolaus einen Tag später bescheren konnte. Manche entschieden sich sogar noch ganz kurzfrisig und brachten erst am Nikolaustag selbst etwas vorbei.

Am Nachmittag verlagerte sich die Aufmerksamkeit auf den offiziellen Teil des Programms. Die Tanzformation der Sportgruppe „FlexiWoman“ präsentierte eine Choreografie, für die die Gruppe zwei Monate lang intensiv geübt hatte. Der sorgfältig einstudierte Auftritt, der Elemente aus Modern Dance und folkloristischen Bewegungen verband, wurde mit lang anhaltendem Applaus gewürdigt. Er demonstrierte eindrucksvoll, wie integrative Arbeit auch durch kulturelle und sportliche Angebote sichtbar werden kann. Und wie grundverschiedene Menschen zusammengebracht werden und gemeinsam etwas positives umsetzen können. Ein großes Ziel der „Helfenden Schirme“, wie Agnieszka Moranska-Röder immer wieder betont.
Unterstützung, kulturelle Teilhabe und niedrigschwellige Hilfe
Erst im Laufe des Nachmittags zeigte sich, wie viel Resonanz die Arbeit der „Helfenden Schirme“ längst auch außerhalb des unmittelbaren Vereinsumfelds gefunden hat. Unter den Gästen befanden sich neben engagierten Bürgerinnen und Bürgern auch Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Zivilgesellschaft, darunter Bürgermeisterin Ioanna Zacharaki, Landtagsabgeordneter Josef Neumann (beide SPD), Dr. Guido Eusani vom Verein Mitteschmiede und Schiedsleute-Obmann Stanislav „Stan“ Krasnokutskiy. Ihr Besuch wurde von den Vereinsverantwortlichen auch als Zeichen der Anerkennung für den Einsatz des Vereins wahrgenommen.

Eine besonders erfreuliche Nachricht brachte Christian Beier vom Lions Club Solingen mit. Der Service-Club kündigte an, die integrative Arbeit der „Helfenden Schirme“ noch in diesem Jahr mit einer Spende über 2.500 Euro zu fördern. Die Unterstützung soll Projekten zugutekommen, die Begegnung und gemeinschaftliches Engagement fördern. Ein Beitrag, der beim Verein dankbar aufgenommen wurde. „Eine solche Unterstützung gibt uns nicht nur etwas mehr finanzielle Sicherheit, sondern zeigt uns, dass wir als Teil der Stadtgemeinschaft wahrgenommen werden. Das ist für unsere Arbeit mindestens genauso wertvoll. Wir freuen uns sehr und sind sehr dankbar“, betonte Agnieszka Moranska-Röder.
Kulinarische Reise nach Osteuropa
Zum Abschluss spielte auch das kulinarische Angebot eine wichtige Rolle. Bereits am Mittag wurden Waffeln und verschiedene Kuchen angeboten, später folgten Pierogi, Varenyky und Bigos, die von den Frauen des Vereins selbst zubereitet worden waren. Die Speisen fanden großen Zuspruch bei den Gästen und unterstrichen den gemeinschaftlichen Charakter der Veranstaltung: Viele halfen mit, viele trugen etwas bei, und gemeinsam entstand ein offener Rahmen, in dem sich Menschen begegnen und austauschen konnten.




















































