SOLINGEN (red) – Heute haben Sportausschuss und Zentraler Betriebsausschuss in gemeinsamer Sitzung entschieden, welches Angebot für den Neubau des Hallenbades Vogelsang den Zuschlag erhält. Im europaweiten Ausschreibungsverfahren überzeugte das Angebot der Firma Pellikaan Bauunternehmen Deutschland GmbH. Umgesetzt wird damit das Gestaltungskonzept des erfahrenen Büros Krieger Architekten Ingenieure aus Velbert, das in Solingen nun sein 250. Schwimmbad baut.
Familienfreundlicher und barrierefreier Neubau
„So, wie wir es gewünscht haben, bekommen wir ein familienfreundliches, attraktives Schwimmbad, das genau in unser vorgegebenes Budget passt. In allen Details ist es barrierefrei“, betont Solingens Beigeordnete Dagmar Becker, „und ich bin mir sicher, dass sich vor allem auch Familien mit kleinen Kindern ausgesprochen wohl fühlen werden“. Der Neubau besteht aus zwei Teilen, deren Pultdächer sich gegeneinander neigen. Die Fassadengestaltung soll die Geschichte Solingens als Klingenstadt aufgreifen: Hier wird Corten-Stahl eingesetzt, der unempfindlich ist gegenüber Witterungseinflüssen, zugleich aber eine charakteristische Patina zeigt, so die Planer.
Fassade greift Geschichte Solingens als Klingenstadt auf
Der nördliche Baukörper mit Eingang, Umkleiden und Sanitärbereichen ist kompakt, soll aber durch seine „aufklappende“ Form und das verglaste Foyer zur Straße hin einladen. Dank großzügiger Einstanzungen in der Fassade sollen die Räume lichtdurchflutet sein. Im zweiten, südlichen Baukörper befinden sich ein Mehrzweck- und ein Lehrschwimmbecken, zudem der Eltern-Kind Bereich. Die Fassaden sind transparent und sollen überall das Sonnenlicht einlassen. Zudem ist eine Terrasse zum Park hin vorgelagert.
Transparenz, Übersichtlichkeit und kontrastreiche Farben im Inneren sollen zum Wohlfühlen und sicheren Betrieb beitragen. Geplant sind größere und behindertengerechte Einzelumkleiden, Familienumkleiden und Wickelmöglichkeiten, großzügige Wechselplätze für Straßen-Rollstühle und Rollatoren. Alle Bereiche sind ebenerdig, der Zugang zum Becken kann mit einem Behinderten-Lifter erfolgen.
Flexibel nutzbares Mehrzweckbecken
Das Mehrzweckbecken (25 Meter, fünf Bahnen) soll flexibel nutzbar sein. So könne es zum Beispiel durch Ösen im Boden auch in einen Wasserspielplatz umgebaut werden. Der Eltern-Kind-Bereich bietet ein Planschbecken mit Kinderrutsche und einen so genannten Nass-Spraypark, eine Bewegungs- und Aktionsfläche als Blumenwiese mit wasserspritzenden Blättern, Blumen und Vögeln. Sanitäranlagen für die Kleinsten seien in unmittelbarer Nähe.
Zwischen Mehrzweckbecken und Eltern-Kind-Bereich ist das Lehrschwimmbecken (12,5 x 8 Meter) angeordnet, das mit Glas vom Schwimmerbecken abgetrennt sein soll. So sollen zum Beispiel Kurse stattfinden können, ohne dass angrenzende Bereiche beeinträchtigt werden, zudem könne die Lufttemperatur bei Bedarf erhöht werden. Das Foyer soll als zentraler Treffpunkt fungieren. Der Lounge-Bereich biete einen direkten Blick in die Badehalle, die kleine Bistro-Küche erlaube eine Bewirtung. Durch eine faltbare Glaswand sei es möglich, einen Raum abzutrennen, der beispielsweise für Kindergeburtstage genutzt werden könne.
Neubau startet voraussichtlich Anfang 2018
Nachdem geklärt ist, welcher Generalunternehmer das Hallenbad baut, kann nun auch der Zeitplan konkretisiert werden. Der Neubau startet voraussichtlich Anfang 2018, gebaut wird rund 13 Monate. Zügig geht es vor allem deshalb, da viele Bauteile vorgefertigt werden können, zum Beispiel Betonfertigteile im Kellergeschoss, der Stahlskelettbau im Erdgeschoss, die Stahlfassade aus Corten oder auch die Edelstahlbecken, so die Stadtverwaltung. „Die Vorbereitungen für den Abbruch laufen jetzt mit Hochdruck“ erläutert Stadtdirektor Hartmut Hoferichter. „Wir gehen davon aus, dass es Ende Oktober konkret losgehen kann.“
Ab Beginn der Herbstferien wird das öffentliche Schwimmen auf jeden Fall im Sportbad Klingenhalle stattfinden. Der Termin für die „Stöpsel-raus“-Feier im alten Hallenbad Vogelsang wird in den nächsten Tagen festgelegt.