SOLINGEN (mh) – Zum diesjährigen „48 h“ Kultur-Event des City-Art-Projekts können sich die Solinger schon im Vorfeld an drei großen Mitmach-Aktionen der Künstler Fia Biba, Lothar Ruthmann und Stefan Seeger beteiligen.
Skulpturen gestalten zum Event
Zu diesem Zweck hat Fia Biba in mehr als einer Woche intensiver Arbeit eine drei Meter hohe Pinselskulptur aus Styropor kreiert, die mit Fähnchen bestückt werden soll. Während die eine Seite der Fähnchen das diesjährige Motto „bunt, vielfältig, weltoffen“ zeigt, soll die andere Seite von kleinen und großen Besuchern mit Bunt- und Wachsmalstiften, Fingerfarbe, Acryl, buntem Papier und mehr selbst gestaltet werden. 250 Fähnchen warten auf ihre Fertigstellung als „Dein Zeichen für mehr Toleranz & Demokratie“. „Ich wollte auf jeden Fall etwas Nachhaltiges gestalten“, betont die Künstlerin. Nach dem Event bezieht die Skulptur Position vor der Galerie E1 im Erdgeschoss und ist so für alle ein farbenfroher Blickfang.
In der Galerie Ruthmann Surreal entsteht aus Dachlatten, Pappe und alten Zeitungen gerade eine fünf Meter hohe Statue der Freiheit. Wer glaubt, ein Ebenbild der New Yorker Freiheitsstatue vorzufinden, der irrt gewaltig. Statt der üblichen Flamme hält die Statue ein …richtig, ein Eishörnchen in der Hand, verziert mit dem Peace-Zeichen, dekoriert mit einem Schirmchen. Die Eiskugeln stehen für die Vielfalt der Völker in Solingen. „Durch den Schirm wird die Figur sogar 5,40 Meter“, sagt Lothar Ruthmann. Und da sie in Solingen steht, darf natürlich das Stadtwappen nicht fehlen. Wer das Kunstwerk mitgestalten möchte, ist herzlich eingeladen, an den nächsten Samstagen in die Galerie zu kommen, die eingezeichneten Flächen mit Acrylfarbe zu bemalen und mit dem Vornamen zu versehen.
Surreale Statue mit Eishörnchen
„Vor drei Wochen war er noch bei 3,20 Meter“, verrät Organisator Timm Kronenberg und gibt lachend zu, das Standbild sei total schräg und abgefahren. In der surrealen Welt können eben auch Statuen noch wachsen.
Mit Stefan Seeger kann man einen Wunschbaum gestalten. Den Baum hat der Künstler, wie er sagt, als Ursymbol der Kunst gewählt. „Bäume gibt es auf der ganzen Welt. Sie sind ein Teil unseres Lebens und auf vielen Exponaten verewigt.“ Beim Wandern durch die Natur hat er einen abgebrochenen, stark verzweigten Baum gefunden und in Beton zum Halten gebracht. Er wird im Obergeschoss vor der Galerie ROLANDS^ECK seinen Platz finden. Jeder, der etwas basteln möchte, das zum Thema „Freiheit“ passt, kann dies entweder zuhause tun oder samstags vor der Galerie. Die fertigen Kreationen werden dann in den drei Meter hohen Baum für Freiheit und Wünsche gehängt.
Baum für Freiheit und Wünsche
Die kostenlosen, für alle Altersgruppen geeigneten Mitmachaktionen gibt es vom 8. August bis 5. September jeden Samstag in der Zeit von 11 – 14 Uhr in den jeweiligen Galerien. Zum Event am 12./13. September findet die offizielle Enthüllung aller drei Skulpturen statt, entweder überdacht oder auf dem Mühlenplatz.
Beim Event-Wochenende ist auch Michael Bauer-Brandes für das fünfte Projekt „Zeig dein Herz für Frieden und Demokratie“ zugegen. Mit den Besuchern wird er bei seiner Live-Aktion kleine Herzchen schmieden, die dann an ein großes, von ihm selbst hergestelltes Peace-Zeichen gehängt werden.
Die fünf beeindruckenden Kunst-Projekte sind vom Bundesamt „Demokratie leben“ gefördert. Das erste, die spektakuläre Banner-Aktion „Dein Gesicht für Demokratie“ ist bereits überaus erfolgreich abgeschlossen. „Die Aktion ist fast dreimal so groß geworden wie geplant“, freut sich Timm Kronenberg. Aus den angedachten vier Bannern sind letztlich elf Stück geworden – mit 340 Menschen, die ihr Gesicht für die Demokratie zur Schau stellen.
Schmiede-Aktion beim Event-Wochenende
In diesem Jahr wird aus dem üblichen Cross-Over-Festival mit Performances, Tanz, Projekt- und Live-Kunst und vor allem Live-Musik wegen der Corona-Pandemie ein Event. „Wir haben alles so weit reduziert, dass die Veranstaltung auf jeden Fall stattfinden kann“, so Kronenberg. Auf Catering und Bühne müssen die Besucher verzichten. Auch Abendveranstaltungen mit Bands wird es in diesem Jahr nicht geben. Es soll alles so sicher wie möglich ablaufen. Trotzdem wird es eine bunte Mischung aus den verschiedensten Angeboten geben. Viele Künstler haben bereits zugesagt.