SOLINGEN (bgl) – Solingens damaliger Oberbürgermeister Norbert Feith, selbst glühender Karnevalist, stiftete erstmals 2011 einen Karnevalsorden des Oberbürgermeisters der Stadt Solingen. Eine Tradition, die auch Tim Kurzbach, nicht minder karnevalistisch veranlagt, seitdem jedes Jahr fortgeführt hat. Am Freitag kam eine Jury bestehend aus dem OB, Joachim Junker, dem Vorsitzenden des Festausschusses Solinger Karneval, der designierten Solinger Prinzessin Gudrun Hörning und Philipp Schröder, Studienrat und Lehrer beim Technische Berufskolleg, zusammen, um ein neues Motiv für den OB-Orden der kommenden Session auszuwählen.
1.000 Jahre Walder Kirche
„Karneval ist viel Spaß, aber auch mit vielen Regularien verbunden, und der Orden ist wirklich sehr beliebt und wird gerne getragen. Es ist stets ein wundervoll gestalteter Orden des Oberbürgermeisters, den viele Solingerinnen und Solinger bekommen werden“, sagte Tim Kurzbach an die zwölf Schülerinnen und Schüler des Technischen Berufskollegs gewandt, die ihre Entwürfe der Jury präsentierten. Diese nahm sich viel Zeit bei der genauen Betrachtung der jeweiligen Vorschläge. Die TBK-Schüler stellten dabei jeweils en Detail ihren Entwurf vor. Auch in diesem Jahr war inhaltlich die grobe Richtung wieder vorgegeben: „1.000 Jahre Walder Kirche war das Thema, das ich mir überlegt habe“, so Kurzbach.
Antonio Vecchiettis Entwurf überzeugte die Jury
Den Zuschlag erhielt – nach längerer Beratung der Jury – schließlich Antonio Vecchietti aus Remscheid mit seinem Entwurf. Er präsentierte die Walder Kirche als zentrales Motiv, flankiert von Laurel & Hardy – das Museum befindet sich im Walder Kotten – sowie dem Walder Stadtwappen. Das alles vor einem Hintergrund aus blauen Blütenblättern. „Was wir natürlich ganz toll finden ist der Umstand, dass dieser Orden nicht irgendwo von der Stange gekauft wird, sondern auch hier in Solingen im Technischen Berufskolleg gestalterisch produziert wird“, freute sich Joachim Junker.
Kurz nach der jeweiligen Session startet die Produktion
Für Solingens Karnevalisten zudem ein hochwillkommener Nebeneffekt: Viele der Schülerinnen und Schüler kommen nicht aus Solingen, manche sogar aus dem hohen Norden, wo Karneval eine deutlich geringere Rolle spielt. „So beschäftigen sich Schüler dann automatisch mit dem Projekt Karneval. Das alles hat sich sehr gut entwickelt, die Vorschläge werden jedes Jahr immer besser“, machte Junker deutlich. Kurz nach der jeweiligen Session wird das neue Thema des kommenden OB-Ordens festgelegt und im Mai/Juni wird im TBK dann mit den ersten Arbeiten an den Entwürfen begonnen.
„Wir waren in Wald, haben den Bürgerverein getroffen und eine Stadtbesichtigung gemacht“, erklärte TBK-Lehrer Philipp Schröder. So haben sich die Schülerinnen und Schüler, überwiegend Nicht-Solinger, mit den gewünschten Motiven vertraut gemacht. Von den ersten Ideen und Skizzen bis zu einem vorzeigbaren Entwurf können netto gut drei Wochen ins Land gehen. Der aktuelle Siegerentwurf muss nun in die Produktion gehen.