SOLINGEN (bgl) – Manchmal liegen Freud und Leid derart nah beieinander, dass man sich nur noch wundern kann. Wie zuletzt in der Fauna. Völlig unerwartet brachte ein Weißbüscheläffchen-Weibchen vor einigen Wochen ein Junges zur Welt, was natürlich für große Freude nicht nur beim Personal der Fauna sorgte. Doch diese währte nicht lange. Ebenfalls völlig unerwartet fanden die Tierpfleger vergangene Woche das Muttertier fast leblos liegend auf dem Boden des Geheges vor.
„Es blieb uns nichts anderes übrig, wir mussten sie einschläfern lassen“, bedauert Christina Farke, zoologische Leiterin des Gräfrather Tierparks. Die Biologin nahm sich des inzwischen sechs Wochen alten Weißbüscheläffchens an und versorgt es als Handaufzucht zu Hause. Dort wächst und gedeiht es ordentlich, trinkt alle zwei Stunden Baby-Milch und verbringt einen großen Teil des Tages schlafend.
Vier Leguane nahmen Reißaus und sind jetzt in Quarantäne
So sind in der Fauna noch die beiden Weißbüscheläffchen-Männchen verblieben – übrigens Vater und Onkel des Neugeborenen – , die sich jetzt das Gehege teilen können. Weniger tragisch, jedoch mindestens genauso aufregend war dann jener Vorfall nebenan in der neuen Südamerika-Anlage. Vier Leguane waren dort untergebracht, die nächstens ausbüchsten. „Wahrscheinlich über ein Bananenblatt, das über den Rand der Anlage ragte“, vermutet Christina Farke.
Die vier Ausreißer konnten am nächsten Morgen allesamt wohlbehalten wieder eingefangen werden, warten aber jetzt in der Quarantänestation auf die tierärztliche Freigabe für eine Rückkehr in die neue Anlage. Diese ist inzwischen fast fertig: „Der Teich wird in den nächsten Tagen noch abgedichtet“, so Christina Farke weiter. Derzeit haben die drei Köhlerschildkröten die Südamerika-Anlage noch für sich.
Wachstumsschub bei den drei „kleinen“ Pantherschildkröten
Vor einem Jahr schlüpften drei kleine Pantherschildkröten, die seitdem mächtig gewachsen sind (siehe Fotos). Die drei Reptilien erblickten am 20., 24. und 31. Dezember letzten Jahres das Licht der Welt und passten damals locker auf eine Hand. Diese Zeiten sind inzwischen vorbei. Pantherschildkröten kommen in Afrika vor und können bis zu 100 Jahre alt werden.
Während die Tiere im „Warmhaus“ vor äußeren Witterungseinflüssen geschützt sind, bleibt so mancher Vierbeiner draußen bei regnerischem Wetter lieber im Stall. Für die Tierpfleger der Fauna spiel es übrigens keine Rolle, ob viele Besucher im Park sind oder diese aufgrund des schlechten Wetters mal wegbleiben. „Wir haben hier immer etwas zu tun. Die Tiere müssen versorgt werden. Das hat nichts damit zu tun, ob Gäste da sind“, macht Christina Farke deutlich.