SOLINGEN (mh) – Das neue Gartenzimmer von Garten Ulbrich ist nicht nur ein Ort der Erholung; es ist eine Einladung an alle Sinne – eine Oase des Friedens und der Inspiration. Wer hier innehält, kann sich dem Zauber Marrakeschs hingeben und gleichzeitig die Schönheit der Natur genießen. Schon beim Näherkommen wird man von dem kraftvollen Majorelle-Blau des Mauerwerks angezogen, das an die berühmte Villa des französischen Künstlers Jacques Majorelle erinnert. Diese Farbe, ein ultramarines Kobaltblau, fand 1937 ihren Ursprung und ist nicht nur ein Blickfang, sondern auch ein Symbol für die Verbindung zwischen Kunst und Natur.
Der Weg nach Marrakesch
Der Zugang zu diesem einzigartigen Gartenzimmer erfolgt über einen rund zehn Meter langen Weg, der durch den Frühlingsgarten (wir berichteten) führt. Hier wird der Besucher von den Überbleibseln eines Gewächshauses aus den 1920er Jahren empfangen. Die alten Mauern wurden geschickt in die neue Gestaltung integriert und verleihen dem Raum einen nostalgischen Charme. Zinnen krönen die Wände und schaffen eine interessante Silhouette, während ein indischer Bogen, erworben von einem holländischen Antiquitätenhändler, das Eingangsportal ziert und den Betrachter in eine Welt voller Geheimnisse und Geschichten entführt.
Beim Betreten des Gartenzimmers wird man sofort von einem Brunnen mit Wasserspiel in seinen Bann gezogen. Das Rondell um den Brunnen wurde in liebevoller Eigenarbeit gestaltet und bietet einen harmonischen Mittelpunkt des Raumes. Der Brunnen selbst besteht aus geätztem blauem Marmor und ist so schwer, dass er nur mit Hilfe eines Hubwagens an seinen Platz befördert werden konnte. Neben dieser Wasserstelle steht ein eindrucksvoller Olivenbaum, der nicht nur Schatten spendet, sondern auch mediterranes Flair verbreitet.
Ein Blick ins Innere
Die Innenwände sind in einem dezenten Grauton gehalten, was die Farbenpracht der Pflanzen noch mehr zur Geltung bringt. Alte Steine wurden gesammelt und zu niedrigen Umrandungen verarbeitet, die mit Erde gefüllt sind und erlesene mediterrane Gewächse beherbergen. Unter diesen Pflanzen findet sich ein Duft-Jasmin, der windgeschützt in einer Mauerecke steht, sowie roter und weißer Szechuanpfeffer neben einer Yucca rostrata. Die blaublättrige Palmlilie, wie man die Pflanze auch nennt, stellt mit ihrem auffälligen Blattwerk einen echten Hingucker dar.
Der Seidenbaum (Albizie) lässt seine filigranen Blätter im Wind tanzen und verleiht dem Freiluft-Raum eine lebendige Atmosphäre. Er gehört zur Familie der Mimosengewächse und ist auch als Seidenakazie oder Schlafbaum bekannt. Die chinesische Dattel blüht bereits. Später bildet sie orange bis rote Steinfrüchte mit einem süß-säuerlichen Geschmack. Auf dem Boden blühen spanische Gänseblümchen in zauberhaften weißen Blüten und sorgen für einen fröhlichen Kontrast.
Exotische Pflanzenvielfalt in Marrakesch
Optische Highlights bilden zudem zwei Wasserspiele aus Sandsteinguss nach Originalvorlagen. Diese fangen das Wasser in Becken auf, in denen Seerosen und andere Wasserpflanzen gedeihen – ein Anblick, der zum Rasten in Marrakesch auffordert.
Dem Eingang gegenüber leuchtet eine himbeerrote Wand, in deren Mitte sich ein hölzernes Portal befindet – der Zugang zu einer geplanten Orangerie, die derzeit noch im Aufbau ist. Links zieht ein buntes Fenster im Tiffany-Stil alle Blicke auf sich; es stammt von einem Antiquitätenhändler aus Freiburg und wurde liebevoll restauriert. Jedes Glasstück ist sorgfältig geschnitten und eingepasst – das Gesamtwerk erinnert an das Meer bei Sonnenaufgang.
Rechts befindet sich ein kleiner, ebenfalls himbeerfarbener Raum, der momentan noch auf der Suche nach seinem endgültigen Verwendungszweck ist. Davor laden eiserne Stühle mit passenden runden Tischchen zum Verweilen ein; bequeme Kissen im Majorelle-Blau vervollständigen diese gemütliche Sitzecke.
Ein Mikrokosmos der Elemente
Innerhalb der Mauern von Marrakesch hat sich ein ganz eigener Mikrokosmos entwickelt – eine Welt für sich, in der alle vier Elemente harmonisch zusammenfließen: Wasser durch den Brunnen und die Wasserspiele, Erde durch die üppige Vegetation, Luft durch den sanften Wind, der durch die Pflanzen weht, und Feuer durch die Sonne oder bei Dämmerung durch das romantische Kerzenlicht der rostigen Kerzenständer.