SOLINGEN (red) – „Es geht voran!“, freut sich Guido Steinmüller, Präsident der Sternwarte Solingen, als er vergangene Woche Donnerstag beim Guss der Bodenplatte des Galileum Solingen Zuschauer ist. 20 Tonnen Stahl wurden innerhalb der letzten Woche exakt positioniert und die Konstruktion vom Statiker abgenommen, bevor 110 Kubikmeter Beton die Bodenplatte vervollständigen konnten. Seit dieser Woche wird nun das Kellergeschoss errichtet. Das siebenstöckige Gebäude wird ein Foyer mit kleiner Cafeteria, Seminarräume, einen Ausstellungsbereich, eine Bibliothek, Büros, eine Werkstatt und nicht zuletzt die Sternwarte beheimaten, die auch weiterhin kleinen und großen Besuchern für die Himmelsbeobachtung zur Verfügung stehen wird. Über einen Panoramagang im dritten Obergeschoss wird der Bau mit dem stillgelegten Kugelgasbehälter verbunden, in dem das Planetarium seine Heimat finden wird.
Altlastensanierung stand ganz oben auf der Agenda
Seit August 2016 wird auf dem Gelände an der Tunnelstraße gearbeitet, die symbolische Grundsteinlegung erfolgte Ende September. Für Beobachter war oft nicht klar, was in dieser Zeit auf der Baustelle passiert ist. Guido Steinmüller erklärt: „Die Altlastensanierung stand ganz oben auf der Agenda, im Prinzip wurde das gesamte Gelände in den letzten Monaten einmal auf links gedreht. Dabei wurden gut 1.800 Tonnen Erdaushub abgefahren und untersucht. Gut die Hälfte davon wurde als mehr oder weniger belasteter Sonderabfall entsorgt, die Kosten dafür waren weitgehend in den Kalkulationen enthalten“. Das zukünftige Galileum Solingen steht jetzt also auf schadstofffreiem Gelände.
35 Tonnen Stahl werden im Kugelgasbehälter verbaut
Darüber hinaus wurden weitere Arbeiten aufgenommen. So hat beispielsweise ein Unternehmen den Zuschlag für den Stahlbau im stillgelegten Kugelgasbehälter erhalten und zwischenzeitlich die Detailplanung erstellt, wie 35 Tonnen Stahl im Kugelgasbehälter verbaut werden – und überhaupt hineingelangen. „Die Stahlkonstruktion im Inneren der Kugel ist für den Stahlbauer eigentlich Tagesgeschäft, für das Gesamtprojekt aber eine große Herausforderung. Schließlich steht die Kugel bereits und hat kein großes Tor, durch das man mal eben 35 Tonnen Stahl transportieren könnte. Entsprechend sind detaillierte Planungen für diese Aufgabe nötig“, erläutert Guido Steinmüller die komplexe Aufgabe des Stahlbau-Unternehmens.