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Die Glücksspielgesetze der Schweiz im Vergleich zu Deutschland

Mit dem neuen Glücksspielstaatsvertrag, der seit Anfang Juli 2021 gilt, ist das Glücksspiel im Online-Bereich nun offiziell legal in Deutschland. Foto: pixabay.com @ pixelheart (CC0 Creative Commons)

Mit dem neuen Glücksspielstaatsvertrag, der seit Anfang Juli 2021 gilt, ist das Glücksspiel im Online-Bereich nun offiziell legal in Deutschland. Foto: pixabay.com @ pixelheart (CC0 Creative Commons)

Die rechtliche Situation von Glücksspielen stiftet oft Verwirrung, was auch an der lange uneinheitlichen Regelung in Deutschland lag. Seit 2021 gibt es eine klarere Richtlinie, ähnlich wie in der Schweiz. Hier vergleichen wir die Glücksspielgesetze der Schweiz im Vergleich zu Deutschland, um eine bessere Idee der Handhabung zu bekommen.

Das Glücksspiel-Gesetz in der Schweiz erklärt

In der Schweiz ist das Glücksspiel durch das Bundesgesetz über Geldspiele (BGS) geregelt, welches 2019 in Kraft trat. Das Gesetz unterscheidet zwischen Glücksspielen in Casinos, Lotterien und Sportwetten sowie sogenannten Geschicklichkeitsspielen. Es müssen alle Schweizer Online Casinos eine Lizenz aus der Schweiz vorweisen können, um ihre Dienste anbieten zu dürfen, was insbesondere für Online-Casinos eine strenge Kontrolle bedeutet. Der Markt ist in der Schweiz jedoch stark reguliert, um Verbraucher zu schützen und den Schwarzmarkt zu minimieren.

Besonders hervorzuheben ist, dass in der Schweiz nur Schweizer Casinos eine Lizenz für das Anbieten von Online-Glücksspielen erhalten können. Spieler dürfen ausschließlich bei inländischen Anbietern spielen, die den strengen Regeln entsprechen. Alle ausländischen Online-Casinos sind blockiert, um den Markt für inländische Anbieter zu schützen und die Kontrolle zu behalten.

Ein weiteres wichtiges Detail ist, dass Gewinne aus Glücksspielen in der Schweiz grundsätzlich steuerfrei sind, was das Land für Spieler besonders attraktiv macht. Die Regulierungsbehörde, die Eidgenössische Spielbankenkommission (ESBK), überwacht die Einhaltung der Vorschriften und stellt sicher, dass sowohl landbasierte als auch Online-Casinos die gesetzlichen Bestimmungen einhalten.

So wird Glücksspiel in Deutschland geregelt

Seit dem 1. Juli 2021 gilt in Deutschland der neue Glücksspielstaatsvertrag (GlüStV), der die einst zersplitterte rechtliche Lage harmonisiert hat. Dieser Vertrag erlaubt es Anbietern, legal in Deutschland Online-Glücksspiele anzubieten, allerdings unter strengen Auflagen. Das Glücksspiel wird von der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder (GGL) kontrolliert, die Lizenzen vergibt und die Marktüberwachung sicherstellt.

Ein zentrales Element des GlüStV ist das sogenannte OASIS-Spielersperrsystem, das Spieler schützen soll, indem es Personen, die sich selbst sperren lassen oder von Anbietern gesperrt werden, deutschlandweit den Zugang zu Glücksspielangeboten verwehrt. Diese Maßnahme zielt auf den Schutz vor Spielsucht und die Sicherheit der Spieler ab.

Ein großer Unterschied zur Schweiz ist, dass in Deutschland Online-Glücksspiele von internationalen Anbietern erlaubt sind, solange diese eine Lizenz von der GGL haben. Zudem sind Gewinne aus Glücksspielen in Deutschland teilweise steuerpflichtig, abhängig davon, ob das Glücksspiel als Beruf oder Hobby angesehen wird.

In Deutschland werden ebenfalls strenge Werberegeln durchgesetzt, die sicherstellen, dass Glücksspielanbieter verantwortungsbewusst agieren. Sportwetten, Online-Poker und Casinospiele sind legal, solange die Anbieter über die nötige Lizenz verfügen.

Gemeinsamkeiten und Unterschiede im Überblick

Während sowohl die Schweiz als auch Deutschland strikte Regelungen für das Glücksspiel eingeführt haben, liegt der größte Unterschied darin, dass in Deutschland auch internationale Anbieter tätig sein dürfen, während die Schweiz ihren Markt stärker abschottet.

Die verschiedenen Steuerregelungen und Spielersperrsysteme sind ebenfalls wichtige Unterscheidungsmerkmale. Hier haben wir die beiden Systeme nochmal abschließend miteinander verglichen, um Ihnen einen guten Überblick verschaffen zu können:

Vergleichspunkt Schweiz Deutschland
Lizenzierung von Online-Casinos Nur inländische Anbieter erlaubt Internationale Anbieter mit Lizenz
Regulierungsbehörde ESBK GGL
Steuer auf Glücksspielgewinne Gewinne steuerfrei Gewinne teilweise steuerpflichtig
Spielersperrsystem Kein zentrales Sperrsystem OASIS-System deutschlandweit
Glücksspielwerbung Strenge Regelungen Strenge, aber etwas flexiblere Regeln

Spielerschutz und Suchtprävention

Ein wesentlicher Aspekt der Glücksspielgesetze sowohl in der Schweiz als auch in Deutschland ist der Spielerschutz. Beide Länder legen großen Wert darauf, Risiken wie Spielsucht zu minimieren und Spieler vor unverantwortlichem Spielverhalten zu schützen.

In der Schweiz steht der Schutz der Spieler im Vordergrund, insbesondere durch die Überwachung der Casinos und ihrer Kunden. Hier werden Spieler, die ein riskantes Spielverhalten zeigen, frühzeitig identifiziert und gesperrt.

Die Eidgenössische Spielbankenkommission (ESBK) überwacht diesen Prozess und stellt sicher, dass lizensierte Anbieter strenge Präventionsmaßnahmen ergreifen. Es gibt jedoch kein landesweites Sperrsystem wie in Deutschland.

In Deutschland spielt das OASIS-System eine zentrale Rolle im Bereich des Spielerschutzes. Es ermöglicht Spielern, sich bundesweit sperren zu lassen oder gesperrt zu werden, wenn auffälliges Spielverhalten vorliegt.

Dies betrifft sowohl landbasierte als auch Online-Casinos. Zudem sind die Anbieter verpflichtet, Maßnahmen wie Limits für Einzahlungen und Verlustgrenzen einzuführen, um problematisches Spielverhalten einzudämmen. Beide Länder erkennen somit die Bedeutung der Suchtprävention und haben umfassende Regelungen eingeführt, um Spieler zu schützen.

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