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Fahrradhelm – aber sicher! Eine Aktion der Verkehrsunfallprävention der Polizei

Im Rahmen der Verkehrsunfallprävention gab es Anfang der Woche im Südpark zahlreiche beeindruckende Aktionen rund um den Fahrradhelm. (Foto: © Martina Hörle)

Im Rahmen der Verkehrsunfallprävention gab es Anfang der Woche im Südpark zahlreiche beeindruckende Aktionen rund um den Fahrradhelm. (Foto: © Martina Hörle)

SOLINGEN (mh) – Gestern Nachmittag ging es im Südpark rund um den Fahrradhelm. Wie schon am Tag zuvor präsentierten Beamte der Verkehrsunfallprävention der Polizei gemeinsam mit dem Rettungsdienst Aktionen rund um den Fahrradhelm. Das Zweirad Center Legewie war ebenfalls vor Ort und hatte eine ansehnliche Auswahl der verschiedensten Helmarten aufgebaut. Natürlich wurde der auch modische Aspekt entsprechend berücksichtigt. Kultfriseur Karl-Heinz Höhmann und Friseurmeister Olaf Dinger zeigten einfache und effektive Frisuren für Helmträger.

Aktionen rund um den Fahrradhelm

Der Anblick, der sich dem Zuschauer bot, war schon beeindruckend. Ein Stand mit vielen Fahrradhelmen, links dahinter ein Polizeiwagen, rechts der Rettungsdienst. Das Bild sprach für sich.

„Wir möchten deutlich machen, warum es so wichtig ist, einen Helm zu tragen“, erklärte Polizeihauptkommissarin Katrin Grastat. „Als Eltern wollen wir, dass unsere Kinder auf jeden Fall einen Helm tragen, sobald sie auf das Fahrrad steigen. Aber wie oft sieht man, dass Vater oder Mutter ohne Helm hinterherfahren.“ Bei den Grundschulkindern sei das meist problemlos, führte Grastat an. Das ändere sich schnell in den weiterführenden Schulen. „Dann sind Fahrradhelme uncool. Wie sollen jetzt Eltern argumentieren, wenn sie selbst keinen Helm tragen?“

Der Helm Crash Text war sehr beeindruckend. Erst nach mehreren massiven Schlägen mit einem Hartholz waren die ersten Beschädigungen am Helm sichtbar. (Foto: © Martina Hörle)

Gemeinsam mit ihren Kollegen Thomas Müller und Ulrich Schmidt informierte sie Passanten und beantwortete zahlreiche Fragen der Besucher. Als Anschauungsobjekt für mögliche Verletzungen diente ein geduldiger Schädel. Sehr effektvoll waren die Helm Crash Tests. Das Einschlagen mit einem Hartholz auf den Helm forderte schon einen erheblichen Kraftaufwand. Erst nach dem dritten massiven Schlag waren die ersten Beschädigungen zu erkennen. Und die sollten besser am Helm als am Kopf zu finden sein. Denn der Helm ist sozusagen die Knautschzone zwischen Kopf und Straße.

Helm als Knautschzone

Herbert Wiets von der Berufsfeuerwehr ist seit vielen Jahren im Rettungsdienst tätig. „Wir sehen leider oft genug, was beim Fahren ohne Helm passieren kann.“ Wiets ist Praxisanleiter an der Rettungsassistentenschule und arbeitet bei solchen Präventivaktionen gerne mit der Polizei zusammen. „Die Veranstaltung heute ist zwar auf Erwachsene ausgerichtet, aber im Prinzip gilt das Gleiche für die Kinder.“ Grastat meinte hierzu: „In den Schulungen für die Kinder machen wir darauf aufmerksam, dass die Schlauen ihr Gehirn mit dem Helm schützen wollen.“ Ein Satz, mit dem man Spötter „Du siehst aber doof aus mit Helm“ schnell verbal außer Gefecht setzen kann.

Die Friseurmeister Karl-Heinz Höhmann (li.) und Olaf Dinger zeigten praktische Helmfrisuren und gaben Tipps für das Restylen unterwegs. (Foto: © Martina Hörle)

Einer der Hauptgründe, wenn nicht sogar der Hauptgrund schlechthin, keinen Helm zu tragen, ist der Eitelkeit geschuldet. „Wie sehen denn dann die Haare aus?“ Vermutlich wesentlich besser als nach einem Unfall. Trotzdem etwas, was vielen wichtig ist und hier entsprechend berücksichtigt wurde. Kultfriseur Karl-Heinz Höhmann und Friseurmeister Olaf Dinger zeigten an ein paar Models ihr Können in Sachen Helmfrisuren und warteten obendrein mit Tipps auf. So riet Höhmann: „Zum schnellen Auffrischen unterwegs Haare kopfüber fallen lassen, etwas Mattwachs in die Hände geben und mit den Fingern gegen den Strich kämmen. Das gibt neues Volumen.“ Dinger ergänzte: „Die zehn Finger sind ja ein Kamm, den man immer dabei hat. Wer dann noch ein kleines Stylingprodukt in der Tasche hat, ist gut ausgestattet.“

Eitelkeit gefährdet die Sicherheit

Mittlerweile gibt es bei Fahrradhelmen eine beachtliche Auswahl. Legewie-Mitarbeiterin Beate Haefner demonstrierte die unterschiedlichen Modelle und wies auf die jeweiligen Besonderheiten hin. MIPS-Schalen als zusätzliche Stoßdämpfer oder Visiere für Brillenträger waren nur zwei der zahlreichen Ausstattungen. Unterschiedliche Beleuchtungen konnten im Hinterkopfbereich eingestellt werden. Besonders praktisch der Kinnriemen mit Magnetverschluss.

Airbag schützt den gesamten Kopf

Seit 2016 gibt es sogar einen Airbag für den Kopf. Er ähnelt einem Schal, den man um den Hals trägt. Geht der Airbag bei einen Sturz auf, schützt er nahezu den gesamtem Kopfbereich. Nur das Sichtfeld bleibt frei. Allerdings bewegt sich das Produkt mit 299 Euro derzeit in einer höheren Preisklasse. Wie beim Auto muss der Airbag, wenn er einmal ausgelöst wurde, beim Hersteller wieder aufgefüllt werden.

Der Airbag für den Kopf schützt den kompletten Kopfbereich, liegt derzeit aber noch im höheren Preissegment. (Foto: © Martina Hörle)

Mit diesen eindrucksvollen und informativen Aktionen lieferten die Beamten der Verkehrsunfallprävention gemeinsam mit ihren Mitstreitern einen wichtigen Beitrag zur Steigerung der Helmtragequote. Denn das Tragen des Helms ist eine Entscheidung im Kopf für den Kopf!

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