SOLINGEN (bgl) – Der 1. Juni ist für Eva Linder ein besonderer Tag. Und das gleich aus mehreren Gründen. Zum einen wurde ihre Tochter am Donnerstag zwei Jahre alt. Und außerdem ist der 1. Juni auch noch der internationale Kindertag. Die 31-jährige Solingerin, die ihre Tochter damals im Klinikum bekam, wollte etwas zurückgeben. Für das Team, für die Ärzte und das pflegende Personal. Aber vor allem für die Kleinsten der Kleinen, die auf der Frühchen-Station im Klinikum ins Leben starten. 57 kleine Mützen, allesamt selbst genäht, überreichte die engagierte Solingerin jetzt an Dr. Volker Soditt, Chefarzt der Klinik für Kinder und Jugendliche am Klinikum Solingen.
6,50 Euro pro Mütze für den guten Zweck
„Ich habe jede einzelne Mütze selbst gemacht, aber dafür gespendet haben die Solinger“, freut sich Eva Linder. Im Hofgarten betreibt sie mit ihrem Mann Daniel das Geschäft „Handwerk“ und bietet Selfmade-Artikel an. Dort und im Internet machte sie auf ihre Aktion aufmerksam. 6,50 Euro kostete eine Mütze. Die Solinger machten mit und kauften fleissig, so dass 57 kleine Frühchen-Mützen in einem eigens aufgestellten Korb „Für die Frühchen im Klinikum“ landeten und von Eva Linder schließlich auf der Frühgeborenenstation überreicht werden konnten. „Diese Aktion machen wir zum ersten Mal, aber ganz sicher nicht zum letzten Mal. Zur Weihnachtszeit wollen wir Babyschlafsäcke spenden und da fange ich jetzt schon mit der Arbeit an“, freut sich die Solingerin.
Frühgeborene verlieren Wärme über den Kopf
Dr. Volker Soditt ist von der Aktion begeistert. Denn wärmende Mützen für Frühchen werden auf der Frühgeborenenstation gebraucht und finden dankbare Abnehmer. „Das sind ganz tolle Mützen. Industriell gefertigt gibt es so etwas gar nicht“, lobt der Chefarzt der Klinik für Kinder und Jugendliche. Gerade Frühgeborene verlieren über den Kopf Wärme, weshalb die kleinen Patienten in dieser allerersten Phase des Lebens ganz besonders geschützt werden müssen. „Diesem Wärmeverlust muss man entgegenwirken. Der Rest des kleinen Körpers ist ja bedeckt“, macht Soditt deutlich.
Eva Linders Mützen, die übrigens allesamt individuell gestaltet wurden, passen also ganz hervorragend ins Konzept der Station im Klinikum und unterstützen die Arbeit des pflegenden Personals. Dr. Volker Soditt betont, dass reifere Neugeborene solche Mützen in der Regel nicht mehr brauchen. „Auch in der Wohnung müssen die Kinder diese nicht mehr tragen, da es dort ja normalerweise keinen Zug gibt“, erklärt der Mediziner.