SOLINGEN (mh) – „Der nackte Mann saß vollkommen ruhig da, ließ die Beine über den Vorsprung baumeln und schaute aufs Meer hinaus.“ So beginnt Saga Grünwalds neuestes Werk der Traviandantus-Reihe. Gestern stellte die Autorin den vierten Band der mystischen Serie vor. Fans, die schon sehnsüchtig auf das Erscheinen der magischen Abenteuer gewartet hatten, waren zur Buchvorstellung in die Galerie Märzhase gekommen und lauschten gespannt, als die Autorin aus „Der Traviandantus und der Kloster-Drache“ einige Auszüge vorlas.
Der Traviandantus und der Kloster-Drache
In dem Buch mit dem doch so friedlichen Anfang geht es um einen machthungrigen Traviandantus aus Wales, der mit Hilfe von Teufelsgreifen Städte in der Menschenwelt angreifen will. Bereits in Band 3 „Der Traviandantus und der geheimnisvolle Fremde“ hatten die Freunde Alan, Joanne und Cuthbert in Bayern den deutschen Traviandantus Johannes kennengelernt, der sie auf die drohende Gefahr aufmerksam machte. Jetzt suchen sie verzweifelt nach einer Möglichkeit, die Katastrophe aufzuhalten. Seit den Raunächten wird Alan immer wieder mit einem, ihn sehr verstörenden, Traum konfrontiert. Er sieht brennende Städte und den sterbenden Premierminister.
Alans Großonkel Cuthbert begibt sich in Gefahr, als er Kontakt zu Llyr, dem mächtigen Gott des Meeres und der Unterwelt sucht. Von ihm erfährt er, dass der unbekannte Traviandantus aus Wales ihn ebenfalls aufgesucht hatte. Jetzt wollen die vier den gewaltigen Kloster-Drachen, der bei der Saint Benet’s Abbey hausen soll, um Unterstützung bitten – ein gewaltiges Wagnis. Man weiß nie, wie solche riesigen Feuerdrachen reagieren. Wird es ihnen gelingen, den Drachen davon zu überzeugen, ihnen in ihrem Kampf beizustehen?
Gefährliche Begegnung mit Llyr
In 2014 hatte Saga Grünwald alle Traviandantus-Bände in einem regelrechten Flow geschrieben. Um die Erlebnisse des Protagonisten verstehen zu können, muss man wissen, dass ein Traviandantus ein Wanderer zwischen der Menschen- und der Anderwelt ist. Daher gehörten zu Grünwalds umfangreicher Recherche ebenfalls die regionalen Feenmythen. Allein dreimal war sie deshalb in Norfolk gewesen. Und so stößt der Leser bei seiner fesselnden Lektüre auf Wolfsmenschen, Selkies und Brownies, die kleinen Hausgeister, die der keltischen Mythologie entstammen.
Auch für Band 4 waren Recherchearbeiten unumgänglich. „Ich suchte nach Drachensagen aus dieser Gegend“, berichte Grünwald. Sie fand eine regionale Drachengeschichte, die nicht besser hätte passen können. Die Saint Benet’s Abbey ist eine ehemalige Benediktinerabtei in der Grafschaft Norfolk, in der bereits vor mehreren hundert Jahren ein unter dem Namen Ludham-Drache bekanntes Monster gehaust haben soll. Auf diese Weise ist es Autorin Grünwald wieder hervorragend gelungen, magische und reale Gegebenheiten zu verknüpfen und daraus ein spannendes Werk zu schaffen, das man nur ungern aus der Hand legt.
Der Feuerdrache der Saint Benet’s Abbey
Ursprünglich sollte nach diesem Band die Reihe beendet werden. Doch mystische Geschichten bringen häufig Unerwartetes mit sich. Beim Überarbeiten des vierten Bandes brachte ein einziger Satz die Verfasserin dazu, zwei weitere Bände zu schreiben. Im Unterschied zu den vier bisherigen Bänden ist Alan Forester aber dann kein jugendlicher mehr, sondern erlebt die Abenteuer als Erwachsener. Bis zum Erscheinen dieser Werke wird es aber noch etwas dauern. Jetzt heißt es erst einmal mitfiebern mit den Traviandanten und ihren gefährlichen Erlebnissen.
Infos zum Buch:
Erschienen im custos verlag, ISBN 978-3-943195-31-6, 372 Seiten im Softcover, 14,00 Euro. Erhältlich im Buchhandel oder auch direkt beim Verlag. Den Wunsch nach einer signierten Ausgabe erfüllt Saga Grünwald gerne.