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Into the Blue – Julia Krumpens faszinierende Welt der Meeresmalerei

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Laudatorin Christine Hanisch (li) und Ausstellerin Julia Krumpen freuen sich sehr auf die Vernissage. (Foto: © Martina Hörle)
Laudatorin Christine Hanisch (li) und Ausstellerin Julia Krumpen freuen sich sehr auf die Vernissage. (Foto: © Martina Hörle)
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SOLINGEN (mh) – Die Künstlerin Julia Krumpen eröffnet an diesem Wochenende im Atelier Kunstraum/Südpark ihre Einzel-Ausstellung „Into the Blue“. Mit rund 30 Werken, die die Wände des Ateliers zieren, entführt sie die Besucher in eine farbenfrohe und zugleich nachdenklich stimmende Unterwasserwelt. Hier wird deutlich: Abstraktion ist nicht ihr Ding. Stattdessen setzt sie auf gegenständliche Malerei, die den Betrachter direkt anspricht und zum Staunen anregt.

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Into the Blue – Meeresmalerei von Julia Krumpen

Die Laudatio hält Künstlerkollegin Christine Hanisch. „Ich kenne Julias Liebe zum Meer. Bei ihren Werken lohnt es sich, ganz genau hinzuschauen. Dann entdeckt man viele Details, die auf den ersten Blick ganz anders erscheinen“, betont die Laudatorin. Während der Ausstellung läuft auf einem Bildschirm ein Unterwasser-Video über Manta-Rochen. Die auf Hawaii entstandene Aufnahme zeigt die imposanten und überaus friedlichen Giganten der Meere.

Mit 220 x 170 cm ist dieses beeindruckende Werk das größte der Ausstellung. (Foto: © Martina Hörle)
Mit 220 x 170 cm ist dieses beeindruckende Werk das größte der Ausstellung. (Foto: © Martina Hörle)

Die Vielfalt von Krumpens Arbeiten ist beeindruckend. Von kleinen Aquarellen bis hin zu großformatigen Gouache-Werken – „Into the Blue“ lässt keine Wünsche offen. Besonders hervorzuheben ist das monumentale Bild der Haie, das mit seinen 220 x 170 cm zu den größten Exponaten der Ausstellung zählt. Ihre Werke entstehen vorzugsweise auf schwarzen Keilrahmen, was einen spannenden Kontrast zu den leuchtenden Farben schafft. „Ich arbeite mich vom Dunkeln ins Helle“, erklärt die Künstlerin. „Schwarz schluckt zwar viel Licht, aber genau dadurch kann ich viele Farbnuancen schaffen und mehr Tiefe erzeugen.“ Der finale Schliff erfolgt durch eine glänzende Firnis, die ihren Bildern einen besonderen Glanz verleiht.

Into the Blue – Unendliche Weiten

Julia Krumpens Affinität zum Meer ist unübersehbar. Seit ihrer Kindheit ist sie eine leidenschaftliche Wasserratte. „Diese Welt hat mich irgendwie eingefangen“, sagt sie mit einem Lächeln. Der Blick in die unendliche Weite des Ozeans zieht sie magisch an – ein Gefühl, das sie auch unter Wasser erlebt. Durch ihren Vater entdeckte sie das Schnorcheln und vor einigen Jahren erwarb sie ihren ersten Tauchschein. Auch in Seen ist sie bereits getaucht. Doch das Meer bleibt für sie unerreicht: „Die unglaubliche Lebensvielfalt und die einzigartigen Kreaturen sind einfach faszinierend.“

Das rechte Bild trägt den Titel „Wedding Gift“. Typisch hier ist die Doppeldeutigkeit, die häufig in Julia Krumpens Bildern zu finden ist. Das Nistmaterial, das der Basstölpel als Geschenk mitbringt, ist aus Plastik und somit überaus schädlich. (Foto: © Martina Hörle)
Das rechte Bild trägt den Titel „Wedding Gift“. Typisch hier ist die Doppeldeutigkeit, die häufig in Julia Krumpens Bildern zu finden ist. Das Nistmaterial, das der Basstölpel als Geschenk mitbringt, ist aus Plastik und somit überaus schädlich. (Foto: © Martina Hörle)

Doch nicht nur die Schönheit des Meeres inspiriert Julia Krumpen; auch dessen Bedrohung liegt ihr am Herzen. „Meere sind ein so stark gefährdeter Lebensraum“, betont sie eindringlich. Sie erinnert an die Warnungen des großen Meeresforschers Jacques-Yves Cousteau aus den 70er Jahren, der damals schon vor den Folgen menschlichen Handelns warnte – doch leider blieb sein Aufruf oft ungehört. Mit ihren Bildern möchte Julia die Menschen sensibilisieren: „Sie müssen erkennen, was im Meer zu finden ist und was sie mit ihrer Zerstörung anrichten.“

Kreative Antwort auf Plastikverschmutzung

Ein besonders eindrucksvolles Beispiel für die Doppeldeutigkeit ihrer Werke findet sich in dem Bild „Wedding Gift“. Es zeigt zwei Basstölpel – eines brütet, während das andere Nistmaterial bringt. Doch dieses Material besteht häufig aus Plastik oder Resten von Netzen, was für die Tiere fatale Folgen haben kann.

In letzter Zeit hat Julia zudem eine Vorliebe für künstlerisches Upcycling entwickelt: „Die Trash Art ist wirklich spannend! Hier kann ich mich total in Details verlieren.“ Aus Pfeifenputzern und Wäscheklammern entstehen kleine Krabben, Zahnstocher verwandeln sich in Seeigel und Wattestäbchen metamorphosieren zu Korallen – eine kreative Antwort auf das Problem der Plastikverschmutzung.

Die Künstlerin hat eine Vorliebe für kreatives Upcycling entwickelt. Sie möchte auch künftig in der Trash Art gestalten. (Foto: © Martina Hörle)
Die Künstlerin hat eine Vorliebe für kreatives Upcycling entwickelt. Sie möchte auch künftig in der Trash Art gestalten. (Foto: © Martina Hörle)

Als Mitglied bei artists for conservation engagiert sich Julia Krumpen aktiv für den Schutz der Natur. Letztes Jahr lernte sie auf der Boot-Messe die deutsche Meeresbiologin Dr. Christine Figgener kennen, die sich für den Schutz von Meeresschildkröten einsetzt. Inspiriert von dieser Begegnung spendet Julia seitdem 15 Prozent aller verkauften Werke an den Verein ProMar.

Aufruf zur Achtsamkeit

„Into the Blue“ ist mehr als nur eine Ausstellung; es ist ein Aufruf zur Achtsamkeit gegenüber unseren Ozeanen und deren Bewohnern. Besucher sind herzlich eingeladen, sich von Julias Kunst inspirieren zu lassen und gemeinsam über Wege nachzudenken, wie wir unsere Meere schützen können – denn schließlich sind sie nicht nur Lebensräume für unzählige Kreaturen, sondern auch eine Lebensader für uns alle.

Dauer der Ausstellung. 3. – 13. August 2024. Öffnungszeiten SA/SO von 14-18 h
Atelier Kunstraum, Alexander-Coppel-Straße 42, 42651 Solingen

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Martina Hörle, geprüfte Betriebswirtin, ist freiberuflich als Text-/Fotojournalistin und Autorin tätig. Sie organisiert kulturelle Veranstaltungen und hat im Herbst 2014 die Solinger Autorenrunde ins Leben gerufen.

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