SOLINGEN (mh) – Am Freitag präsentierte die Grundschule Weyer im Rahmen einer Ausstellung gleich mehrere Kunstprojekte. Kinder und Lehrer hatten gemeinsam die Klassenräume für die Ausstellung gestaltet. Dann übernahmen die Kinder ganz stolz die Aufgabe, die Gäste zu führen und ihre Werke zu präsentieren.
Kooperation mit dem Kunstmuseum
Nach den Osterferien war der Startschuss für einen neuen Programmbaustein gefallen. „Kunstwochen – alle mischen mit!“ war das Motto der neu geschlossenen Kooperation mit dem Kunstmuseum Solingen. Alle 10 Klassen (insgesamt 270 Kinder) hatten mit ihren Klassenlehrerinnen und –lehrern das Kunstmuseum besucht.
Unter der Anleitung von Museumspädagoginnen ging es um „Portrait und Farbe“. Auf kindgerechte Art wurden Portraits analysiert und verglichen. Im Anschluss daran konnten die Kinder ihr eigenes Portrait malen. Die angefangenen Arbeiten wurden in der Schule mit beachtlicher Kreativität fertiggestellt. Von realistisch bis stark verfremdet im Stil von Andy Warhol.
„Der Besuch im Museum war ein ganz besonderes Highlight“, berichtete Kunstlehrerin Jutta Fink, die maßgeblichen Anteil an dem Projekt hat. In einem intensiven Gespräch mit Gisela Elbracht-Iglhaut, stv. Direktorin des Kunstmuseums, war die Idee entstanden.
Premiere des JeKits-Orchesters
Für die musikalische Einleitung sorgte das JeKits-Orchester – ebenfalls eine Premiere für die Schule. Seit dem Schuljahr 2015/16 ist die Grundschule Weyer in Kooperation mit der Musikschule Solingen musizierende Grundschule im Rahmen des Bildungsprogramms „JeKits“, ein durch das Land Nordrhein-Westfalen gefördertes kulturelles Programm. „Jedem Kind sein Instrument oder tanzen oder Stimme“, erläuterte Ann Jäger von der Musikschule Solingen das Projekt.
Gemeinsam mit Diethelm Goldacker hat sie die musikalische Grundausbildung für die Kinder der zweiten Klassen übernommen. Im schulischen Orchester kommen Violine, Keyboard, Saxophon, Gitarre und Blockflöte zum Einsatz. Interessierte Drittklässler dürfen freiwillig weiter teilnehmen.
Auf dem Schulhof gab es die Abschlusspräsentation des Projektes „Grüner wird’s nicht“ mit der Künstlerin Julia Herbster. Das Projekt versteht sich als offene Kunstwerkstatt mit den Schwerpunkten Land Art und Urban Gardening. Die kleinen Künstlerinnen und Künstler setzten sich dabei auf unterschiedliche Weise mit den Farben und Formen der Natur auseinander. In einem Beet wurden neben Pflanzen auch dekorative Elemente angeordnet. Leuchtend bunte Bilder zeigten, was man in der Natur finden kann.
Landesprogramm „Kultur und Schule“
Selbst angebaute Kräuter waren zu leckeren Sandwiches verarbeitet. Mittags wurden noch schnell ein paar Gänseblümchen eingesammelt. Das Gänseblümchen ist Heilpflanze des Jahres 2017. Für manche Kinder erstaunlich, dass man es auch essen kann.
Das Landesprogramm Kultur und Schule verfolgt das Ziel, Künstler mit Projekten in die Schulen Nordrhein-Westfalens zu holen. „Das Projekt ist sehr frei“, erklärte Herbster, „so können wir gut den Außenraum vor der Schule für grüne und zugleich kreative Projekte nutzen.“
Auch die Eltern hatten sehr zum Gelingen der Veranstaltung beigetragen. Sie versorgten die Gäste mit Kaffee und hatten im Vorfeld jede Menge Kuchen gebacken.
Kunstwochen fest im Schulprogramm
Schulleiterin Claudia Bialowons war begeistert von dem unglaublichen Besucherandrang. „Heute haben wir hier eine ganz besondere künstlerisch-musische Atmosphäre. Wir sind ja grundsätzlich eine Schule mit Sportprofil. Jeden Tag gibt es eine Unterrichtsstunde Sport. Die neuen Programmbausteine bilden eine wunderbare Ergänzung.“
Die Kunstwochen hat die Grundschule Weyer ab sofort fest ins Schulprogramm aufgenommen. In jedem Jahr wird es einen Besuch im Kunstmuseum geben. Die jeweiligen Themen werden mit dem Museum gemeinsam besprochen und festgelegt.