SOLINGEN (red) – Im zweiten Coronajahr stehen viele Adventsaktivitäten der zehn Gemeinden im Evangelischen Kirchenkreis Solingen aufgrund der aktuellen Entwicklung der Corona-Pandemie plötzlich wieder unter Vorbehalt. „Wir haben Konzerte geplant, um Musik in den Advent zu bringen“, sagt Kreiskantorin Stephanie Schlüter, „viele von uns empfinden gerade eine große Enttäuschung, dass wieder alles auf der Kippe steht.“ Ganz hoffnungslos ist die Kirchenmusikerin in diesem Jahr aber trotzdem nicht, denn anders als vor zwölf Monaten gibt es jetzt Impfungen und Tests.
Gemeinden entscheiden unterschiedlich
„Die Corona-Schutzverordnung des Landes NRW macht vieles unter der 2G-Regelung möglich“, betont Schlüter. Doch die letzte Verantwortung, ob Veranstaltung nur unter verschärften Schutzbedingungen stattfinden können oder doch ganz abgesagt werden, liege bei den Gemeinden. Auf der einen Seite wisse man natürlich, dass beim Singen grundsätzlich eine Ansteckungsgefahr besteht. Auf der anderen Seite sehe man aber auch, dass Menschen gerade in diesen Zeiten Trost und Ermutigung suchen, die sie in der Musik erleben. Die Kantorin weiß: „Es ist eine Gratwanderung.“
In den zehn Solinger Gemeinden werden dabei durchaus unterschiedliche Entscheidungen getroffen. In Ketzberg wurden die für das dritte Adventswochenende geplanten Konzerte der Chöre „Unisono, Young Voices, Klassikchor und Soulteens“ bereits abgesagt. In Ohligs wird es am Nachmittag des 1. Advent statt des ursprünglich geplanten offenen Adventssingens um 17 Uhr in der Stadtkirche Ohligs ein Adventskonzert mit Sopran, Trompete, Fagott und Orgel geben.
Gemeinden wägen bei Veranstaltungen ab
Und in Dorp steht für den 2. Advent ein Adventskonzert der Dorper Kantorei in der Dorper Kirche sowie für den 4. Advent ein Offenes Adventssingen auf dem Platz neben der Kirche im Gemeindekalender. Bei allen stattfindenden Veranstaltungen werden weiterhin die üblichen Maskenregeln und Abstand gewahrt. So gibt es etwa in der Dorper Kirche aktuell nur etwa ein Viertel der vor Corona gewohnten Plätze.
Auch bei anderen Veranstaltungen wägen die Gemeinden ab. So hat die Gräfrather Gemeinde ihren am 1. Advent geplanten Weihnachtsmarkt auf dem Kindergartengelände abgesagt. Der Weihnachtsmarkt am 2. Advent im Ketzberger Gemeindehaus wird unter 2G-Bedingungen stattfinden.
Adventsgottesdienste finden überall in Präsenz statt
Die Adventsgottesdienste finden überall in Präsenz statt – meistens mit 3G-Regel. In wenigen Kirchen kann auch 2G gelten. Überall wird auch hier auf Abstände, Hygiene und Maskenpflicht geachtet. Die bekannten Adventslieder und -melodien spielen in diesen Gottesdiensten eine große Rolle, erklärt Kreiskantorin Schlüter: „Advent ist für uns Christinnen und Christen stark mit Traditionen und Emotionen behaftet. Dazu gehört die Musik in besonderer Weise.“