SOLINGEN (mh) – Die niederländische Künstlerin Fia Biba zeigt in der City Art Galerie E 1 in den Clemens-Galerien eine außergewöhnliche 3D-Ausstellung. Für ihre Bilderserie hat sie sich von den Schmuckstücken des Künstlers René Lalique inspirieren lassen. Lalique (1860 – 1945) war einer der bekanntesten Schmuck- und Glaskünstler des Art Déco. In seiner Studienzeit entwickelte er seinen charakteristischen Zeichenstil, der später auch seine Schmuckkunst prägen sollte. Seine Schmuckstücke sind eine Ode an die Frau, die er in seinen Werken immer als wunderbare Fantasiefigur darstellt.
Hommage an René Lalique
„Ich bin ein großer Fan und Bewunderer der Werke von Lalique“, begeistert sich Fia Biba. „Seine Schmuckkunst hat mich unglaublich inspiriert. Es war eine spannende Herausforderung für mich, aus dieser Inspiration heraus meine eigenen Bilder zu gestalten.“ Sie zeigt in ihren hier ausgestellten Arbeiten das Bild der Frau aus Sicht der Gesellschaft. „Was ist Schönheit? Was erwartet man von mir? Was ist gefragt, was nicht?“ Für diesen Teil der Serie hat sie die Barbie-Puppe als Modell gewählt, die lange Zeit als Idealbild der Frau galt.
Die 1966 in Wormerveer/Niederlande geborene Künstlerin hat vor rund 25 Jahren ihr Studium als Bachelor of fine Arts abgeschlossen. Bevor sie gemeinsam mit einer Fotografin in Düsseldorf ein Geschäft eröffnete, war sie mehrere Jahre als Visagistin/Stylistin bei Foto und Film tätig. Sie benutzt für ihre gestalterischen Arbeiten gerne Naturmaterialien, auch Verpackungsmaterial wie Pappe oder Styropor. „Das Leben ist ein ständiger Kreislauf“, sagt sie. „Deshalb verarbeite ich gerne „Abfallmaterial“ und gebe ihm dadurch neues Leben.“
Neues Leben für Abfallmaterial
Biba zeigt in ihrer Ausstellung insgesamt 18 Werke gegenständlicher Art. Für die Ausstellung hat sie den Titel „Inspiration Lalique“ gewählt. Die einzelnen Objekte tragen keine Titel. „Ich möchte den Betrachter nicht auf etwas festlegen. Ich finde es gerade sehr anregend, wenn jeder etwas anderes sieht.“ Manchmal ist sie direkt fasziniert von den Interpretationen einiger Betrachter. „Das würde ich verpassen, wenn ich den Besuchern vorgebe, was sie zu sehen haben“, so die Künstlerin.
Neben der Darstellung der Frau aus gesellschaftlicher Sicht wählt sie gerne surrealistische Selbstportraits. Dabei zerfließen die Grenzen. Sie selbst wird zum Teil der Natur. „Ich fühle mich tief verbunden mit der Natur, dem Universum und dem Kreislauf des Lebens. Wo fange ich an? Wo hört die Natur auf? Was ist Wirklichkeit und was Fantasie?“ Ihre Werke zeigen durch den Einsatz von kraftvollen Farben eine unglaubliche Brillanz. Komplementärfarben verstärken sich in ihrer Wirkung. Struktur und 3D-Charakter werden durch den Einsatz von Federn, Zweigen, Stoffen, Schaumstoff und Styropor erzeugt. Der Untergrund ist in Acryl auf Leinwand gemalt. Auf Größenformate legt sich Fia Biba nicht fest. „Mein Lieblingsformat ist zwar die Größe von 70 x 100 cm, doch ich male auch in anderen Formaten. Nur zu klein sollten sie nicht sein.“
Aktuell arbeitet sie beim Zentrum Plus in Düsseldorf-Flingern in einem Workshop mit demenziell erkrankten Menschen mit Migrationshintergrund. „Es ist ein spannendes und vor allem wichtiges Thema“, sagt die Gestalterin, die an einer Fortbildung für Betreuungskräfte teilgenommen hat.
Samstags Workshop für Kinder
Ab dem kommenden Samstag können Kinder ab sechs Jahren ohne vorherige Anmeldung zum Offenen Kinder-Mal-Treff in die Galerie kommen. Immer von 11 bis 13 Uhr bietet Fia Biba für 15 Euro einen Workshop an, in dem sie gemeinsam mit den Kindern gestalterisch tätig ist. Materialien und Getränke sind im Preis inbegriffen. Wer mag, kann gerne eigenes Material mitbringen. Im Anschluss daran können die kleinen Künstler ihre fertigen Werke mit nach Hause nehmen. Workshops für Erwachsene sind schon in Planung.