SOLINGEN (mh) – Bei strahlendem Sonnenschein wurde am Sonntagnachmittag die kleine Marienkapelle mit dem malerischen Walmdach bei Garten Ulbrich am Bertramsmühler Weg eingeweiht. Zahlreiche Gäste hatten sich in der wunderschönen Gartenanlage versammelt, um gemeinsam mit Marcus Vogel und Thorsten Ulbrich zu feiern. Pater Gerd Hemken war eigens dafür aus Neustadt in der Pfalz angereist.
Einweihung der pittoresken Marienkapelle
Die Besucher folgten dem stimmungsvollen Glockengeläut zur Kapelle, wo sie von den Gastgebern herzlich willkommen geheißen wurden. Marcus Vogel eröffnete seine kurze Ansprache gleich mit der Beantwortung einer Frage, die sich bestimmt schon viele gestellt hatten: „Wie kommt man darauf, eine Kapelle zu bauen?“ Als Kind habe er in Freiburg gleich neben einer Kapelle gewohnt, erinnerte er sich. Es sei ein wunderbarer Bau in einem herrlich verwilderten Garten gewesen.
Bei einem Besuch der Floriade, der internationalen Gartenschau in Venlo sahen die beiden Gartenliebhaber eine märchenhafte Waldkapelle. Das brachte sie auf die Idee, einen solchen Bau in einem ihrer elf Gartenzimmer zu verwirklichen. Mit einem 16 Meter langen Wasserbecken, das direkt zu der Kapelle führt und auf dessen Wasseroberfläche Seerosen blühen, fing es an. „Man muss schon ein bisschen verrückt sein, um einen solchen Plan umzusetzen“, gab Marcus Vogel zu. Und wenn man sich das Ergebnis ansieht, kann man sich nur wünschen, dass die beiden noch häufig „etwas verrückt“ sind.
Geweiht durch Pater Hemken aus der Pfalz
Pater Hemken eröffnete den Gottesdienst ebenfalls mit einer kurzen Erinnerung: „Marcus Vogel und ich kennen uns seit 1995. Ich war damals Kaplan in Freiburg und er noch Messdiener. Über viele Jahre hinweg haben wir unsere Freundschaft erhalten. Deshalb war ich gerne bereit, zur Einweihung hierher zu kommen.“
„Wir haben uns hier unter freiem Himmel versammelt, um eine Kapelleneinweihung zu feiern“, fuhr er fort. „Das ist natürlich etwas ganz Anderes als eine Geschäftseinweihung oder die Einweihung eines Sportplatzes. Hier geht es um die Segnung eines Ortes, der zeigt: Es gibt mehr als das, was man sehen kann. Ein Ort der inneren Sammlung, an dem die Wand zwischen Himmel und Erde ein bisschen dünner ist.“
Neben einer kurzen persönlichen Predigt hob Pater Hemken das Besondere hervor, gegen den Zeitgeist eine Kapelle zu bauen, in einer Zeit, in der viele Kirchen schließen müssen. Der Pater berichtete von Prominenten wie Peter Maffay, die aus den verschiedensten Gründen das Gleiche getan hatten. „Ihr seid also in guter Gesellschaft“, wendete er sich mit einem Schmunzeln an Marcus Vogel und Thorsten Ulbrich.
Statue der Maria von Lourdes
Das Innere der Marienkapelle ziert eine eindrucksvolle Statue der Maria von Lourdes. Ihr zu Ehren spielten die Musiker eines der schönsten christlichen Lieder, das „Ave Maria“ von Schubert. Bevor Pater Hemken zum Abschluss die Kapelle segnete, sangen die Gottesdienstbesucher gemeinsam „Maria breit den Mantel aus.“